Vier Albumklassiker von Achim Reichel erscheinen am 25.10. auf Vinyl - jeweils um eine Bonus 12" EP erweitert

BMG veröffentlicht am 25.10.2019 vier Klassikeralben aus dem umfangreichen Backkatalog von Achim Reichel auf Vinyl.

 

Mit „Blues In Blond“ (1981), „Regenballade“ (1978), „Melancholie und Sturmflut“ (1991) und erstmalig auch „Wilder Wassermann – Balladen & Mythen“ (2002) erscheinen vier Meilensteine des „Urvaters aller deutscher Rockmusik“ auf 180g schweren Vinyl. Von Krautrock-Studiomeister Eroc (Grobschnitt) neu für den Plattenspieler abgemischt - gibt es die lange Zeit nicht auf „schwarzem Gold“ erhältlichen Alben nun in bester Soundqualität. Jedem Album liegt eine Bonus EP mit raren und teils unveröffentlichten Tracks bei - sowie ein vierseitiger Beileger mit allen Songtexten.

 

Regenballade (1978)

 

BMG veröffentlicht Achim Reichels Album-Klassiker „Regenballade“ von 1978 erstmals als audiophile 180 Gramm-Vinyl-Pressung. Zum Originalalbum wird es eine ebenfalls 180 Gramm schwere Bonus 12-Inch geben, mit den bekannten Bonustracks der 2008 veröffentlichten CD und zwei weitere rare Stücke.

„Regenballade“ war die dritte Platte, nach „Dat Shanty Alb’m“ (1976) und „Klabautermann“ (1977) aus der Reihe der „Alten Dichter“, die sich inhaltlich vom Meer aufs Land bewegte. Dabei interpretierte Achim Reichel deutsche Lyrik-Klassiker wie beispielsweise Fontanes „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ oder Goethes „Der Zauberlehrling“, aber auch modernere Gedichte wie das titelgebende Gedicht „Regenballade“ von Ina Seidel als Rockversionen. Damals wie heute sind es nicht nur die deutschen Dichterfürsten, die es verstanden mit der deutschen Sprache umzugehen, sondern auch Achim Reichel, der es versteht, den Worten mit seiner kernigen Stimme einen Klang zu geben.

 

Blues in Blond (1981)

 

Achim Reichels „Blues In Blond“ von 1981 erscheint nun erstmalig als 180 Gramm-Vinyl -Pressung. Zum Originalalbum wird es eine ebenfalls 180g schwere Bonus 12-Inch geben, mit der bekannten Liveversion von „Der Spieler“ und drei weiteren raren Stücken.

„Blues In Blond“ war Achim Reichels erstes Album, das in Kollektivarbeit mit Jörg Fauser entstand. Fauser schrieb die Texte, wobei beide gemeinsam dafür die Themen festlegten, und Reichel komponierte die Musik und produzierte das Album. Der Song „Der Spieler“ ist ein Beispiel des gemeinsamen Verständnisses und der Verbundenheit zwischen den beiden Künstlern. Gegen alle Erwartungen entwickelte sich „Der Spieler“ zum Super-Hit und obwohl mit 5:30 Minuten überhaupt nicht radiotauglich, brachte er eine Einladung in die ZDF-Hitparade und erlangte Goldstatus. Heute hat der Song längst Evergreen-Status und ist laut Musikmagazin „Rolling Stone“ durch Reichels unvergesslichen Gitarren-Riff, Percussion-Einsatz und „Todes-Beat“ einer der besten deutschen Songs aller Zeiten.

 

Melancholie und Sturmflut (1991)

Nachdem es lange Zeit nicht auf Vinyl erhältlich war, veröffentlicht BMG Achim Reichels Erfolgsalbum „Melancholie Und Sturmflut“ von 1991 nun erstmalig als 180 Gramm-Vinyl-Pressung. Zum Originalalbum mit den Kultsongs „Aloha Heja He", „Kuddel Daddel Du“ und „Auf der Rolltreppe“ gibt es eine ebenfalls 180 Gramm schwere Bonus 12-Inch mit der bekannten Liveversion „Auf der Rolltreppe“ von 1992 und drei weiteren raren Stücke, darunter die Maxi-Version von „Aloha Heja He“.

