Xavier Naidoo: Nicht Von Dieser Welt 2

Xavier Naidoo: Nicht Von Dieser Welt 2

Naidoo Records/Tonpool

VÖ: 01.04.2016

 

Wertung: 4/12

 

Xavier Naidoo veröffentlicht mit „Nicht Von Dieser Welt 2“ sein sechstes Studioalbum, aber im Grunde ist das mehr eine Moses Pelham-Platte. Der Produzent und Autor zeichnet sich nämlich federführend für einen Großteil der Texte verantwortlich. Für die Sounds sowieso. Zur Seite stand ihm dabei natürlich wieder sein langjähriger Partner Martin Haas, der ebenfalls einen großen Anteil an diesen Album hat. Es steht aber alleine der Name von Naidoo auf dem Album und seine Stimme ist es natürlich, die diese Songs trägt. Die Arbeiten an diesem Album zogen sich von 2013 bis 2015. Selbstverständlich nicht kontinuierlich, denn dafür haben alle Beteiligten auch genug andere Projekte am Start, aber das erklärt natürlich auch den langen Zeitraum. Wie auch das Debüt entstand das Album in den USP-Studios in Frankfurt.

 

Irgendwie hat man das alles schon zigfach gehört. Den Beat von „Das Lass´ Ich Nicht Zu“ und die Klaviersounds kennt man so und in dieser Konstellation ja nun wirklich schon. Thematisch geht es um Missbrauch. Die Single „Frei“ kommt immerhin ganz leichtfüßig daher. Das feine Gitarrenpicking hätte durchaus etwas mehr in den Vordergrund gestellt werden können. Ansonsten ist auf diesem Album vieles sehr bedeutungsschwanger und wird mit dramatischen Sounds unterlegt. Und wie selbstverändlich wartet „Renaissance Der Liebe“ dann nach dem Intro auch gleich noch mit diesem fürchterlichen Hallelujah-Singsang auf. Das Gejammer geht mit „In Meinen Armen“ weiter. Da fragt man sich dann doch, warum das immer mit deutscher Soul umschrieben wird. Fußnägelschneiden ist dann aber auch Soul.

 

Bei „Kopf“ ist dann auch Pelham stimmlich zu hören. Irgendwie hat er in früheren Zeiten aber besser gerappt. Das hört sich doch sehr angestrengt an. „I Will Leben“ wird die einen zu Tränen rühren, aber hier zieht sich alles zusammen. Und dann immer dieser Pathos – grusel. Und dann kommt „Das Prinzip“, da zeigt Moses Pelham doch noch mal wo der Raphammer hängt. Leider fängt Naidoo wieder sein Gejammer an. Immerhin geht der ganze Track mal etwas nach vorne. „Latain“ fällt dann auch von den Sounds wieder in den alten Trott zurück. Und ganz zum Schluss folgt dann noch „Amazing Grace“. Puh. Himmel.

 

Fazit: Moses Pelham und Xavier Naidoo haben mit „Nicht Von Dieser Welt 2“ ihre Zusammenarbeit erneuert und dem erfolgreichen Debüt von einst nun den kleinen Bruder zur Seite gestellt. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen. Schwache Beats und Sounds, bedeutungsschwangere Texte, dass man Magenkrämpfe davon bekommt und ein gesangliches Gejammer, dass selbst Katzen das Weite suchen werden.

 

http://www.xaviernaidoo.de/

 

Text: Torsten Schlimbach

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