Mary Wilson: The Motown Anthology

Mary Wilson: The Motown Anthology

Universal

VÖ: 04.03.2022

 

Wertung: 10/12

Tipp!

 

Mary Wilson war das einzige Mitglied der legendären Supremes, welches durchgängig von 1961 bis 1977 dabei war. Die Dame mit der großen Stimme war auch stets als Aktivistin unterwegs und hat sich immer gegen Hunger und Kriege eingesetzt und ihre Stimme und Bekanntheit genutzt. Nun erscheint erstmals eine Anthology ihrer Motown-Jahre. Insgesamt sind dies 38 Songs. Unglaubliche 33 Songs werden davon nun exklusiv auf dieser Veröffentlichung in physischer Form erhältlich sein. Die Produktion wurde von Mary Wilsons Tochter Turkessa Babich und Jay D. Schwartz, ihrem langjährigen Presseagenten, überwacht.

 

Die Aufmachung ist wirklich sehr nett. Das Booklet ist 44 Seiten stark. Selbiges hält sehr viel rare und sogar bisher unveröffentlichte Farbfotos bereit. Zu den einzelnen Titeln kann man zudem viele Anmerkungen nachlesen, die teilweise auch für Fans neu sein dürften. Wundervoll sind auch die Texte von Dionne Warwick über Paul McCartney bis hin zu Hillary Clinton! Jeder würdigt Mary Wilson auf eine ganz spezielle Art und Weise. Ein wirklich sehr feine Geschichte.

 

Für Fans und Sammler dürften die bisher unveröffentlichten Versionen (neue Abmischung) oder all jene Songs, die nun ihre CD-Premiere feiern, von besonderem Interesse sein. Der alternative Mix von „You Turn Me Around“ ist sehr klar und druckvoll. Eine große Ballade, die zu berühren versteht. „Early Morning Love“ hat neben dem neuen Mix auch noch alternative Vocals zu bieten. Wer es älter mag, wird mit dem Stereo Mix von „The Tears“ belohnt werden. „I Don´t Want To Lose You“ dürfte kaum Fragen offen lassen, wenn es um den Einfluss von Mary Wilson geht. Ihre Art der Phrasierung, ihr Hauchen und ihre Grandezza haben sich die nach ihr geborenen Sängerinnen durchaus abgeguckt und angeeignet.

 

CD-Premiere feiern übrigens auch die Songs, die in den gemeinsamen Sessions mit Gus Dudgeon entstanden sind. Das schmissige „Save Me“ (man höre sich diesen Bass an!) sticht dabei ebenso heraus, wie das musikalisch unglaublich vielfältige „Green River“: Bläser, Funkbass, Percussions und ein Klavierspiel, als wäre der Teufel hinter der Seele her. „Love Talk“ aus diesen Sessions sorgt dann für die großen Gefühle. Was gibt es noch? Beispielsweise eine tolle Interpretation des Klassikers „Son Of A Preacher Man“ sowie die erstmals erhältliche Albumversion von „Why Can´t We All Get Along“ und der Eric Kuppers Remix von „Red Hot“.

 

Fazit: Wer den guten, alten Motown-Sound schätzt und liebt ,sollte unbedingt mal „The Motown Anthology“ von Mary Wilson antesten. Fans der Dame müssen hier sowieso zugreifen, da doch so manches Schmankerl auf dem Set zu finden ist. Musikliebhaber im Allgemeinen werden hier sowieso angesprochen, denn diese beiden CDs sind eine Bereicherung für die Sammlung!

 

Text: Torsten Schlimbach

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