„Melancholie und Sturmflut“ entstand nach einem haarscharf abgewendeten finanziellen Ruin von Reichel - und die Euphorie hört man der Musik an. Überraschend dabei war nicht nur der folgende große Erfolg des Albums, sondern auch die Tatsache, dass das wohl bekannteste Lied „Aloha Heja He“ zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits mehrere Jahre in einem Umzugskarton lag und eher zufällig auf dieses Album kam. „Melancholie und Sturmflut“ erreichte mit 350.000 verkauften Exemplaren den Gold-Status und bietet die perfekte Mischung, ein Zusammenspiel aus niederziehender Melancholie und himmelhochjauchzender Sturmflut.

 

Wilder Wassermann (2002)

 

BMG veröffentlicht eine Re-Edition von Achim Reichels Album „Wilder Wassermann“ von 2002 erstmalig auf Vinyl. Um das ursprünglich nur auf CD erschienene Album in optimaler Soundqualität zu präsentieren, wurden zwei Songs der originalen Tracklist auf die dazugehörige Bonus-12-Inch ausgelagert, die zudem noch drei weitere rare Songs enthält.

Nicht zwingend als Fortsetzung, aber in Anlehnung an das Album „Regenballade“, beschäftigte sich Achim Reichel für „Wilder Wassermann – Balladen & Mythen“ wiederum mit Literaturvertonungen. Zwischen beiden Alben lagen nicht nur 24 Jahre, sondern auch der Mauerfall und die Wiedervereinigung Deutschlands.

„Das Land ist wiedervereinigt, und es tauchen Fragen auf, wie zum Beispiel: Wie gehen wir mit unserer Kultur um? Wo sind unsere Wurzeln? Ich finde, man darf die Beantwortung dieser Fragen keinesfalls den Rechten überlassen.“, so Achim Reichel. Eine Message, die heutzutage nicht an Bedeutung verloren hat.

 

In Kooperation mit Musikern aus aller Welt entstand das „Weltmusik-Album“, auf dem man irische Tradition, Cajun-Groove, ausgelassene Polka, tänzelnden Ska, und immer wieder den Blues durchblicken hört. Eingepackt in griffigen Rock und Melodien, die ruckzuck Herzen und Ohren erobern.

A.R. & MACHINES (Achim Reichel) - "The Art Of German Psychedelic (1970-74)"/ VÖ 27.10.2017

Man sagt: „Gut Ding will Weile haben”. Fast fünf Jahrzehnte hat Achim Reichel verstreichen lassen, bevor er sich entschloss der Welt sein mysteriöses Projekt A.R. & Machines zurückzubringen. Hinter jeder guten Platte steckt eine Geschichte und Reichel hat einige interessante zu erzählen.

Den meisten Achim Reichel Fans ist überhaupt nicht bekannt, welche Vielfalt an Musik er bewusst aus den Ladenregalen entfernen ließ, bevor er seine Gesangskarriere startete, die ihn letztendlich berühmt machte. Weit abseits seiner bekannten Hits wie „Aloha Heja He“ schlummerten fünf Studioalben fast ein halbes Jahrhundert lang im Verborgenen.

In den 1970ern trat eine neue Generation an deutschen Künstlern, geboren nach dem 2. Weltkrieg, ins Rampenlicht und Krautrock entlud sich förmlich auf die Musikszene. Das Genre - der Begriff Krautrock dabei durch britische Journalisten geprägt, um die faszinierend frische und klinisch-korrekt ausgearbeitete Musik „Made In Germany“  zu beschreiben - setzte sich aus Bands zusammen, die mittlerweile zu Legenden geworden sind: Von Kraftwerk bis Amon Düül, über Neu! und Can und natürlich A.R. & Machines. Die Künstler waren jung, hemmungs- und furchtlos. Elektronik traf auf Spiritualität, Vollblutmusiker auf Technologie und Achim Reichel auf „seine Maschinen“ - Machines.

Ein Glücklicher Zufall wurde zum Katalysator: Als er mit seiner neuen Akai X330D Bandmaschine herumspielte, entdeckte Achim Reichel im Hamburg der frühen 70er, dass er Sound-Landschaften aus Gitarrenechos bauen konnte. Er verbrachte Stunden in seinem Zimmer - die Kopfhörer auf den Ohren - und züchtete sein Gitarren-Orchester heran. In ihrem Proberaum im Zippelhaus, gegenüber der Speicherstadt in Hamburg, zeigte er seine Kreation schlussendlich seinen Musikerfreunden. Anstelle der anfänglichen Ehrfurcht trat Inspiration, jeder der Musiker sprang ins selbe Boot (The same boat), schnappte sich ein Instrument und im grünen Nebel wurde das Projekt geboren.

