Joe Strummer: Assembly

Joe Strummer: Assembly

Dark Horse Records/BMG

VÖ: 26.03.2021

 

Wertung: 8/12

 

Das alte Label von George Harrison – Dark Horse Records – wurde wiederbelebt und wird nun von seinem Sohn Dhani Harrison und David Zonshine geleitet. Der Ex-Beatle gründete einst das Label um talentierten Künstlern die Möglichkeit zu bieten, ihre Kunst nach ihren Vorstellungen zu veröffentlichen. Der gute George hat ebenfalls dort seine Solowerke unter die Leute gebracht. Mit Joe Strummer, einem Freigeist, hat man nun genau die richtige Wahl getroffen um eine karriereumspannende Zusammenstellung zu veröffentlichen. „Assembly“ vereint dabei Singles, Fan-Favoriten und Raritäten. Das Vorwort stammt übrigens von Strummer-Fan Jakob Dylan.

 

Sechzehn Titel des Punks, Musikers und Komponisten wurden ausgewählt, darunter auch drei bisher unveröffentlichte Tracks. Die beiden Live-Aufnahmen, aus der Brixton Academy von seinem Auftritt am 24. November 2001 zusammen mit The Mescaleros, gibt es bisher nur auf diversen Bootlegs zu hören. Die Qualität ist dabei nicht immer sonderlich gut. Jetzt gibt es die mitreißende Version von „I Fought The Law“ und das mit viel Verve vorgetragene „Rudie Can´t Fail“ in gutem Soundgewand auf die Ohren.  „Junco Partner“ (Acoustic) hat man bisher noch gar nicht gehört. Der Klang ist nicht der beste und die Nummer ist so auch nicht ganz ausgereift, aber natürlich ist es toll auch etwas aus dem Raritätenkabinett zum Abschluss zu hören.

 

Der Songreigen startet mit „Coma Girl“ und geht mit dem irisch angehauchten „Johnny Appleseed“ weiter. Da darf getanzt und gesungen werden. Strummer war ja stets dem Reggae und Dub sehr zugetan. Mit „Tony Adams“ huldigt er dem Genre auf großartige Art und Weise. Von Bob Marley hat er „Redemption Song“ gecovert. Strummer hatte ja sowieso nie Scheuklappen. „Sleepwalk“ klingt fast so zerschossen wie es wohl bei Shane MacGowan der Fall sein würde. „Love Kills“ ist kein Rock und kein Punk im eigentlichen Sinne, wird den Stilen aber trotzdem gerecht. „Get Down Moses“ im Dub/Reggae-Gewand ist eine typische Strummer-Nummer. „Mondo Bongo“ richtet seinen Blick eher gen Osten. Das sehnsuchtsvolle Gitarrenspiel auf der Akustischen oder die melancholische Geige beeindrucken.

 

Mehr als sieben Minuten fährt „At The Border, Guy“ die ganze musikalische Welt von Joe Strummer auf. Das mag an der einen oder anderen Passage anstrengend sein, aber eben auch ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. „Long Shadow“ ist Folk, der die Musik von Frank Turner vorweggenommen hat. „Forbidden City“ und „Yalla Yalla“ sind wichtige Songs. Auch heute noch.

 

Fazit: Eine karriereumspannende Zusammenstellung von Joe Strummer sollte man durchaus in die Musiksammlung aufnehmen. Auf „Assembly“ gibt es die ganze musikalische Bandbreite von Joe Strummer zu hören. Drei bisher unveröffentlichte Songs erfreuen auch das Fanherz. Das Vorwort von Jakob Dylan und das Digipack sind auch ganz nett. Die abgedruckten Songtexte und sonstigen Informationen zu den Songs sind aber derart klein, dass man selbige nur mit der Lupe sehen kann. Alles in allem aber eine ziemlich runde Sache!

 

Text: Torsten Schlimbach

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