Wacken: 2017 - 28 Years Louder Than Hell (2 DVDs/2 CDs)
UDR/Warner
VÖ: 20.07.2018
Wertung: 8/12
Und jährlich grüßt das Murmeltier – also Wacken. Das letztjährige W:O:A kann nun in Auszügen auch wieder in den heimischen vier Wänden genossen werden. Jedes Jahr um diese Zeit steht die Veröffentlichung des Vorjahres ins Haus. Ob das immer die Highlights des letzten Jahres sind, sei mal dahingestellt. Da hat ja jeder seine eigenen Vorstellungen und Präferenzen. Fakt ist jedenfalls, das es wieder eine Doppel CD und DVD käuflich zu erwerben gibt. Natürlich ist die Geschichte auch digital verfügbar. Gemixt von dem Motörhead/Megadeth /NOFX Produzenten Cameron Webb und gemastert wurde das Ganze von Andrew Alekel (Motorhead/Clutch/Fu Manchu). Live At Wacken 2017 beinhaltet 45 Schnitte u.a. Auf dieser DVD / CD ist ebenfalls der unglaubliche Gänsehaut Moment: 60.000 Wacken Besucher singen kollektiv das Cover ‘Heroes’ als Tribut für Lemmy.
Wie immer ist das Spektrum extrem breit gefächert. Das reicht von Europe und deren poppigem Hardrock. Posertum galore. Allerdings haben die Schweden mit den Songs vom aktuellen Album auch gutes Material am Start. Dann wären da die UK Subs, die im Zelt einen sympathischen Eindruck hinterlassen haben. Respekt, denn wer bei den Temperaturen unter dem Zeltdach auf der Bühne einen Pullover als Kleidungsstück gewählt hat, ist wohl völlig schmerzfrei. Die Crossover-Pioniere von Clawfinger, deren Sänger Zak Tell einen schönen Testbild-Anzug übergeworfen hat, machen einfach bei den 90ern weiter und Amity geben mit ihrem epischen Rock, der so manchen Wutausbruch zu verzeichnen hat, einen wunderbaren Kontrast dazu ab. Erinnert ein bisschen an die Deftones.
Paradise Lost kommen zwar eigentlich aus der Düsternis gekrochen, stehen aber bei strahlendem Sonnenschein auf der Bühne. Prong zählen ja auch eher zum alten Eisen, das Geknüppel ist aber ganz frisch. Sacred Reich nimmt man die Freude, dass die Leute ihnen nach 30 Jahren immer noch zuhören, durchaus ab. Schminke aus der Gothic-Auslage gibt es bei ASP. Übrigens mit zwei Songs hier vertreten. Aber das trifft auch auf Europe oder Apocalyptica zu. Wird sicher ein vertragliches Zugeständnis gewesen sein. Der Punk ´n Roll von Turbonegro macht immer Laune. Auf der Bühne passiert allerdings nicht viel. Euroboy sorgt da noch etwas für Bewegung. Max und Igor Cavalera sind ja seit einiger Zeit auch auf der Bühne wiederBrüder. Sie feiern hier mit den Zuschauern das Album „Roots“ noch mal ab. Die Freude auf, aber auch vor der Bühne ist sichtbar riesengroß. Auch hier gibt es zwei Songs zu sehen (und natürlich auch auf die Ohren). Russkaja sorgen für den Kuriositätenfaktor. Outfit, die Trompeten und die gesamte Präsentation muss man mal gesehen haben. Trompeten gehen eben auch in Wacken. Die Stimmung war jedenfalls bestens. Hämatom setzen da optisch noch einen drauf. Slipknot machen das besser. Mit Kärbholz gibt es eine weitere Band aus dem Grauzonen-Bereich. Scheiße ist das!
Uli John Roth spielt sich „In Trance“ und Kreator sind natürlich wie geschaffen für das Wacken. Wie sie sehen, sehen sie nichts. Nebelmaschine, Pyro und rotes Licht sorgen eben nicht für die besten Verhältnisse. Und dann regnet es auch noch und je nach Kameraeinstellung sind auch noch Tropfen auf der Linse. Die Songs sind aber ein Brett. Für ein mittelalterliches Flair sorgen Subway To Sally oder Saltatio Mortis. Und zum Schluss (auf den DVDs) huldigen alle noch mal bei schönstem Sonnenschein Lemmy mit „Heroes“ von Bowie.
