Marc Broussard: S.O.S 4: Blues for Your Soul

Marc Broussard: S.O.S 4: Blues for Your Soul

KTBA Records/ Rough Trade Distribution

VÖ: 03.03.2021

 

Wertung: 7,5/12

 

Marc Broussard setzt mit „S.O.S 4: Blues for Your Soul“ seine karitative Albumreihe fort. Das erste dieser Projekte diente dazu Geld für ein Obdachlosenheim für Frauen und Kinder zu sammeln. Ein Album um Geld für ein Kinderkrankenhaus in Baton Rouge, Louisiana, zu sammeln sollte folgen.

 

Ein beträchtlicher Teil des Erlöses aus seinem neuen Album wird an die Keeping the Blues Alive Foundation gespendet, um die Rehabilitation von Jugendlichen durch Musik zu unterstützen! Seine Musik kriegt so noch mal eine ganz andere Wertigkeit und es ist wichtig, dass selbige auch gekauft wird!

 

Broussard hat sich einen der ganz Großen der zeitgenössischen Blues-Musiker ins Boot geholt. Joe Bonamassa hat das Album zusammen mit Josh Smith produziert, bei vier Songs sein markantes Gitarrenspiel beigesteuert und die ganze Sause auch noch auf seinem eigenen Label herausgebracht. Broussard selber sagt ja, dass der Blues nicht unbedingt seine absolute Kernkompetenz ist, somit ist das Mitwirken von Bonamassa ja noch mal anders zu bewerten.

 

„S.O.S 4: Blues for Your Soul“ vereint an der einen oder anderen Stelle tatsächlich ganz gekonnt Blues und Soul. Man höre sich nur die Ballade „Love, The Time Is Now" an. Der Auftakt mit „I've Got To Use My Imagination“ hat aufgrund der kratzbürstigen Stimme einen gewissen Aha-Effekt. Der Rest ist altbekanntes und schon oft gehörtes Blues-Schema. Das gilt auch für „I´d Rather Drink Muddy Water“. Das ist zwar handwerklich erstklassig gespielt und das Klavier sogar das berühmte Salz in der Suppe, es klingt allerdings auch reichlich altbacken und angestaubt. „That's What Love Will Make You Do“ lässt dann das lässige Gitarrenspiel von Bonamassa von der Leine. Abgesehen davon groovt die Nummer wie Sau – gutes Ding!

 

„Cuttin´ In“ mit einem Feature von Roddie Romero ist netter Schiebblues, bevor der Zug mit „Dreamer“ zwar auf der ruhigen Schiene weiterrollt, allerdings auch ein ganzes Stück düsterer anmutet. „Empire State Express“ ist das wohl ungewöhnlichste Stück in der Umsetzung. Das ist disharmonisch, bedrohlich und faszinierend. Sehr geile Nummer. Daneben steht dann lupenreiner Blues wie „I Asked For Water“ oder das schmissige „!I Like To Live The Love“ feat. Eric Krasno gegenüber. „Locked Up In Jail (Prison Blues)“ ist abermals Blues in Reinkultur. Selbigen gibt es auch mit „Driving Wheel“. „When Will I Let Her Go“ beendet das Album allerdings eher in Soul-Gefilden. Tolle Umsetzung. Bei beiden Tracks ist Bonamassa dabei.

 

Fazit: Marc Broussard hat mit „S.O.S 4: Blues for Your Soul“ ein Album für den guten Zweck aufgenommen. Die Mischung aus Blues und Soul ist größtenteils sehr gelungen. An der einen oder anderen Stelle ist das etwas altbacken, dafür ist der Rest umso zwingender und wird durch Gäste wie Joe Bonamassa veredelt. Für Liebhaber von handgemachter Musik ist das quasi ein Pflichtkauf.

 

https://www.marcbroussard.com/tour

 

Text: Torsten Schlimbach

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