The Rolling Stones: Beggars Banquet

The Rolling Stones: Beggars Banquet (50th Anniversary Edition)

Universal

VÖ: 16.11.2018

 

Wertung: 10/12

Tipp!

 

Vor mehr als 50 Jahren nahmen die Rolling Stones zwischen März und Juli in den Olympic Sound Studios in London „Beggars Banquet“ auf. Das Album enthält einige Meilensteine der Bandgeschichte. Abgesehen davon ist es auch mit Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Bill Wyman und Charlie Watts das letzte Werk in der Urbesetzung der Kapelle. Jetzt wird der Geburtstag gefeiert und die Jubiläumsedition veröffentlicht. Die ganze Geschichte ist überraschend spartanisch ausgefallen. Mittlerweile ist es ja eigentlich an der Tagesordnung, dass derartige Wiederveröffentlichungen in jeder nur erdenklichen Konfigurationsform erscheinen – das ist hier nicht der Fall!

 

Es gibt eine limitierte Vinyl-Edition von „Beggars Banquet“ die ein Bonus-12-Inch-Single von „Sympathy For The Devil“ enthält. Ebenfalls ist eine Replik einer seltenen japanischen Bonus-Flexi-CD, die ein Telefon-Interview mit Mick Jagger aus dem Jahr 1968 enthält, das ein Labelmanager des japanischen Labels King Records mit ihm führte, als besonderes Schmankerl beigelegt – das war es. Bei der Aufmachung hat man darauf geachtet, dass beide Cover-Varianten dabei sind. Die CD-Ausgabe ist von einem Schuber umgeben. Das Motiv ist im Stile einer Hochzeits-Einladung gehalten (auf weißem Hintergrund stehen Bandname und Albumtitel in geschwungenen Lettern) und war damals die abgeschwächte Cover-Variante. Das eigentliche Motiv wurde seinerzeit ja abgelehnt. Die Fotografie - einer mit Graffitis beschmierten Toilettenkabine von Michael Vosse – ist dann das eigentliche Cover. Ein Booklet gibt es nicht.

 

Das Jahr 1968 war eine Art Zäsur - sowohl für das politische und gesellschaftliche Klima, wie auch musikalisch. Die Rolling Stones verabschiedeten sich von den psychedelischen Elementen des Vorgängers. „Beggars Banquet“ enthält Rock, Folk und R&B. Abgesehen davon ist dem Album deutlich anzumerken, dass es als Ganzes funktionieren sollte und keine Ansammlung von Hitsingles war. In gewisser Weise läuteten die Stones damit die Phase ein, die sie in den 70ern mit den folgenden Alben weiter ausbauen sollten.

 

Mit dem Manifest „Sympathy For The Devil“ startet der Reigen. Die Gitarren schneiden wie Messer, der Rhythmus hingegen erinnert an eine Samba und der Text ist wahrlich teuflisch. Ein Jahrhundertsong. Das eher langsame „No Expectations“ ist zwischen Blues und Folk ein weiteres Kleinod. Brian Jones spielt die Slide-Gitarre als würde selbige direkt aus seiner Seele sprechen. Der selige Chor von „Dear Doctor“ kontert das und mit „Parachute Woman“ gibt es das Hochamt des Mundharmonikaspiels. Mit dem lässigen „Jig-Saw Puzzle“ fand Jagger damals eine lyrische Ausdrucksweise, die vielen seiner Kollegen abging. „Street Fighting Man“ muss man ja nicht weiter erwähnen. Ein weiterer ganz großer Klassiker der Bandgeschichte, der damals zum Soundtrack der Protestbewegung wurde. „Prodigal Son“ und „Factory Girl“ sind Country-Musik im Reinkultur. Dazwischen wurde das großartige „Stray Cat Blues“ gesetzt, ein weiterer Song, der diese Platte definierte. „Salt Of Earth“ ist ganz zum Schluss ebenfalls noch mal großartig. Entspannt und ruhig wird das Album so beendet. Ein würdiges Ende eines Meisterwerks!

