Rock - Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check (Teil 5)

Rock - Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check (Teil 5)

Sysyphus Verlag

VÖ: 31.03.2022

 

Wertung: 11/12

Tipp!

 

Den ersten vier Büchern von „Rock - Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check“ wurde sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet und die Resonanz und das positive Feedback waren schon beachtlich. Natürlich gab es auch die obligatorischen Nörgler, die diese Ausgaben für verzichtbar hielten, aber die befanden sich doch eher in der Minderheit. Wie schon bei den ersten vier Werken gilt auch hier wieder, dass die Auswahl der Bands und Künstler völlig willkürlich ist. Die eclipsed-Redaktion hat da nicht unbedingt einen Masterplan verfolgt. ELO haben sicher nicht viele Gemeinsamkeiten mit ZZ Top zu bieten. Tom Waits nicht unbedingt mit Aerosmith oder den Scorpions. Janis Joplin würde man vermutlich auch nicht in einem Atemzug mit Styx nennen. Schmökern kann man aber trotzdem wieder hervorragend und es macht einfach Spaß auch die fünfte Runde zu lesen.

 

Die einzelnen Bänder werden übrigens immer dicker. Mittlerweile ist man bei 336 Seiten angekommen. Da dies auch noch im Großformat vorliegt, darf man hier durchaus von einem dicken Wälzer sprechen. In Verbindung mit den ersten vier Büchern entwickelt sich das nach und nach tatsächlich zu einem Gesamtwerk der größten Rock-Acts. Selbstverständlich ist das immer noch weit davon entfernt den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben und insofern ist der Titel nach wie vor irreführend, und doch hat das mittlerweile den Charakter einer Lexika-Reihe.

 

An der Vorgehensweise hat sich nichts geändert. Das hätte ja auch kaum Sinn ergeben, denn das hat sich schließlich bewährt und Käufer der ersten Bücher haben sich ja auch schließlich daran gewöhnt. Das Gesamtwerk der in diesem Buch abgehandelten Künstler wird auch hier erneut abgebildet. Die einzelnen Alben werden wieder in die Kategorien Kaufrausch, Pflichtkauf, Qualitätskauf, Verlegenheitskauf und Fehlkauf einsortiert. Jetzt könnte man ja bemängeln, dass dies unter dem Strich ein Muster ohne Wert wäre, weil das ja nur eine subjektive Angelegenheit sein kann. Natürlich ist es das und man sieht jetzt schon den Aufschrei der Entrüstung mancher Metallica-Fans vor Augen, wenn es um die Einschätzung des Albums „St. Anger“ geht. Alles in allem wurde da schon sehr sachkundig an die Bewertung und Einschätzung herangegangen. Unter den gegebenen Umständen ist das dennoch höchst objektiv.

 

Bei der jeweiligen Albumbewertung hat man beispielsweise die musikhistorische Relevanz berücksichtigt – dazu zählt dann auch die Anzahl der Songklassiker. Auch bei der Bewertung der Songs hat man eine erstaunliche Trefferquote gelandet und eine sehr hohe Sachkompetenz bewiesen. Die Autoren haben dabei auch eine weitestgehend gute Recherchearbeit geleistet. Hardcore-Fans der jeweiligen Künstler werden das sicherlich auf Herz und Nieren überprüfen und vielleicht auch den einen oder anderen (Schönheits)Fehler finden, aber alles in allem ist das schon sehr rund. Die Fleißarbeit ist unter dem Strich nämlich als sehr gelungen zu bezeichnen.

 

Eine Art Timeline mit Jahresangaben bildet dann die einzelnen Alben noch mal ab, ergänzt um die wichtigsten Ereignisse der Musikerkarriere. Die Pressespiegel, die der jeweiligen Zeit entnommen wurden, sind zudem eine ganz nette Dreingabe. So manches Album, welches mittlerweile als Klassiker gilt, kam bei der ersten Beurteilung nicht sonderlich gut weg. Die Autoren nutzten dazu als Quelle meist die ganz großen Printmedien: vom Rolling Stone bis hin zum NME oder Melody Maker. Das ist dann auch immer ein Stück Zeitgeschichte! O-Töne der Musiker sind dabei obligatorisch.

 

Es macht Spaß in die Diskografien der einzelnen Künstler einzutauchen. Man bekommt so auch noch mal so manche Anregung um die eigene Sammlung zu vervollständigen. Natürlich hängt das ja auch von den musikalischen Vorlieben des jeweiligen Lesers ab. Die Liste der Kultbands ist natürlich auch extrem groß. Auch Tom Waits oder Simon & Garfunkel haben ja einen immens wichtigen Beitrag zur Musikgeschichte geleistet. Billy Joel ,Steely Dan oder Steve Hackett nicht zu vergessen!

 

Die Aufmachung ist erneut sehr gelungen, übersichtlich und effizient. Die Gliederung ist jeweils sehr gut und die Anordnung der Informationen und Bilder exzellent! Insgesamt ist das eine sehr wertige Angelegenheit und die Optik und das dicke Papier trägt zum guten Gesamteindruck bei. Auch bei den verwendeten Bildern hat man auf erstklassiges Material zurückgegriffen. „Rock - Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check“ kommt somit einen Sonderstellung in der Flut ähnlich gelagerter Veröffentlichungen zu!

 

Fazit: „Rock – Das Gesamtwerk der größten Rock-Acts im Check (Teil 5)“ ist ein hervorragendes Buch, wenn man sich für die abgehandelten Künstler interessiert. Das Werk ist dann das perfekte Nachschlagewerk und leistet Erstaunliches. Das Internet kann das nicht liefern, da man in dem Buch die Diskografie sehr gut sortiert und geordnet mit einer fundierten Einschätzung auf einen Blick erhält. Das ist letztlich das perfekte Nachschlagewerk mit Lexika-Funktion. Die Aufmachung ist abermals sehr wertig! Zusammen mit den ersten vier Büchern ist das eine sehr feine Geschichte für Musikliebhaber! Ostern kann kommen!

 

Text: Torsten Schlimbach

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