Das Bild ist ganz ordentlich. Natürlich ähneln sich die Kameraeinstellungen immer wieder, aber das bleibt ja nun bei einem Festival nicht aus. Im Zelt sind die Möglichkeiten gleich noch mal wesentlich kleiner als auf den großen Bühnen. Der Sound ist ordentlich. Insgesamt reißt das keine Bäume aus, bewegt sich aber auf dem gewohnt guten Niveau. Die beiden CDs bieten quasi ein „Best Of“ der DVDs, da aus Platzgründen auf den einen oder anderen Song verzichtet werden musste. Das alles kommt im Digipack.
Fazit: Wer Musik der härteren Gangart mag, das Wacken-Festival 2017 besucht hat oder überhaupt Fan von W:O:A: ist, wird natürlich auch dieses Jahr wieder bestens aus der Konserve bedient werden. „28 Years Louder Than Hell“ bietet einen guten Querschnitt durch das vergangene Jahr. Von großartig bis fragwürdig ist wieder alles dabei. Bild und Ton sind gut. 2 DVDs und 2 CDs gibt es da im Digipack zu einem fairen Preis.
Text: Torsten Schlimbach
Wacken: 2016 – 27 Years Faster: Harder: Louder (2 DVDs/2CDs)
UDR/Warner
VÖ: 21.07.2017
Wertung: 8/12
Es ist ja schon eine schöne Tradition, dass jedes Jahr das Wacken-Festival mit einer Veröffentlichung gewürdigt wird. Die Qualität steht und fällt natürlich immer mit den auftretenden Künstlern. Bühne und Gelände haben sich ja bewährt und so gibt es da keine großartigen Neuerungen zu verzeichnen. Warum auch? Und selbstverständlich gab es auch 2016 wieder den berühmten Schlammplatz vor der Hauptbühne, wo man sich dann so richtig schön im Dreck suhlen konnte. Die Sonne ließ sich aber auch blicken und so stand einem tollen Festivalwochende nichts mehr im Wege.
Diesmal kommt das Package als fettes Digipack. Zwei DVDs und zwei CDs geben einen guten Einblick und Überblick. Natürlich gibt es hier wirklich nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was sich musikalisch wirklich an diesem Wochenende ereignete. Schade, dass man sich bei dieser Veröffentlichung nicht für ein anderes Format entschieden hat. Das Booklet ist zwar umfangreich und neben vielen Bildern, gibt es auch viele Informationen, aber das ist vom Schriftbild derart klein, dass man das als älterer Mensch sowieso nichts lesen kann. Selbiges gilt auch für die abgedruckte Trackliste auf dem Digipack, denn auch diese ist kaum lesbar. Die grüne Schrift macht es einem da auch nicht gerade leichter. Denkt bei solchen Veröffentlichungen doch bitte auch mal an die älteren Leute und selbst wer jetzt noch jung ist, wird in ein paar Jahren seine liebe Mühe und Not mit der Lesbarkeit haben. Schade, denn eigentlich ist die Aufmachung sehr gelungen.
Der Sound ist amtlich, das Bild guter Standard. Auf der Hauptbühne waren naturgemäß mehr Kameras als im Zelt im Einsatz. Gefilmt wurde wieder aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven. Der Schnitt ist nicht immer gelungen, aber das kennt man von derartigen Veröffentlichungen und letztlich fällt das auch nicht weiter negativ auf. Die Zuschauer vor Ort wurden ebenfalls reichlich bedacht und die auftretenden Künstler aus nächster Nähe gefilmt. Das ist nicht unbedingt immer zum Vorteil, da manche älteren Zeitgenossen nicht gerade gut gealtert sind.
Das musikalische Spektrum ist wieder extrem groß. Lemmy, der eine besondere Beziehung zu diesem Festival pflegte, ist dabei allgegenwärtig. Sein alter Weggefährte Phil Campbell eröffnet mit seinen Bastard Sons das Set ganz solide und rockig, während Lemmy selber noch mal mit vielen Bildern und Impressionen zum Ende der ersten DVD gewürdigt wird. Selbst der „Bomber“ ist dabei. Die alten Damen von Girlschool pflegten ja auch eine besondere Beziehung zu Motörhead. Ihr Auftritt macht zudem Laune.
Saxon dürfen natürlich auch nicht fehlen. Da ist im Grunde aber alles wie immer und ein Auftritt gleicht dem anderen. Allerdings auf hohem Niveau. Es gibt die Maskenmänner und Geschminkten wie 1349 oder Profaner, Musiker wie Red Fang, Bullet For My Valentine und das alte Schlachtschiff Therapy? - die übrigens sichtlich Spaß haben – die eher aus dem alternativen Bereich kommen. Tarja nervt mit ihrem Singsang auch live und dann wären da noch alte Helden wie Die Krupps oder Axel Rudi Pell. Torfrock oder Steel Panther sind gewollt oder unfreiwillig komisch und mit Eluveitie und Myrkur wird dann auch noch das Mittelalter bedient. Optisch beides durchaus sehenswert.