 

Fazit: Der Sound von „Beggars Banquet“ ist puristisch. Den Rolling Stones gelingt es mit diesen Songs ihre Gefühle und Gedanken in Musik zu kanalisieren. Es ist ein gefährliches und rockiges Album! Mit dem Produzenten Jimmy Miller landete die Band zudem einen Volltreffer. Die 50th Anniversary Edition kommt nun mit beiden Covermotiven, aber ohne Bonusmaterial, sofern man nicht auf die Vinyl-Ausgabe zurückgreift. „Beggars Banquet“ ist und bleibt so oder so ein Meisterwerk!
 

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Text: Torsten Schlimbach

The Rolling Stones: Sticky Fingers (Deluxe Edition)

The Rolling Stones: Sticky Fingers (Deluxe Edition)

Universal

VÖ: 05.06.2015

 

Wertung: 9/12

 

„Sticky Fingers“ von den Rolling Stones ist nicht nur ein Meisterwerk der Band, sondern auch ein ganz wichtiger Baustein der Musikgeschichte. Das Cover von Andy Warhol mit dem Reißverschluss, zählt zudem zu den bekanntesten und populärsten Motiven. Jetzt wird dieses bahnbrechende Album erneut veröffentlicht. Warum eigentlich? Ein Jubiläum gibt es jedenfalls nicht zu feiern, wurde die Scheibe doch 1971 veröffentlicht. Es braucht aber ja nicht immer einen Anlass, die Fans werden das Ding schon kaufen. Auch die teure Box, die Super Deluxe Edition und die Vinyl-Ausgabe. Dort gibt es dann auch noch mal den Reißverschluss, in der schnöden Deluxe Edition muss man mit dem Bild auskommen.

 

„Sticky Fingers“ wurde über die Jahrzehnte ja immer und immer wieder auf den Markt geschmissen. In den 90ern wurde das Album in der Collector´s Edition-Reihe von Virgin geehrt – da gab es auch den Reißverschluss. Mitunter ist diese CD in Bezug auf das eigentliche Werk immer noch die bessere Wahl. Das Remastering war damals nahezu perfekt und die aktuelle Ausgabe kann da nicht unbedingt mithalten. Zudem handelt es sich hier auch um das Remastering von 2009. Unter diesem Aspekt ist das also nichts Neues! Bob Clearmountain hätte man die erste CD auch besser zur Überarbeitung gegeben. Es gibt vom Sound her bessere Versionen von „Sticky Fingers“ als diese hier!

 

Die Musik ist selbstverständlich über jeden Zweifel erhaben. „Brown Sugar“ ist längst ein Klassiker und „Wild Horses“ rührt auch heute noch zu Tränen. Aber die Platte hat natürlich weitaus mehr zu bieten. „Can´t You Hear Me Knocking“ beispielsweise. Die Nummer mag auf den Grundfesten des Rock erbaut sein, ist aber gleichzeitig derart funky, dass einem die Frisur neu gerichtet wird. „I Got The Blues“ erwacht durch Billy Preston ganz tief in den Sümpfen zu einem Ungetüm, welchem man besser nicht in der schwarzen Nacht begegnen möchte. Wenn ein Song Seelen fressen kann, dann dieser. Oder „Bitch“, dieses kleine bissige Miststück von einem Song. Das packt einen kantig bei den Eiern, dass man nicht mehr weiß wie einem überhaupt geschieht. Das dunkle „Sister Morphine“ und natürlich auch „Dead Flowers“, welches sich an den Hörer heranschmeißt – und doch bleibt einem da die Spucke ganz schnell weg - sind weitere Meilensteine. Ja, es waren immer noch düstere Stones-Zeiten und der Blues war ein treuer Begleiter, wenn auch nicht immer offensichtlich.

