Quinn Sullivan: Salvation

Quinn Sullivan: Salvation

VÖ: 07.06.2024

Mascot Label Group

 

Wertung: 9/12

 

Quinn Sullivan hat es in jungen Jahren schon weit gebracht. Zu verdanken hat er dies natürlich seinem unglaublichen Talent, aber auch Buddy Guy, welcher den Gitarristen schon früh unter seine Fittiche nahm. Mittlerweile ist Quinn 24 Jahre jung und längst vom Geheimtipp zum allseits anerkannten Gitarristen avanciert. Mit „Salvation“ erscheint nun schon sein fünftes Album. Er hatte bei den Aufnahmen den plötzlichen Tod seiner Mutter zu verkraften und somit ist dies natürlich auch sein persönlichstes Werk.

 

Mit „Dark Love“ startet Sullivan mit einem veritablen Rocksong in die Platte. Der Mann ist übrigens auch ein ganz passabler Sänger, wie er bei diesem groovigen Einstieg eindrucksvoll unter Beweis stellt. Natürlich ist die Gitarre hier prominent vertreten, aber bevor es das Solo auf die Lauscher gibt, darf das Klavier ordentlich lärmen. „Salvation (Make Me Pray)“ erinnert ein bisschen an Hendrix, bringt aber ein paar funky Elemente unter. Funk ist dann auch ein gutes Stichwort. „Once Upon A Lie“ hört sich ganz stark nach Lenny Kravitz in einer Funk-Phase an. Dazwischen gibt es Redneck-Rock wie „Rise Up Children“ oder das rockige Blues-Monster „Don´t Wanna Die Today“. Es sind starke Songs. Sullivan hat ein Händchen für feine Hooklines, Melodien und Arrangements. Ein Hexer an den sechs Saiten ist er ja bekanntlich sowieso.

 

Die Ballade „Better In Love“ ist glücklicherweise nicht überladen und erinnert vom Gitarrenspiel entfernt an Mark Knopfler. „Leave No Love Behind“ bleibt mit seinem sehnsuchtsvollen Motiv auf der Melancholieschiene hängen. Das verträumte Gitarrenspiel verzaubert den Zuhörer regelrecht. „I Can´t Stay (And You Can´t Go)“ kommt dann wieder zum Blues zurück. „Nothin´ Gonna Change My Mind“ ist abermals in der funky Lenny Kravitz-Ecke zu verorten. Auch stimmlich nähert sich Sullivan Kravitz erstaunlich an. „Eyes On Me“ ist eine weitere Ballade, die zum Glück reichlich unkitschig wirkt. Thematisch ist das gleichermaßen traurig wie schön. „Half My Heart“ ist glücklicherweise nicht das Ende, denn selbiges wäre mit dem Track doch etwas zahnlos ausgefallen. Die Live-Nummer „Eyesight To The Blind“ lässt zum Schluss nämlich noch mal die Axt kreisen.

 

Fazit: „Salvation“ ist ein reifes Album von Quinn Sullivan. Der Mann ist ein Könner auf den sechs Saiten, stellt sein Spiel aber trotzdem immer in den Dienst des Songs. An der ein oder anderen Stelle wird es richtig funky. Sullivan hat natürlich auch den Blues und Rock im Gepäck und somit ist dies sein bisher bestes Album!

 

https://quinnsullivanmusic.com

 

Text: Torsten Schlimbach

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