Fazit: Die diesjährige Veröffentlichung von Wacken (2016) bietet wieder einen guten Querschnitt des Festivals und der Künstler. Für jeden Geschmack ist wieder etwas dabei. Das Bild ist gut, der Sound sogar sehr gut, der Schnitt wie immer. Die Aufmachung ist eigentlich auch gelungen, wäre da nicht die kleine Schrift. Alles in allem ist das schon recht ordentlich, es gab allerdings auch schon Jahre, die künstlerisch wertvoller waren - aber das ist letztendlich auch Geschmackssache!
Text: Torsten Schlimbach
Wacken: 25 Years Louder Than Hell – The W:O:A Documentary (DVD)
UDR
VÖ: 26.06.2015
Wertung: 9/12
Man kennt das ja, die Berichte der Leute, die jedes Jahr wieder nach Wacken pilgern um für ein paar Tagen dem Alltag zu entfliehen um mit Gleichgesinnten die größte Heavy Metal-Party der Welt zu feiern. Wacken ist Mythos und Legende. Oder, wenn man es wie die beiden Macher Thomas Jensen und Holger Hübner auf das Wesentliche runterbricht, ein Lifestyle. Wie kam es überhaupt dazu? Es pilgern zwar jedes Jahr 85.000 Menschen dahin, aber das war ja nicht immer so. Natürlich erzählt heute jeder, dass er schon beim ersten „Wacken“ am Start war, aber da dürfte sehr viel Wunschdenken dabei gewesen sein. Wie kam es also zu dem großen Erfolg von Wacken und wie waren die Anfänge? „25 Years Louder Than Hell – The W:O:A: Documentary“ erzählt nun in 153 Minuten die Geschichte des Festivals.
Sara Kelly-Husain hat hier Regie geführt und Christine Stephan für Nice Productions die Produktion übernommen. Zu Wort kommt da ein guter Querschnitt und somit kriegt der Zuschauer aus vielen Perspektiven einen umfassenden Ein- und Überblick hinter die Kulissen des Festivals geboten. Am Ende der 153 Minuten hat man das Gefühl, dass dies immer noch eine Art Familienunternehmen und Herzensangelegenheit der Protagonisten ist. Dies gilt ausdrücklich auch für eine Vielzahl der auftretenden Künstler. Biff Byford von Saxon würde mittlerweile wohl Wacken jedem anderen Festival vorziehen – auch, wenn es weniger Kohle gibt. Motörhead ist längst eine Wacken-Institution, Hammerfall wurden mit dem Wacken groß und Anthrax schwärmen in den höchsten Tönen von der Veranstaltung. Die Macher haben sich über all die Jahre, so scheint es, sowieso nicht verändert. Die Liebe zur härteren Musik hat sie stets angetrieben. Erfreulicherweise haben sie dabei aber auch den Nachwuchs nicht vergessen, dies kommt auf dieser Dokumentation nämlich auch ganz deutlich zur Sprache. Man möchte etwas zurückgeben. Das dürfte definitiv geligen.
Ja, man sieht hier sehr viele Künstler und Musiker, die alle eine Anekdote über Wacken zu erzählen haben. Von Doro Pesch über Kerry King bis hin zu Lemmy von Motörhead. Es werden aber auch die Leute abseits der Musik nicht vergessen und so gibt es auch einige sehr erhellende, teilweise lustige Statements der Leute aus Wacken. Da erzählt der Bauer, die nette Omi von nebenan oder der Gastwirt, wie sie dieses Festival empfinden und wie es einst war. Von der Angst vor den „schwarzgekleideten Leuten“ wird da berichtet. Von Abstimmungen, wie man dieses Festival wieder los wird und dann, wie man schließlich merkte, dass die „jungen Leute“ doch alle ganz nett sind und wie alle Vorbehalte über Bord geschmissen wurden und man schließlich selbst Teil des Festivals wurde. Natürlich berichten auch die Fans darüber, was Wacken für sie ausmacht.
