Reinhard Meys neues Album „Das Haus an der Ampel“ gleicht einer Kamerafahrt aus der Vergangenheit in die Gegenwart, wie es Mey in dem Lied „In Wien“ selbst besingt. „Das Haus an der Ampel“ ist dabei das Haus, in dem er aufwuchs, sein Elternhaus. Es ist der Ort der elterlichen Liebe, vielfältiger Erinnerungen und Gedanken, die er nuancenreich in dem Titelsong beschreibt. Es war schon immer Meys Weg, unser aller Leben in all seinen Facetten zu beobachten und es dann in liebevollen Miniaturen und großflächigen Bildern festzuhalten. Auf „Das Haus an der Ampel“ gelingt ihm dies in Perfektion.
Für „Das Haus an der Ampel“ hat sich Reinhard Mey diesmal etwas ganz Besonderes einfallen lassen. So hat er zwei sehr unterschiedliche CDs mit denselben Liedern aufgenommen. Eine CD „DAS ALBUM“ ist das ausproduzierte Studioalbum mit 15 wundervollen neuen Liedern und Geschichten sowie einem Bonussong mit Tochter Victoria-Luise. All diese Lieder wurden mit einem Ensemble aus fabelhaften Musikern aufgenommen. Bei den meisten Liedern überwiegen die akustischen Folkanteile mit meisterhaft gespielten filigranen Gitarren, bei den ruhigeren Songs und Balladen kommen zusätzlich virtuos gesetzte Streicher zum Einsatz.
Dazu gibt es eine weitere CD mit denselben Liedern in einer ursprünglichen und schlichteren Form nur mit Gitarre und Gesang, also „unplugged“. Reinhard Mey nennt es selbst „SKIZZENBUCH“. Aufgenommen wurden beide CDs von Manfred Leuchter und Jörg Surrey in den Berliner Teldex-Studios. Grafisch wird das 2-CD-Album mit einem hochwertigen 28-seitigen Booklet veredelt. Zu der Doppel-CD „Das Haus an der Ampel“ wird es - zum ersten Mal - auch noch eine spannende Limitierte Edition in Buchgröße mit jeder Menge Fotos aus Meys Privatarchiv geben. Das Buch besteht neben der schon erwähnten Doppel-CD aus nicht weniger als 112 Seiten mit mehr als 260 Fotos.
In seinen Liedern ist Reinhard Mey bis heute immer er selbst geblieben, ist ein Hüter der bedrohten Schätze Glaubwürdigkeit und Vertrauen, Sänger der Menschlichkeit, der Freundschaft und der
Wahrheit, auch der unbequemen. Wenn er seine Geschichten in diesen 15 neuen meisterhaften Liedern besingt, erspürt man wie seine Gedanken in Erinnerungen und Lebenseinsichten kreisen – von seiner
Jugend hin zum düster-stilvollen Abgang im „Hotel zum ewigen Gang der Gezeiten“. Doch über allem steht immer die tröstliche Erkenntnis, dass die Liebe der einzig wahre Kompass ist, man muss nur mutig
genug sein, der Nadel zu folgen und seinen Weg zu gehen.
Website: https://www.reinhard-mey.de/
Der Liedermacher und Chansonier Reinhard Mey erhielt 1967 nach einem Auftritt beim Knokke-Festival in Belgien einen ersten Plattenvertrag - jedoch zuerst in Frankreich, kurz darauf dann auch in Deutschland. Noch im gleichen Jahr veröffentlichte er sein Debutalbum „Ich wollte wie Orpheus singen“. 1968 wurde er als erster ausländischer Sänger in Frankreich mit dem „Prix International de la Chanson francaise“ ausgezeichnet. Es dauerte hierzulande noch eine Weile, ehe ihm mit dem Lied „Der Mörder war immer der Gärtner“ (1971) der große Durchbruch gelang. Mit dem Erfolgstitel und dem Album „Ich bin aus jenem Holze“ war Mey beim großen Publikum angekommen. Die nachfolgende LP „Mein Achtel Lorbeerblatt“ erreichte Platz 1 der deutschen Charts. In den 1970er Jahren gelangen dem Künstler noch zahlreiche weitere Erfolgs-LPs, darunter „Wie vor Jahr und Tag“ mit dem großen Hit „Über den Wolken“ und dem feinsinnigen Titelsong, einem der schönsten Liebeslieder in deutscher Sprache.
