Skid Row: The Gang´s All Here

Skid Row: The Gang´s All Here

Edel/earMUSIC

VÖ: 14.10.2022

 

Wertung: 7/12

 

Die erfolgreichen Zeiten von Skid Row liegen lange zurück. Ende der 80er und zu Beginn der 90er war die Band im Fahrwasser von Bon Jovi und Guns ´n´ Roses das nächste ganz große Ding. Sänger Sebastian Back war zudem der geborene Posterboy. Es kam, wie es kommen musste: man zerstritt sich und Bach stieg 1996 aus. Seine Solokarriere läuft seitdem eher mau und er lebt vom Ruhm vergangener Tage. Skid Row veröffentlichten mit unterschiedlichen Sängern auch noch mal neue Musik. So wie jetzt. Neuer Schreihals ist Erik Grönwall und das Album dazu hört auf den Namen „The Gang´s All Here“.

 

Mit „Hell Or High Water“ startet die Kapelle mit ordentlich Krawall in das Album! Die Hoffnung auf ein amtliches Hardrockalbum wird auch mit „The Gang´s All Here“ geschürt. Da ist es auch egal, dass mit „Not Dead Yet“ eine Nummer folgt, die sämtliche Klischees erfüllt, aber über solides Handwerk dann nicht hinauskommt. „Time Bomb“ ist ja wieder ein Brett wie es im Buche steht. Textliche Peinlichkeiten überhört man da gerne, denn der Song ist eine tolle Sleaze-Breitseite. Die Backyard Babies aus Schweden klingen in ihren besten Momenten ziemlich ähnlich.

 

Sänger Eric Grönwall liefert hier voll ab. Auf „Resurrected“ zeigt er das ganze Repertoire eines sehr guten Hardrock-Shouters. Das ist alles mehr als solide, aber mit zunehmender Albumdauer wird dann leider auch ziemlich deutlich, dass die Songwriterqualitäten ein wenig auf der Strecke geblieben sind. „Nowhere Fast“ wird ja nicht durch Geschwindigkeit oder ein Gitarrensolo gut. Überhaupt hat man ab hier das Gefühl, dass nach dem großen Baukastenprinzip jeder Track zusammengeschustert wurde – inklusive Wohoooo-Chören.

 

Immerhin gab es bis jetzt keine schmalzige Ballade und die folgt auch nicht mit „When The Lights Come On“. Lautstärke und Geschwindigkeitspegel stimmen, aber trotzdem schlafen einem da die Füße ein. „Tear It Down“ macht aber wieder Laune. Der coole Groove kommt doch sehr lässig daher und lässt dann nicht nur aufhorchen, sondern holt die Aufmerksamkeit des Hörers zurück. „October´s Song“ ist auf der Zielgeraden dann doch noch die erwartete Hardrock-Ballade. „World On Fire“ bollert zum Schluss noch mal heavy durch die etwas mehr als dreieinhalb Minuten. Ein klitzekleines bisschen kommt da sogar Iron Maiden-Feeling rüber.

 

Fazit: „The Gang´s All Here“ von Skid Row ist ein Album alter Hardrockschule. Das ist überraschend unpeinlich, obwohl hier alle Klischees aufgefahren werden. Es mangelt an der ein oder anderen Stelle am Songwriting und dann versinkt die Scheibe in der großen Langeweile. Alles in allem ist das aber ein solides Album, welches auch im Jahr 2022 seine Daseinsberechtigung hat!

 

https://www.skidrow.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

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