Kritische Worte gibt es naturgemäß keine. Dafür sind die Macher dieser Doku auch zu nah dran. Vielleicht hätte man ein bisschen mehr hinterfragen sollen, warum einst die deutschrockende Kapelle aus Frankfurt - mit mehr als zweifelhafter Vergangenheit - das Wacken beschallte. Immerhin wird dieser Part nicht ausgespart, was mitunter auch die Gegebenheiten verfälschen würde, denn erst durch diese Combo kamen viele Leute nach Wacken, weil die Fanbasis selbiger immens groß ist. Motörhead waren auch immer ein gutes Zugpferd und so verfolgt man die Entwicklung vom kleinen Heay Metal-Fest in einer Kuhle bis zum Kult und Jahrmarkt 25 Jahre später. Unterteilt wird das in die Jahre 1990 bis 1999, 2000 bis 2009 und 2010 bis 2014. So kann man sehr schön die Wandlung des Festivals verfolgen.
Die Qualität des Bildes ist naturgemäß sehr unterschiedlich, da hier Material aus verschiedenen Jahrzehnten gezeigt wird. Das ist teilweise nicht mal als Bootlegcharakter zu bezeichnen, hat aber eben immensen dokumentarischen Wert. Die aktuellen Aufnahmen und Interviewpassagen sind selbstverständlich ordentlich. Letztlich spielt das aber ein untergeordnete Rolle. Selbiges gilt auch für den Ton. Dolby Digital 2.0 lässt allerdings nur etwas über die Front zu. Insgesamt ist aber beides zufriedenstellend. Bonusmaterial hat man sich dann geschenkt.
Fazit: „25 Years Louder Than Hell – The W:O:A Documentary“ ist nicht nur für Heay Metal-Fans zu empfehlen. Wer schon immer mal einen Blick hinter die Kulissen und die Entstehungsgeschichte eines Festivals werfen wollte, kriegt hier sehr viele schöne und erhellende Einblicke. Es mag zwar seit 1990 alles wesentlich größer geworden sein, aber der Spirit, der hinter diesem Festival steht, hat sich nicht verändert. Es menschelt vor und hinter der Bühne und das ist bitteschön als Kompliment zu verstehen. Ein paar kritische Töne hätten der Geschichte vielleicht ganz gut getan, aber warum sollte man nach den Haaren in der Suppe suchen?
Text: Torsten Schlimbach
Wacken – Der Film (2D/3D Blu-ray)
Warner
VÖ: 24.12.2014
Wertung: 10/12
Tipp!
Wacken ist längst zum Mythos geworden. Über dieses Festival ranken sich derart viele Legenden, dass diese schon in mehreren Büchern abgehandelt wurden. Überhaupt gibt es über diese Veranstaltung unglaublich viele Dinge käuflich zu erwerben, dass man den Machern zu ihrem Produkt nur gratulieren kann. Was bisher gefehlt hat war ein Film, der die Atmosphäre des Festivals einfängt. Natürlich werden in schöner Regelmäßigkeit jedes Jahr DVDs mit einer Auswahl der aufgetretenen Bands veröffentlicht, aber das wird den Zuschauern und dem Gelände ja nicht gerecht. Dies wurde nun geändert und „Wacken – Der Film“ befasst sich ausgiebig damit. Aber Achtung: dies ist kein Konzertmitschnitt!
Im Grunde muss man sich diesem Film per Ausschlussverfahren nähern und aufzeigen, was er eben alles nicht zeigt. Wer sich jetzt ein paar lustige Szenen aus dem Dorf und seinen Bewohnern erhofft hat, wird ein langes Gesicht machen. Der Film wertet auch nicht! Wer also irgendwelche Statements in Richtung Kommerzialisierung erwartet – denn das wird den Machern des Festivals mittlerweile vorgeworfen – ist hier auch falsch aufgehoben. Selbst als Dokumentation taugt das nichts. „Wacken – Der Film“ zeigt letztlich seine Besucher und das Gelände. Der Zuschauer muss sich dann schon selbst bemühen das in den richtigen Kontext zu stellen.
Regisseur Norbert Heitker hat mit Unterstützung von Uli Gaulke, Marco Wilms und Tom Kimmig das Leben während des Festivalwochenendes so gezeigt, wie es ist. Da gibt es Aufnahmen aus dem nahen Schwimmbad, im Supermarkt, beim Anstehen – sowohl der Toilette wie auch dem Einlass – und das Aufeinandertreffen der verschiedenen Festivalbesucher. Aus allen Herren Ländern reisen die Fans an, die Verständigung mit den deutschen Metalanhängern ist aufgrund der Sprachbarriere schon mal recht witzig und unterhaltsam. Englisch können wir Deutsche ja nicht. Natürlich gibt es auch einige musikalische Ausschnitte oder beispielsweise einige O-Töne von Henry Rollins oder Scott Ian. Alle stellen die Besonderheit von Wacken heraus. Und ja, es gibt auch die Matschszenen oder Leute die sich zur Vorbereitung schminken.