A.R. & Machines nahmen fünf Studioalben auf. Ihr Debut Die grüne Reise wurde 1971 auf Kassette und Schallplatte veröffentlicht und mit großer Ratlosigkeit in Empfang genommen. Selbst die Presse fühlte sich nicht im Stande das Genre in eine Schublade zu stecken. Ein Meilenstein des Krautrock - eingefangen auf Tonband. Cosmic Vibration und dessen „kosmischen Schwingungen“ - sich überlappende, verzerrte Gitarrenlicks, unterstützt von Live-Percussion und futuristischen Elektrosounds - bewegte Brian Eno in so großem Maße, dass er sogar sein Soloalbum „Another Green World“ (Eine weitere grüne Welt) danach benannte.

Das Folgealbum Echo wurde von Conny Plank kurz nach Vollendung von Kraftwerk 2 produziert. Orchestrale Arrangements, Gitarrenechos und genre-übergreifende Grooves fangen den wilden Vibe des Hamburgs der 70er ein wie ein Polaroid: Ein Gefühl von Psychedelik, sexueller Freiheit & experimenteller Seitensprünge, das seinen Höhepunkt in einem Doppelalbum findet, welches vor Befreiungsschlägen und Flucht aus der Wirklichkeit nur so strotzt.

Es folgten A.R.3 und A.R.4 auf Polydors neu gegründeten Krautrock Sub-Label Zebra. Die A.R. & Machines Mitglieder taten sich täglich mit neuen Musikern zusammen und jeder von ihnen hinterließe seine Spuren auf den laufenden Aufnahmebändern. Ein Ausflug in beatle-esqe Spiritualität inspirierte das letzte Album Autovision. Man findet dort den Extrakt stundenlanger Demobänder, aufgenommen in enthaltsamer Einsamkeit, zwischen Meditation und Yoga, vervollständigt und gebündelt in einem ultimativen A.R. & Machines Album.

Die Ideen waren gut, die Welt aber noch nicht bereit dafür. Fast 50 Jahre nachdem die A.R. & Machines Aufnahmen aus den Regalen genommen worden waren, hat die Welt nun jedoch endlich die entscheidenden Meter gutgemacht. Die Seele der Musik brach plötzlich an den unerwartetsten Orten hervor. DJs und Produzenten entdeckten die Platten aus den 70ern und verarbeiteten die ikonischen Gitarrenechos zu neuen Songs. Musikliebhaber und neue, junge Fans kontaktierten Reichel online, manche erkannten ihn sogar in Restaurants, und fragten, wann das Material wohl wieder das Tageslicht sehen würde.

Jetzt ist es endlich soweit. Die Zeit ist reif. Tickets für die erste Live-Comeback-Show von A.R. & Machines am 15. September – treffenderweise in der Hamburger Elbphilharmonie – waren im Handumdrehen vergriffen.

„The Art Of German Psychedelic (1970-74)“ (VÖ 27.10.2017) beinhaltet die fünf Studioalben von A.R. & Machines, zwei Live-CDs und drei Bonus-CDs mit fast fünf Stunden unveröffentlichtem Material, welches Achim Reichel in seinem Bandarchiv aufgestöbert hat. 

Auf dem Album „Virtual Journey“, das Reichel exklusiv für das Boxset produzierte, paart er, unter Zuhilfenahme von moderner Musikproduktionssoftware, analoge Fundstücke seiner in den 70ern eingespielten Echo-Gitarren mit digitalen Möglichkeiten des 21sten Jahrhunderts. Damit gelingt ihm auf unique Art und Weise die Transformation von A.R. & Machines in die Gegenwart. 

Des Weiteren findet sich eine Zusammenstellung erster Remix-Versuche von 1996, die Reichel auf dem Höhepunkt seiner Sangeskarriere zu seinem privaten Vergnügen bastelte und bis jetzt unter Verschluss hielt. Außerdem im Paket ein opulentes 96-seitiges Hardcoverbuch: Die Autobiografie - Die A.R. & Machines Story - prall gefüllt mit Anekdoten über Reichels wilde Jahre in Hamburg und die Krautrock Szene.

Man sagt: „Gut Ding will Weile haben”.

Erste kleinere Hörproben sind aktuell unter folgenden Links veröffentlicht:
https://www.facebook.com/AchimReichel/videos/1536178129773231/
https://www.facebook.com/AchimReichel/videos/1552887768102267/
https://www.facebook.com/AchimReichel/videos/1536178129773231/
https://youtu.be/Moz0uCQkZdU
https://youtu.be/63x0ohPmWhI


Mehr Infos unter:
www.achimreichel.de
www.facebook.com/achimreichel

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