Mads Langer: Where Oceans Meet

Mads Langer: Where Oceans Meet

Sony

VÖ: 01.10.2021

 

Wertung: 8/12

 

Lange musste man auf ein neues Album des Dänen Mads Langer warten. Der Mann nahm sich für sein neues Studioalbum eine Auszeit von fünf Jahren. Sein sechstes Studiowerk hat wieder die bewährte Mischung aus Pop und Singer/Songwriter zu bieten. „Where Oceans Meet“ dürfte seine Fans, sofern sie die lange Wartezeit bei der Stange geblieben sind, ganz sicher wieder begeistern. Es ist ein sehr gefühlvolles Album, welches zur richtigen Jahreszeit erscheint!

 

Lauscht man einer Nummer wie „21:4“, dann hat man das Gefühl, dass Mads Langer direkt aus seiner Seele zum Zuhörer spricht und singt. Der Mann legt seine ganze Verletzlichkeit auf authentische Art und Weise dem geneigten Fan zu Füßen. Mit leisen Klängen hat er hier etwas ganz Großes geschaffen. Mit „White Noise“ startet er etwas tanzbarer in „Where Oceans Meet“. Es sind auch hier keine lauten Töne, aber doch dringlich instrumentiert. Die Auskopplung „Lightning“ dürfte der eine oder andere ja schon kennen. Hier kommt noch diese unscheinbare Melancholie dazu, die einen aber durchaus mit voller Wucht treffen kann. Tanzen kann man freilich auch dazu.

 

Hin und wieder scheint sich Langer etwas zu sehr im Schönklang zu verzetteln. „Puppet Show“ ist im Grunde schön, mäandert aber etwas dahin. „Dark Clouds“ ist eine düstere Bestandsaufnahme. Überhaupt beschäftigen Langer die Themen wie eine Welt, in der Menschen online nach Bestätigung und Klicks hecheln, aber er befasst sich natürlich auch mit der Liebe und einem allerersten Kuss. „Stop Me“ ist vom Klavier dominiert und mit diesem eindringlichen Gesang ausstaffiert worden, der wiederum von sanften Pluckerklängen untermalt wird. Er ist eben nicht der typische Songwriter für das Lagerfeuer.

 

„Lost Highway“ ist letztlich schöne Popmusik, die ganz weit von irgendwelchen Trends entfernt ist. „Hanging With You“ würde da schon eher ins Formatradio passen. Eine nette Popnummer, die wie eine moderne Version der Bee Gees klingt. „Closer Than You“ versucht den Spagat zwischen klassischer Instrumentierung und dezenten Computersounds hinzukriegen. „Monsters In My Mind“ ist leicht drüber, zuckersüß und trieft vor Pathos. Das zärtliche und ganz ruhige „Julie“ beendet schließlich das Album.

 

Fazit: Mads Langer ist kein Singer/Songwriter ausschließlich mit Akustikgitarre, er fühlt sich vielmehr am Klavier, aber auch mit Popklängen sehr wohl. „Where Oceans Meet“ ist ein schönes, bisweilen sehr ruhiges und trauriges Album. Man muss sich Zeit für diese Songs nehmen und sollte selbige nicht im Hintergrund laufen lassen! Eine Zuhörerplatte, die hin und wieder aber auch dezent zum Tanzen auffordert!

 

https://madslanger.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

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