Unter dem Strich ist das alles recht kurzweilig und unterhaltsam und werten und kommentieren muss man die teilweise absurden Szenen auch nicht, die sprechen ja eine deutliche Sprache. Schön, dass auch der Bandcontest „Metal Battle“ recht ausführlich gezeigt wird. Dort dürfen sich Metalbands aus der ganzen Welt – sozusagen die Gewinner ihres Landes – auf einer kleineren Bühne präsentieren und auf einen Plattenvertrag hoffen. Gezeigt werden hier Nine Treasures aus der Mongolei, Rotten State aus Uruguay und God – The Barbarian Horde aus Rumänien.
Das Bild geht schon als Referenzwerk durch. Glasklar, kein Graining, keine Kompressionsfehler – so muss es sein. Der Schwarzwert ist ziemlich gut und auch die Farben wirken recht natürlich. Der Ton ist ebenfalls in Ordnung, gleichwohl es bei den gezeigten Geschehnissen auch nicht sonderlich viel braucht. Stellt sich jetzt noch die Frage: 2D oder 3D? Die 3D-Technik ist ja noch nicht ganz ausgereift und doch gibt es hier einiges an Mehrwert zu erleben. Mittendrin statt nur dabei. Gerade bei den Pyroeffekten von Rammstein ist das schon eine ganz nette Sause und auch Deep Purple erstrahlen noch mal in neuem Glanz.
Fazit: „Wacken (2D/3D) – Der Film” ist ein großer Spaß. Es wird nicht gewertet oder erklärt, nur gezeigt wie das Leben auf dem Festival und dem Campingplatz mit Bier und Heavy Metal so ist. Selbst wer mit Metal nur bedingt etwas anfangen kann, sollte in diesen kurzweiligen Film mal hereinschauen, denn es geht um das Drum und Dran und das kann schon faszinierend sein. Für die Wacken-Fans ist der Film sowieso ein MUSS. Technisch ist das Material auch sehr gut aufbereitet worden. Empfehlenswert!
Text: Torsten Schlimbach
Wacken: 25 Years of Wacken - Snapshots, Sraps, Thoughts & Sounds (3 DVDs)
UDR/Warner
VÖ: 21.11.2014
Wie jedes Jahr gibt es nun auch 2014 eine amtliche DVD-Box vom weltweit größten Heavy Metal Festival. Das Wacken Open Air, kurz W:O:A, elektrisiert die Massen und jedes Jahr pilgern zig Tausende an den mittlerweile legendären Ort. Es scheint fast so, als wenn die auftretenden Bands und Künstler egal geworden sind, denn ausverkauft ist die Veranstaltung so oder so. Das Festival konnte über die Jahre auf ganz gesunden Füßen immer weiter wachsen und ist eben aus der kleinen Metal-Party ein riesiger Festival-Apparat geworden. Zum Silberjubiläum dokumentiert „25 Years Of Wacken - Snapshots, Scraps, Thoughts & Sounds“ den Mythos Wacken auf eindrucksvolle Art und Weise.
Die ganze Sause erstreckt sich auf drei DVDs, von der jede einen anderen Bereich abdeckt. Auf der ersten DVD kann man so Auftritte auf der Black- und True Metal Stage bewundern. Die zweite Disc deckt die Party- und Wackinger Stages und den Wacken Metal Battle Bandwettbewerb ab. Die dritte Disc beschäftigt sich mit den besten Auftritten im berühmt-berüchtigten Bullhead City Circus-Zelt.
Jede dieser drei DVDs soll in einem eigenen Digipack mit einem detaillierten Booklet untergebracht sein. Ein Fotoalbum (Scrapbook) berichtet auf 200 Seiten mit hunderten von Fotos, zahlreichen Artefakten und Jahr-für-Jahr-Resümees des langjährigen Wacken-Chronisten Tim Eckhorst sehr detailliert darüber, wie das Festival zu seiner heutigen Größe und Popularität heranwuchs. Die DVD Digipacks und das Scrapbook werden in einem klassisch-schwarzen, stoffgebundenen Schuber geliefert. Das Design stammt von einem weiteren Wacken-Veteranen, dem Fotografen Kai Swillus. Zur Qualität dieser Ausstattung kann nicht gesagt werden, da zur Besprechung nicht das komplette Set vorliegt und das Material nur anhand von drei Promo-DVDs gesichtet werden kann.
