Nelly: M.O.

Nelly: M.O.

Universal

VÖ: 04.10.2013

 

Wertung: 6/12

 

Nelly hat den Erfolg abonniert. Der Mann aus den Südstaaten konnte schon 28 Millionen Alben absetzen, was ja schon nicht ganz so schlecht ist. Bei den Singles kann er auf unglaubliche 54 Millionen Verkäufe stolz sein. Beachtliche Zahlen und mit seinem nunmehr siebten Album werden sicher noch einige hinzukommen. Die furchtbare Vorabsingle „Hey Porsche“ läuft ja schon seit Wochen im Radion und sägt mit seinem fluffigen Pop-Appeal an den Nerven der Zuhörer. „M.O.“ hat noch anderes zu bieten – aber leider nicht nur und somit ist die Single durchaus ein Wegweiser.

 

Zunächst einmal fällt die beachtliche Liste der Gäste auf. Bei dem schon erwähnten „Hey Porsche“, „Maryland, Massachusetts“ und „U Know U Want To“ fehlen selbige, der Rest der zwölf Tracks kann jeweils zumindest namentlich ein Schwergewicht auffahren. „Get Like Me“ fällt da zu Beginn gleich sehr positiv auf. Das ist zwar ein typischer Pharrell-Track, aber der lässige Beat beflügelt anscheinend auch Nelly zu Höchstleistungen. Die größte Show liefert aber mal wieder Nicki Minaj ab. Mit ihr als Feature hat man immer den richtigen Farbtupfer dabei, der einem Song noch mal eine schöne Wendung geben kann.

 

Leider bleibt es nicht so, denn „Give U Dat“ langweilt ohne Ende - Popsoße ohne besonderen Wiedererkennungswert. „Rick James“ huldigt natürlich in besonderem Maße auch dem Funk, klar - bei dem Titel. Zusammen mit T.I. groovt sich Nelly dann auch vorzüglich in die Nummer rein, die durchaus Spaß macht und Potenzial hat. Gerade aus dem Bassthema hätte man noch mehr machen können. „Heaven“ versucht sich danach leider wieder am belanglosen Pop. „Maryland, Massachusetts“ kommt auch eher ohne Höhepunkt daher. Das ist nicht wirklich schlecht, aber besonders viel Mühe hat sich der Meister da auch nicht gegeben. „100K“ und „All Around The World“ sind auch nur leidlich spannend. „Walk Away“ mit Flo Rida ist noch mal ganz nette Popmusik, haut einen aber auch nicht vom Hocker. Selbiges trifft auch auf „Headphones“ zu. Nelly Furtado macht hier das, was man von ihr erwarten durfte – nicht mehr und nicht weniger.

 

Fazit: „M.O.“ von Nelly ist über weite Strecken ein astreines Popalbum. „Hey Porsche“ war da schon der Fingerzeig in diese Richtung. Besser wird es aber kaum. Im Gegenteil, ein Großteil rauscht an einem vorbei und es bleibt kaum etwas hängen. Nelly gefällt sich darin, ein Dance-Pop-Album für die Charts-Party vorzulegen. Vielleicht reicht ihm das auch. Die Songs hören sich allerdings nicht nach sonderlich viel Mühe an und das kommt doch recht uninspiriert und lustlos daher. Schade, dabei fing es mit dem Knaller „Get Like Me“ so vielversprechend an.

 

http://www.nelly.net/

 

Text: Torsten Schlimbach

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