Crawling Crows: Pyrrhocorax

Crawling Crows: Pyrrhocorax

brillJant sounds

VÖ: 15.03.2024

Wertung: 8/12

Crawling Crows sind Daniel Germiquet (Schlagzeug) und Dominic Montani (Gitarre/Gesang), die beide im gleichen Dorf in der Schweiz aufgewachsen sind. 2019 gründeten die beiden Crawling Crows und arbeiteten seitdem an dem nun vorliegenden Debütalbum. Selbiges beinhaltet aber nur acht Songs. Qualität geht bekanntlich vor Quantität, allerdings gab es in den Corona-Jahren nicht sonderlich viel zu tun und da hätte man vielleicht doch noch ein paar mehr Songs erwarten können – zumal sich die vorliegenden nicht gerade in progressive und epische Gefilde aufschwingen.

Mit „Riders Of The Storm“ startet man mit einem Song, der stark an Muse erinnert. Aufbau, Umsetzung, Arrangements und auch ein bisschen futuristische Elemente könnte man sich auch von dem Trio vorstellen. Der Gesang ist zwar nicht im Falsett gehalten, aber Phrasierung und Betonung sind auch verdammt nahe bei Herrn Bellamy zu finden. Dies ist keinesfalls als Kritik zu verstehen, sondern als Orientierung. Crawling Crows grooven sich damit in das Album ein. „Let Me Run“ fängt fast poppig an, baut sich aber noch weiter zu einem lässigen Alternativ-Track auf. „Try“ geht ebenfalls nach vorne. Musikalisch erinnert das ganz entfernt an Royal Blood. „Coming Home“ lässt die erste Hälfte ruhig ausklingen. Es ist fast schon countryeske.

„Wait And Fantasize“ ist auch eher eine ruhigere Nummer. Incubus kommen einem hier in den Sinn. Das arschcoole „Hometown“ und das treibende „No Time“ sorgen dafür, dass auch im letzten Drittel die Qualität hoch bleibt. „Alright“ ballert noch mal wie einer dieser Rocksongs von Royal Blood. Mit diesem Brett kann man ein Album schon mal beenden. Daumen hoch!

Fazit: Crawling Crows erfinden den Indie/Alternativ-Rock nicht neu, aber mit dem Debütalbum hauen sie eine erfrischende Mischung raus, die entfernt an Muse, Incubus oder Royal Blood erinnert. Das hat bisweilen ordentlich Pfeffer im Hintern und macht eine ganze Menge Laune!

https://www.crawlingcrows.com/

Text: Torsten Schlimbach