Man kann nur hoffen, dass das furchtbare Bild der dritten DVD einem Produktionsfehler der Promogeschichte geschuldet ist und das finale Produkt anders aussieht. Die jeweiligen Auftritte kann man sich nicht angucken. Das Bild flackert durchweg bei allen Auftritten, ist unscharf, teilweise überlagert und von Kompressionsfehlern übersät. Bei der Prüfung der Box, die in den Läden stehen wird, ist dies hoffentlich im Vorfeld aufgefallen, denn so kann man das keinem zumuten. An den desaströsen Kameraführungen wird sich aber auch da nichts ändern. Die Möglichkeiten im Zelt sind aber natürlich auch begrenzt und somit muss man da sowieso einige Abstriche machen!
Die zweite DVD ist dann mehr eine deutsche Jahrmarkt- und Kirmesveranstaltung. Schandmaul lassen ihre mittelalterlichen Klänge von der Leine und da dürfen sich im Grunde auch die Schreiattacken von Saltatio Mortis einsortieren. Das Bild ist bei der abendlichen Bühnenbeleuchtung eher durchwachsen. Dazu wird noch J.B.O gereicht und Santiano, die sich standesgmäß in Schwarz gehüllt haben, lassen sich für deren furchtbaren Schlager abfeiern. In Wacken ist eben für jeden Platz. Auch für die völlig durchgeknallten Knorkator. Übrigens: schöne Badehose!
Auf der ersten Disc sind dann die Szene-Größen vertreten und eben die alten Bekannten des Wacken-Festivals. Die Auftritte sind ja teilweise bekannt. Accept machen Spaß, keine Frage und auch Saxon kann man sich immer wieder geben, obwohl das Material nun wirklich schon oft genug verwendet wurde. Motörhead sind mit „Rock It“ und „Lost Woman Blues“ vertreten, also mal nicht mit den üblichen Verdächtigen. Steel Panther liefern gekonnt ihre Metal-Persiflage ab, werden aber auch dafür gefeiert. Heimlicher musikalischer Höhepunkt dürfte Devin Townsend Project sein. Die vielschichtige Musik scheinen aber nur die Wenigsten zu verstehen. Zum Schluss walzen dann Kreator alles nieder. Die rote Bühnenbeleuchtung sorgt allerdings nicht dafür, dass das Bild auf dem TV einen guten Eindruck macht. Überhaupt ist das Bild bei dieser Veröffentlichung teilweise am unteren Ende des DVD-Standards zu finden, aber das kennt man von den Wacken-Veröffentlichungen ja schon. Verzerrer beim Ton gehören allerdings der Vergangenheit an – sehr gut!
Fazit: „25 Years Of Wacken - Snapshots, Scraps, Thoughts & Sounds“ gehört zur Wacken Foundation, deren Erlös der Foundation zu Gute kommt, die damit junge und frische musikalische Talente unterstützt und aufstrebenden Künstlern die Möglichkeit bietet, ihre Träume und musikalischen Visionen zu verwirklichen. Ansonsten kriegt man hier über drei DVDs wieder die Wacken-Vollbedienung, bei teilweise mäßigem Bild und gutem Ton geboten. Die Bandbreite ist extrem groß und da ist für jeden etwas dabei. Der Mythos Wacken kommt jedenfalls sehr schön zum Vorschein. Da nicht das komplette Material gesichtet werden konnte, entfällt an dieser Stellung eine Wertung!
EPK:
https://www.youtube.com/watch?v=ZJOg3z4oWDw&feature=youtu.be
Trailer:
http://youtu.be/b9yQDTDTvI4
Text: Torsten Schlimbach
Wacken: 2013 - 24 Years Louder Than Hell (3 DVDs/2 CDs)
UDR/Warner
VÖ: 25.07.2014
Wertung: 9/12
Nicht nur das Wacken-Festival ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des musikalischen Terminkalenders, auch die dazugehörigen DVDs, die jeweils einen Querschnitt des Geschehens bieten. Auch das Jahr 2013 wird nun mit 3 DVDs und 2 CDs gewürdigt und zeigt allen Daheimgebliebenen, was sie da für eine Sause verpasst haben und für alle, die dabei waren, ist es eine unbezahlbare Erinnerung an ein tolles Wochenende! „Wacken: 2013 - 24 Years Louder Than Hell“ hat wieder genug Material an Bord um sich mehrere Stunden damit zu beschäftigen und sich ordentlich die Ohren durch pusten zu lassen.
