Graham Nash: Now

Graham Nash: Now

BMG

VÖ: 19.05.2023

 

Wertung: 8/12

 

Graham Nash veröffentlicht mit „Now“ sein erstes Studioalbum seit sieben Jahren. Mit seinem langjährigen Mitstreiter Todd Caldwell hat er sein neustes Werk produziert. Nash selber sagt, dass die neuen Songs die persönlichsten seiner ganzen Karriere seien. Das teilen Künstler ja gerne mal mit und in der vielseitigen Diskographie von Nash finden sich schon viele persönliche Songs. Im Grunde ist es auch egal, denn „Now“ ist ein richtig gutes Album. Die Songs werden sicher keine neuen Hörer anlocken, aber seine Fans und Anhänger dieser Musikrichtung kommen hier mehr als nur auf ihre Kosten.

 

Mit „Right Now“ gibt es von Nash eine Zustandsbeschreibung wo er gerade im Leben steht. Musikalisch ist das angriffslustig und es wird auch mal ruppig. Das Stück ist aber auch von einer gehörigen Prise Melancholie durchzogen. Gesanglich ist das erstklassig – eine tolle Albumeröffnung. „A Better Life“ ist das vertonte Hippie-Ideal, musikalisch wie auch textlich. Crosby, Stills, Nash & Young hätten das ähnlich aufgenommen. Nash kann es eben auch alleine. „Golden Idol“ wird wieder elektrischer, während „Stars and Stripes“ die gute, alte Folk-Hymne mit Americana-Einschlag ist. „Love Of Mine“ ist ganz minimalistisch instrumentiert. Das Arrangement erinnert dabei an die Beatles, die Mundharmonika an Neil Young. Toll!

 

„In A Dream“ ist etwas zu süßlich und könnte man sich eher von Cat Stevens vorstellen. „Stand Up“ ist dann aber wieder krachig und die Fäuste dürfen gereckt werden. Aufstehen und nicht schweigen! „Feels Like Home“ ist mit diesem wundervollen Mundharmonika-Einstieg ziemlich herausragend! Hier wieder im Grunde die komplette Klaviatur amerikanischer Musik untergebracht. Der Refrain ist zum Niederknien. Diese Stimme! „Buddy´s Back“ ist nett, aber auch eher eine Füllnummer. „Follow Your Heart“ ist eine weitere Folknummer, die minimalistisch ausgearbeitet wurde. Abermals eine wundervolle Umsetzung. Die Streicher bei „It Watched It All Come Down“ sind leider zu zuckrig und mit „When It Comes To You“ wird es auch nicht mehr besser.

 

Fazit: Graham Nash hat mit „Now“ ein richtig schönes Album aufgenommen. Es gibt vielleicht zwei bis drei Ausreißer nach unten, aber auch die sind weit davon entfernt schlecht zu sein. „Now“ ist in seiner Gesamtheit ziemlich gelungen und zwischen Folk und Americana wird hier der Hippie-Traum noch mal vertont und auch musikalisch gelebt.

 

https://www.grahamnash.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

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Dream Out Loud Magazin: © Torsten Schlimbach / Header: © Kai Knobloch