Shakin‘ Stevens: Re-Set

Shakin‘ Stevens: Re-Set

BMG

VÖ: 28.04.2023

 

Wertung: 8/12

 

Zu Beginn der 80er Jahre war Shakin´ Stevens nicht nur in UK ein Idol und Superstar, auch in Deutschland war er regelmäßig präsent und im Radio, aber auch TV zu bewundern. Unglaublich, dass Michael Barratt, so sein bürgerlicher Name, immer noch Alben aufnimmt. Der Mann ist mit Baujahr 1948 ja auch nicht mehr ganz taufrisch und könnte vermutlich gut von den immer wieder reinkommenden Tantiemen leben. Jetzt hat er und sein Team noch mal alles neu justiert, wodurch sich dann auch der Albumtitel „Re-Set“ erklärt.

 

Die zehn Songs sind teilweise anders als vieles, was man von Stevens kennt. Der Auftakt mit der Ballade „George“ gehört allerdings nicht dazu. Da ist die typische Stimme, die zumindest im Studio und der dort vorhandenen Technik nichts an Kraft eingebüßt hat. Sanfte Pianoklänge untermalen den Gesang. Klar, das ist schmalzig und kitschig, aber genau dafür lieben ihn seine Fans ja auch. Danach gibt es aber nicht nur eine akustische Gitarre auf die Ohren, sondern auch die elektrifizierten sechs Saiten sorgen dafür, dass „Not In Real Life“ ziemlich erdig rockt. Das wurde übrigens nicht bombastisch aufgeblasen, wodurch die Nummer authentisch und direkt wirkt.

 

Und so geht es munter weiter. „It All Comes Round“ ist ein typischer Song für den Pub. Die kraftvolle Stimme trägt die Nummer locker über die akustischen Instrumente. Dezenter Backgroundgesang hilft dabei. Und dann gibt es auch noch eine Mundharmonika, die das Stück zusätzlich veredelt. Das düstere, geheimnisvolle und atmosphärisch sehr dichte „May“ gefällt ebenso wie auch das schmissige „All You Need Is Greed“. „Tick Tock“ ist ganz nett, dengelt aber auch ohne Höhepunkt dahin. „Beyond The Illusion“ ist ein nachdenkliches, teilweise trauriges Lied. Die Fluchtbewegungen auf diesem Planeten werden von Stevens feinfühlig thematisiert. „Hard Learned Lesson“ rockt anschließend straight durch die knapp drei Minuten – inklusive Keith Richards-Gedächtnisgitarre. „Dirty Water“ bleibt dem Rock treu, ist aber eher unspektakulär. „Reset“ beendet das Werk schließlich ohne viel Brimborium sehr solide.

 

Fazit: „Re-Set“ von Shakin´ Stevens ist ein Rockalbum ohne Ballast. Im Gegensatz zu manchen früheren Veröffentlichungen hat man hier die Songs auf das nackte Gerüst beschränkt, wodurch sich ein sehr erdiger und authentischer Sound ergibt. Die Stimme von Shakin´ Steven ist immer noch erstaunlich gut beieinander. Kurz und knackig kommt er auf den Punkt. Gutes Ding!

 

www.shakinstevens.com

 

Text: Torsten Schlimbach

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