Das Festival 2013 besticht durch eine gute Mischung aus fast allen Spielarten, welche unter dem großen Dach des Metals zu finden sind. Hinzukommt eine recht ausgewogene Mischung aus Newcomern, etablierten Acts und Helden. Wer hätte gedacht, dass sich Deep Purple hier mal die Ehre geben? Alice Cooper packt auch noch mal seine Horrorshow aus und Lemmy und seine Radautruppe von Motörhead ist natürlich längst eine Institution. Das alles und noch viel mehr gab es 2013 bei hochsommerlichen Temperaturen zu bewundern. Besser und heißer wird es in Wacken wohl nicht mehr.
Bild und Sound der DVDs sind weitestgehend schwer in Ordnung. Die Qualität ist zwar etwas schwankend, was aber auch an den Gegebenheiten, Lichtverhältnissen und Örtlichkeiten liegt. Wacken hat immerhin sieben Bühnen am Start und Aufnahmen aus dem Zelt sind eben nicht mit denen der Center Stage zu vergleichen. Hin und wieder muss man ein paar kleine Kompressionsfehler hinnehmen und auch ein leichtes Graining ist ab und an vorhanden. Der Schwarzwert istgrößtenteils gut und die Farben doch recht natürlich. Logisch, dass die Aufnahmen vom Tage – gerade vor dem Hintergrund, dass die Sonne ordentlich knallte – anders wie jene bei Dunkelheit sind. Die eingesetzten Kameras und der Schnitt sind sehr ruhig und da wird keine künstliche Hektik verbreitet. Auf den Bühnen ist ja meist auch genug los. Der Sound variiert, manchmal scheppert es auch etwas blechern, aber auch das ist weitestgehend dem Umständen vor Ort geschuldet und da wurde bei der Nachproduktion jetzt sicher auch nicht derart viel Energie reingesteckt, dass jede Band und deren Auftritt bis zur Perfektion bearbeitet wurde. Man darf und sollte ja auch nicht vergessen, dass dies eben keine Aufnahme eines einzelnen Künstlers ist. Alles in allem kann das Bild, aber auch der Sound überzeugen! Mitunter ist dies unter diesem Gesichtspunkt vielleicht sogar die beste Wacken-Veröffentlichung!
Die erste DVD überstrahlt eindeutig die gesamte 2013er Veröffentlichung. Hier ist die Dichte der verschiedenen Stile und die Auftritte alter Helden immens groß. Anthrax sind doch seh- und hörbar in die Jahre gekommen. Der Auftritt ist trotzdem recht passabel, auch wenn Joey Belladonna mittlerweile wie eine Karikatur seiner selbst wirkt. Agnostic Front hingegen pflügen den Platz einmal so richtig um. Das wirbelt Staub auf – im wahrsten Sinne des Wortes. Den Zuschauern wird da einiges abverlangt, die ihrerseits aber auch alles geben. Deep Purple dürften sich über ihren Auftritt gefreut haben, denn derart viele blanke Busen werden sie seit Jahrzehnten nicht mehr bei ihren Konzerten gesehen haben. Es war heiß in Wacken. Motörhead spielen ein verkürztes Set, da sich Lemmy nicht gerade bester Gesundheit erfreut hat und die 35 Grad vor Ort werden ihm ordentlich zugesetzt haben. „Damage Case“ und „Metropolis“ kommen trotzdem richtig fett rüber und die Zuschauermenge feiert die Band auch entsprechend ab. Motörhead sind eben Kult. Danach unterhält Alice Cooper mit seiner Theatershow und drei Gitarristen bzw. Gitarristinnen. Hier kann man sich dann noch mal angucken, wo Marilyn Manson sich alles zusammengeklaut hat. Bei Cooper ist das allerdings alles etwas putziger und wenn der alte Mann bei „Billion Dollar Babies“ mit seinem Degen rumfuchtelt, entbehrt das nicht einer gewissen Komik. Selbiges gilt auch für den Auftritt von Doro. Erschreckend ist es immer wieder, dass sie die ganzen Gesten aus dem großen Metalhandbuch mit einer Ernsthaftigkeit präsentiert, dass man sich nicht zwischen Faszination und Mitleid entscheiden kann. Doro ist ein Relikt der 80er und lebt dies auf der Bühne auch immer noch aus.