 

Die zweite CD überrascht zunächst einmal durch ihren warmen Klang. Von den bisher unveröffentlichten Alternativtracks hätte man eine solche Qualität nicht unbedingt erwarten können. Dies trifft sowohl auf den überraschend satten Sound zu, wie auch auf das eigentliche Material. So gibt es hier „Brown Sugar“ mit Eric Clapton zu hören. Mr. Slowhand liefert bei Minute 2 ganze Arbeit ab. Tolle Version! Selbiges gilt auch für die Akustikvariante von „Wild Horses“. „Can´t You Hear Me Knocking“ groovt nun noch wesentlich mehr, hat aber auch was von Jamcharakter. „Bitch“ in einer langen Version geht ja sowieso immer. Jagger singt nicht, Jagger kotzt sich aus. Die Alternativ-Version von „Dead Flowers“ dengelt allerdings auch etwas zu harmlos dahin. Dazu werden noch fünf Songs aus dem Roundhouse gereicht. Besonders „Midnight Rambler“ ist über elf(!) Minuten eine Schau – sensationell. „Honky Tonk Women“ ist dann der Live-Rausschmeißer aus „Sticky Fingers“. Kann man ja mal machen.

 

Fazit: „Sticky Fingers“ ist eigentlich ein Album, welches die volle Punktzahl verdient hätte. Die Veröffentlichungspolitik – auch im Hinblick auf das Remastering – ist allerdings leicht unverständlich und für Fans ein Ärgernis. Das nette Digipack, das umfangreiche Booklet und die herausragende zweite CD mit Alternativ-Versionen und den Livetracks rücken das aber wieder gerade. Vom Sound her gibt es allerdings bessere Versionen des eigentlichen Albums!

 

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Text: Torsten Schlimbach

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The Rolling Stones: GRRR! (3 CDs)

The Rolling Stones: GRRR! (3 CDs)

Universal

VÖ: 09.11.2012

 

Tipp (für Neueinsteiger)!

 

Die größte Rockband der Welt feiert Jubiläum, also fast jedenfalls. Die erste Single wurde 1963 veröffentlicht, Zeit also mal wieder für einen Rückblick. Die Geschichte der Band ist ja hinlänglich bekannt und derart oft breitgetreten worden, wie bei kaum einer anderen Combo. The Rolling Stones haben die Populärmusik nachhaltig beeinflusst und noch immer tobt der Glaubenskrieg: Beatles oder Stones? Stones oder Beatles? Wie wäre es denn mit beiden? 50 Jahre Rollings Stones geben jedenfalls genug Anlass jetzt eine große Party steigen zu lassen.

 

Wird es auch geben. Tickets für ausgewählte und exklusive Konzerte konnte sich der geneigte und solvente Fan zulegen. Oder wahlweise eine Reise ins Weltall, preislich dürfte das ungefähr beieinander liegen. Mit einem Jubiläums-Album soll die Sause aber auch musikalisch gefeiert werden, denn immerhin haben sich die älteren Herrschaften ja auch schon seit längerem eine kleine Auszeit genommen, die, je nach Rechnung, nun auch schon sieben Jahre dauert. Nach „A Bigger Bang“ aus dem Jahre 2005 folgt nun einstweilen eine Werkschau. Mal wieder! Irgendwann haben die Stones mehr „Greatest Hits“ im Backkatalog wie reguläre Studioalben.

 

Natürlich hat man es sich auch nicht nehmen lassen und mehrere Versionen von „GRRR!“ aufgelegt. Fairerweise muss man allerdings auch sagen, dass die 3-CD Variante schon für unter 20 Euro gekauft werden kann und da kann man sich nun wirklich nicht beschweren. Auch die Aufmachung ist recht gelungen, passt also alles. Die drei CDs bieten 50 Hits für 50 Jahre Rolling Stones. Natürlich kann man jetzt über die Trackliste streiten. Aber genau dafür gibt es eben die erweiterten Sets, die dann ja nun wirklich keine Wünsche mehr offen lassen und wer dann immer noch was zu meckern hat, der kauft sich dann bitte gleich den kompletten Backkatalog der Band.

 

Von den Rock and Roll- und Blues-Anfängen über die experimentelle Phase, die Country-, Folk- und Rockanleihen bis hin zu Disco und Pop verdeutlichen diese drei CDs eindrucksvoll, welche enorme Bandbreite diese Band in ihrer langen Karriere abgedeckt hat. Und dabei gibt es gar Stimmen, die die Meinung vertreten, dass die Band in ihrem Repertoire ziemlich begrenzt ist. „GRRR!“ hören, staunen und schweigen! Unsinnig jetzt bei dieser Masse an Hits, Klassikern und herausragenden Stücken der Musikgeschichte in die Einzelkritik einzusteigen. Natürlich war auch mal ein Griff in das berühmte Klo dabei, aber das versteht sich bei diesem großen Output an Songmaterial ja von ganz alleine.

