Black Label Society: Unblackened (DVD)

Black Label Society: Unblackened (DVD)

Edel

VÖ: 20.09.2013

 

Wertung: 10/12

Tipp!

 

In der zweiten Hälfte der 90er gründete Zakk Wylde seine Vision einer Metalband. Black Label Society war geboren und machte fortan mit dunklen Songs auf sich aufmerksam. Ein Trademark der Band waren immer die schnellen Gitarrenriffs. Jetzt kommt die Truppe mit einem ganz besonderen Projekt um die Ecke gebogen, welches man so sicher nicht auf dem Zettel hatte. „Unblackened“ dürfte so manchem Fan der ersten Stunde ein paar schlaflose Nächte bereitet haben. Black Label Societyals Kuschelrock? Kann das gut gehen? Zakk Wylde hat sich einfach mal die Freiheit genommen seine Radautruppe in einem anderen Gewand zu präsentieren. Es funktioniert ganz vorzüglich!

 

„Unblackened“ ist – neben der Performance der Band – ein feiner Augenschmaus. Mit ruhiger Hand wurde im Frühjahr 2013 im „Club Nokia“ in Los Angeles gefilmt. Auch beim Schnitt hat man ein sehr glückliches Händchen bewiesen und das sehr stimmig aufbereitet. Auch sonst sind keine nennenswerten Schwächen zu sehen. Der Schwarzwert ist sehr gut, der Kontrast ganz gut eingestellt und da die Bühne oftmals sehr hell ausgeleuchtet wird, wirken auch die Farben durchaus sehr natürlich. Das macht schon Laune, da hat man die entsprechende Mühe walten lassen. Der Sound ist ebenfalls gut, wenn auch mitunter etwas frontlastig. Die Boxen kriegen aber ordentlich was zu tun. Das Bonusmaterial hält nicht nur ein kurzes Interview mit Zakk Wylde bereit, das Video zu „Losin´ Your Mind“ und eine Photo Gallery, sondern mit „Zakk Visits HM Prison Socken“ ein sehr sehenswertes Schmankerl. Die Ausstattung braucht sich also nicht zu verstecken.

 

Mit dem countryeseken Einstieg bei „Losin´ Your Mind“ zeigen Black Label Society gleich, wo hier der Hammer hängt. Die Klänge mögen ruhiger sein, sind aber auch fein austariert und subtiler. Natürlich gibt es im Verlauf des Sets bei Tracks wie „The Blessed Hellride“, Spoke The Wheel“, „Queen Of Sorrow“ oder „Speedball“ auch mal ein ordentliches Solo. Zakk Wylde drängt sich dabei erfreulicherweise nicht in den Vordergrund und überlässt seiner Band auch mal das Heft des Handelns. Die Band sitzt übrigens das komplette Set über auf ihren Stühlen – das Publikum steht. Mittlerweile ist es in Amiland ja eher umgekehrt der Fall. Die Stimmung ist auf und vor der Bühne trotzdem grandios und dies hier ist beileibe keine Unplugged Veranstaltung. Die Saiten werden schon ordentlich bearbeitet, das Schlagzeug scheppert und der Bass pumpt – und Zakk Wylde pflanzt sich ab und an hinter die Tasten. Die Band kann was, keine Frage. Die Geschichte erinnert in dieser Ausrichtung übrigens an eine Mischung aus Alice In Chains und Soundgarden. Das mag sich schon gut lesen, ist in der Realität aber noch besser!

 

Fazit: Black Label Society kredenzen einem mit „Unblackened“ ein ganz feines Ding! Die visuelle Umsetzung ist ganz vorzüglich und Bild und Ton lassen kaum Wünsche offen. Der Knaller ist aber die Performance der Band. Die Songs in diesem Gewand zu hören macht eine Menge Laune! Da haben sich die Herren etwas ganz feines ausgedacht. Das ist natürlich keine Veranstaltung für das Kaffeekränzchen mit der Schwiegermutter, denn dafür rockt das viel zu sehr. Erinnert teilweise an das, was man in den 90ern mal Grunge nannte! So oder so – eine tolle DVD!

 

http://blacklabelsociety.com/home/

 

Text: Torsten Schlimbach

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