Oxymorrons: Melanin Punk
Oxymorrons: Melanin Punk
Mascot Records
VÖ: 20.10.2023
Wertung: 7/12
Oxymorrons ballern mit einem Rap-Rock-Hybriden in Richtung „Melanin Punk“. Die Songs sind dabei recht kurz ausgefallen. Lediglich drei Nummern schaffen es die drei Minuten Marke zu überspringen. Mit Punk hat das trotzdem recht wenig zu tun. Der Opener „Enemy“ hat dabei sogar recht viel von Nu Metal zu bieten. Es wird groß gedacht und noch größer aufgefahren. Unter dem ganzen Klimbim ist aber auch viel Pop zu finden. Spätestens mit „Graveyard Words“ gibt es in dieser Hinsicht keine Fragen mehr. Wenn man die ganzen bunten Knalleffekte wegnimmt, ist das Mainstreampop mit gesprochenen Passagen.
„Look Alive“ ballert und walzt an der einen oder anderen Stelle alles nieder. Der Refrain ist schon ganz cool, würde selbiger nicht auch noch durch einen Vocoder gejagt werden. „Head For The Hills“ kommt zunächst langsam und verkifft angekrochen. In der Mitte gibt es einen Rappart, der Eminem auch gut zu Gesicht stehen würde. Der Titeltrack „Melanin Punk“ rast ordentlich dahin. Der Screampart zwischendrin erinnert abermals an alte Nu Metal-Zeiten.
„Last Call“ träufelt noch ordentlich Pop-Appeal über den Sound. „Mike Shinoda Flow“ gibt ja mit dem Titel schon grob die Richtung vor. Harte Bratzgitarren und elektronische Elemente, aber auch einige Rapparts passen in das erwartete Soundbild. „Insomnia“ bleibt dem treu, legt aber in den drängenden Momenten noch etwas zu und die Drums scheppern ganz nett. Auch hier gibt es wieder einige Pop-Elemente, aber auch gepflegte Härte. Jo, Linkin Park grüßen da ganz nett aus der Ferne. Mit „Re-Up“ endet schließlich das Album noch mal „All Inklusive“, sprich die Nummer klingt wie ein Zusammenschnitt des gesamten Albums.
Fazit: Das Genre Rap-Rock ist ja nicht neu. Immer mal wieder kommt eine Band damit um die Ecke. Im Falle von Oxymorrons und „Melanin Punk“ ist das nicht sonderlich originell und neu. Das hat man so oder so ähnlich alles schon mal gehört und in der Sammlung stehen. Die Band ist da hin und wieder auch sehr nahe beim Nu Metal zu finden. Schlecht ist das nicht und Genrefans kommen da mitunter auf ihre Kosten. Hin und wieder klingt das aber zu sehr nach Baukasten – insbesondere, wenn auch noch ordentlich mit Popelementen gespielt wird.
Text: Torsten Schlimbach
Teilen
Druckversion