 

Zwei neue Songs gibt es aber auch auf die Ohren. „Doom And Gloom“ kommt dabei recht rotzig und schmissig rüber. Frisch aus der Garage poltern sich die Stones durch die vier Minuten. „One More Shot“ ist dagegen ein netter Rockstampfer mit den üblichen Zutaten. Der Refrain setzt sich typischerweise schnell im Ohr fest. Dies ist sicher keine Großtat und wird bei dem sonstigen Songmaterial der Band letztlich keine Rolle spielen, macht aber trotzdem Spaß.

 

Fazit: Die Vermarktungsmaschine der Rolling Stones läuft mal wieder auf Hochtouren. Für jeden ist etwas dabei und man kann sein Geld in viele nette Sachen investieren. Minimum ist das 3-CD Set, welches schon aufgrund der zwei neuen Songs gekauft werden muss! Für Neueinsteiger ist diese umfangreiche Werkschau aber durchaus ein kleines Schatzkästchen, denn es wird die komplette Karriere der Stones abgedeckt. Dies ging früher schon alleine aufgrund der Rechte nicht! Wer die Rolling Stones aufgrund später Geburt also gerade erst für sich entdeckt, dem kann man dieses Set nur wärmstens empfehlen. Die Jungs wissen schon wie sie es machen müssen!

 

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Text: Torsten Schlimbach

Rolling Stones: Some Girls (Deluxe Edition/Remastered)

Rolling Stones: Some Girls (Deluxe Edition/Remastered)

Universal

VÖ: 18.11.2011

 

Wertung: 10/12

Tipp!

 

„Some Girls“ wird ja gerne noch mal als der Wendepunkt in der Karriere der Rolling Stones gesehen. Von einer Frischzellenkur ist da oftmals die Rede. Der kommerzielle Erfolg war auch nicht von der Hand zu weisen und angeblich erschlossen sich mit diesem Werk ganz neue Käuferschichten. Man darf ja nicht vergessen, dass die Band damals schon zum alten Eisen gehörte und längst eine neue Generation das Heft des Handelns in die Hand genommen hatte. Punk, Wave und Pop waren plötzlich in aller Munde und da krähte kaum noch ein Hahn nach den Stones.

 

Nun gibt es „Some Girls“ runderneuert. Kann man hier überhaupt noch Neuerungen erwarten. Die Platte wurde schließlich schon mehrfach wieder aufgelegt oder neu gemischt, gemixt, remastered und überarbeitet. „Some Girls“ wurde nun schlicht und ergreifend den technischen Möglichkeiten und Gegebenheiten des Jahres 2011 angepasst. Es soll ja Stones Fans geben, die auf dem ursprünglichen Album die warme Atmosphäre vermisst haben. Davon ist hier aber gar nichts zu merken. Das genaue Gegenteil ist der Fall und gerade bei einer Nummer wie „Beast Of Burdon“ kommt das besonders gut zur Geltung. Man sollte dabei auch nicht den Entstehungszeitpunkt der Platte vergessen. Gerade von Seiten der Klangästhetik bestehen andere Künstler den Test der Zeit wesentlich schlechter. Es gibt mehr Mick und weniger Keith, aber dann hätten sich die Stones auch wesentlich mehr auf der Stelle gedreht.

 