Am 12. Mai erscheinen die lange vergriffenen ersten acht Alben neu auf Vinyl. Zudem werden alle acht LPs auch in einer Box unter dem Titel "Jahreszeiten 1967-1977" veröffentlicht.
„Ich wollte wie Orpheus singen“ - Das Debütalbum von 1967.
„Ankomme, Freitag, den 13“. - Für dieses Album verfasste Reinhard Mey erstmals alle Texte selbst.
„Aus meinem Tagebuch“ - Das Album enthält unter anderem die bekannte Trilogie auf die Hauswirtin Frau Pohl
„Ich bin aus jenem Holze“ - Inklusive des Mey-Klassikers "Der Mörder ist immer der Gärtner" und das Berlin-Lied: "Ich trag den Staub von deinen Straßen".
„Mein Achtel Lorbeerblatt“ - Enthält unter anderem den Hit "Gute Nacht, Freunde", das Lied über die intellektuelle "Annabelle" oder „Die heiße Schlacht am kalten Buffet“.
„Wie vor Jahr und Tag“ - Der absolute Mey-Evergreen wurde erstmals mit diesem Album veröffentlicht: "Über den Wolken". Weitere Höhepunkte sind beispielsweise „Was kann schöner sein auf Erden, als Politiker zu werden“, „Es gibt keine Maikäfer mehr“ oder der Titelsong.
„Ikarus“ - Die griechische Mythologie inspirierte Reinhard Mey zu diesem Album-Konzept.
„Menschenjunges“ - Nach der Geburt seines ersten Sohnes erschien dieses Album mit dem gleichnamigen Lied.
Alle LPs wurden auf 180g-Vinyl gepresst. Die Cover sind Faksimile der Originalalben. Vier davon in aufwändigen Gatefold-Klapp-Covern. Jede LP ist mit einem Download-Gutschein für das jeweilige Album ausgestattet. Die Vinyl-Box enthält außerdem ein großformatiges Booklet mit allen Liedtexten und Fotos. Alles zusammen in einem stabilen Schuber.
Dieses Album ist ein Resümee, das die ganze Spannbreite des Lebens umfasst, von dem wunderbar melodiösen Begrüßungslied für den neugeborenen Enkel, „Fahr dein Schiffchen durch ein Meer von Kerzen“, bis zur späten Zufriedenheit über ein gradlinig gelebtes Leben in der coolen Country-Nummer „Wolle“. Die Geborgenheit der Kindheit kommt vor in „Viertel vor Sieben“, wobei Reinhard Mey bei Live-Auftritten seinen aktuellen Seelenzustand immer wieder präzisiert durch Anleihen bei anderen Dichtern, hier mit einer Strophe von Wolfgang Borchert. Die große, unvergängliche Liebe interpretiert er in „Wenn du bei mir bist“, das Streben nach Höhe und Weite in „Lilienthals Traum“, die Würde des Menschen in „Vaters Mantel“. Das Konzert handelt von Freundschaft, von glücklicherweise vergeblichen Wünschen an die „liebe gute Fee“, aber auch, in einem beglückt wirkenden Rhythmus, von den Spangen und Schleifen und Bändern der Tochter.
Und im „Narrenschiff „oder in „Gute Kühe kommen in den Himmel“, blitzt der politische Reinhard Mey hervor, der treffsicher und viel zorniger Kritik üben kann, als seine sanfte Aura das auf Anhieb vermuten lässt. Ja, er ist wachsam geblieben. Hat in seinen 50 Bühnenjahren jenen Teil der Berufung nicht vergessen, der zum Liedermacher eben auch gehört: die Stimme klangvoll zu erheben dort, wo etwa entfesseltes Machtstreben und überbordende Gier das Leben auf die falsche Bahn bringen. Bei diesem großen Resümee könnte er es belassen. Glücklicherweise scheint es fast unmöglich, dass er das kann.