Egal wie man nun zu „Some Girls“ stehen mag, die Band hat es mit dieser Platte einfach noch mal geschafft viele Hits aufzunehmen, die auch heute noch Bestand haben. Im Grunde ist dieses Album sogar ein Sammelsurium an Hits und man könnte jetzt gleich die ganze Trackliste hoch- und runter beten. Die Songs von „Some Girls“ sind auch heute noch fester Bestandteil der Konzerte – und das kommt nicht von ungefähr. „Miss You“ kommt von der Qualität sicher nicht an ein „Start Me Up“ oder „Brown Sugar“ ran, steht aber vom Bekanntheitsgrad fast auf einer Stufe und wird von den Mainstreamhörer gerne mitgenommen. Die Band liefert hier zwar nicht eine Sternstunde nach der anderen ab und „When The Whip Comes Down´“ hätte nicht sein müssen, aber auch das gehört eben zu dieser Band und der Kollege Jagger hat schon immer versucht durch lautes Geplärre mit den Jungen mitzuhalten. „Lies“ ist ein anderes Beispiel dafür. Das geht einigermaßen in die Hose. Das Cover „Imagination“ oder der entspannte Titeltrack „Some Girls“ oder das sich langsam dahinschleppende Country-Stück „Far Away Eyes“ sind Sternstunden der Band. Richards bemängelte zwar den affektierten Gesang von Jagger, aber auch das ist ja nicht unbedingt eine neue Tatsache. Wenn man so will, dann gibt es mit „Shattered“ einen einzigen richtigen Ausfall zu verzeichnen. Die Band – und gerade Jagger – lebten 77/78 aber auch nicht unter einer Glasglocke und das entsprach eben dem Zeitgeist oder man versuchte daran anzuknüpfen.

 

Die erneute Veröffentlichung von „Exile On Main Street“ schlug ja einige Wellen und gerade die unveröffentlichten Songs sorgten für einiges Rauschen im Blätterwald. Umso unverständlicher ist es eigentlich, dass „Some Girls“ nun verhältnismäßig auf leisen Sohlen daherkommt. Die zweite CD hat nämlich satte 12 Songs zu bieten, die bisher unveröffentlicht waren. Was man so hört, hat Don Was die erst in letzter Zeit ausgegraben. Das ist schon eine kleine Sensation, dass man derartiges Material fast vergessen hat. Die zweite CD ist nämlich eine Ansammlung an erstklassigen Songs! Dagegen können die Fundstücke der „Exile“ Veröffentlichung nicht im geringsten anstinken! Völlig egal, ob Jagger die Stücke nun auch neu eingesungen hat oder nicht. Zunächst sind die Nummern komplett ausgearbeitet und produziert. Auch dies unterscheidet die eher skizzenhaften Dinger von „Exile“. Zudem spielt die Band hier frei von der Leber weg. Das ist ein Bastard aus Rock and Roll, Blues und Country. Man höre sich nur „So Young“ an. Das ist ja glattweg eine Referenz an die gute alte Zeit. Waren danach überhaupt noch Tasten auf dem Piano? Die Gitarren heulen als wäre dies der letzte Tag auf Erden und überhaupt hört sich das nach einer Menge Spaß an. Der Bluesstampfer „You´re Gone“ dürfte Fans in schiere Entzückung versetzen, während „No Spare Parts“ ganz in der Tradition des Storytellings steht. Die sehnsuchtsvolle Ballade „We Had It All“ zieht einem glatt die Socken und Schuhe aus. So gut hat Richards selten geklungen wenn er sich denn mal wieder am Gesang versucht hat. Selbst der Rock rollt hier mehr als auf dem eigentlichen Album. Mit Boogieversatzstücken unterlegt ist „Tallahassele Lassie“ ein weiterer Beleg dafür, dass diese CD zum Besten gehört, was von den Rolling Stones seit Jahren veröffentlicht wurde. Warum „Keep Up The Blues“ im Giftschrank verschwunden ist wird wohl auch eins der ungelösten Rätsel des Stones Universums bleiben. Ganz groß!

 

Fazit: „Some Girls“ war seinerzeit immens erfolgreich und zählt bis heute zu den kommerziellen Sternstunden der Stones. Die Platte hat – so viel kann man nach 33 Jahren wohl sagen – so manchen Klassiker abgeworfen. Nun kommt das Ding noch mal erneuert in den Handel. Die eigentliche Sensation befindet sich allerdings auf der zweiten CD in Form von zwölf unveröffentlichten Songs. Dieses Biest aus Rock and Roll, Blues und Country zählt zum Besten, was von dieser Band in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Frei von der Leber weg und wie der Hund von der Kette agiert die Band hier. Keith Richards liefert hier sogar eine seiner besten Leistungen als Sänger ab! Ein großer Musikschatz wurde gehoben!

 

http://www.rollingstones.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

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