Der Auftritt von Nightwish – erstmals mit neuer Sängerin – ist gewöhnungsbedürftig und der Klassikeinschlag nervt. Auf der anderen Seite zeigt dies aber auch die Bandbreite des Festivals. Selbiges gilt auch für Rage und den gemeinsamen Auftritt mit dem Lingua Mortis Orchestra. Ugly Kid Joe beim Wacken-Festival? Wer sich das bisher nicht vorstellen konnte, wird überrascht sein. Die Jungs liefern ein sehr solides Set ab und „Ace Of Spades“ – genau der Motörhead-Klassiker! – kommt richtig fett rüber. Zudem können sie auf die Unterstützung von Phil Campbell bauen. Vielleicht ist dies sogar die überraschendste Performance des gesamten Sets. Und dann gibt es ja auch noch den Knaller aus dem Zelt: die Kassierer. Man muss Wölfi und seine Mannen einfach lieb haben. Und Bierbäuche.
Fazit: „Wacken: 2013 - 24 Years Louder Than Hell” ist ein amtliches Set, bestehend aus drei DVDs und zwei CDs, vom letztjährigen Wacken-Festival, welches bei extrem gutem Wetter über die Bühne ging. Alles was das Metaller-Herz begehrt – und noch viel mehr – gibt es hier auf die Ohren und Augen. Zwischen Härt und sinfonischer Epic, von Newcomern bis hin zu alten Helden, ist da alles vertreten. Bild und Ton sind weitestgehend schwer in Ordnung und unter dem Strich dürfte das die beste Wacken-Veröffentlichung sein!
Text: Torsten Schlimbach
Wacken: 2012 – 23 Years: Faster; Harder: Louder (3 DVDs)
UDR/Warner
VÖ: 06.12.2013
Wertung: 8,5/12
Wacken ist Kult! Mittlerweile nicht nur bei einer jüngeren Generation, auch die älteren Leutchen kommen gerne mal vorbei und gucken sich das Treiben an. Einige schaffen es sogar auf das Festivalgelände, zu bewundern auf den drei DVDs von Wacken 2012! Aus dem Desaster von 2010 hat man wohl endgültig gelernt und veröffentlicht nun eine recht amtliche Zusammenstellung des letztjährigen Festivals. Dabei sind doch recht viele namhafte Bands und das liest sich schon mal ganz gut. Ebenfalls hat man nicht mehr den Fehler gemacht einen völlig sinnlosen Film mit der Brechstange unterzubringen. Hier gibt es Musik voll auf die Zwölf. Die Qualität ist recht unterschiedlich, aber das liegt ja in der Natur der Sache.
Man kann jetzt auch über die Auswahl trefflich streiten und selbstverständlich fehlt hier noch eine ganze Menge. Die rechtliche Seite sollte man dabei aber nicht aus dem Auge verlieren, denn es gab sicher nicht von allen Seiten die Freigabe das Bildmaterial zu verwenden. Trotzdem hat man es mit der Veröffentlichung 2012 geschafft einen guten Querschnitt des Festivals abzuliefern und da dürfte für jeden etwas dabei sein und alle die vom 02.08.2012 bis zum 04.08.2012 dabei waren, dürfen nun wieder in ihren Erinnerungen schwelgen.
Guckt man sich den ganzen Reigen an, dann fällt beim Schnitt und der Kameraführung auf, dass das mit heutigen Maßstäben gemessen schon recht altbacken wirkt. Das darf man aber durchaus positiv sehen, denn die ganze künstlich erzeugte Hektik bleibt somit vor der Tür. Zwar wirkt das alles in allem auch etwas bräsig und wenn man das hintereinander wegguckt, dann kann es auch mal in dieser Hinsicht langweilig werden. Die Kameraabfolgen wiederholen sich wie ein Uhrwerk. Der große Schwenkkran liefert da noch die interessantesten Einstellungen, gerade wenn das Publikum eingefangen wird und knietief im Schlamm steht und sich darin suhlt. Man hätte sich die Einstellungen der jeweiligen Drummer vom Bühnenrand gleich ganz schenken sollen, das hat kaum einen Nutzen und Mehrwert, da man so gut wie überhaupt nichts sieht. Insgesamt ist das aber alles recht solide gefilmt und das Bild macht - bis auf ein paar Kontrastschwächen und hier und da ein leichtes Graining - einen guten Eindruck. Die Farben kommen recht natürlich rüber. Der Sound variiert seltsamerweise sehr stark, was natürlich auch an den jeweiligen Künstlern liegt.
Hammerfall haben offenbar den Nerv der Zuschauer vor Ort getroffen. Die Band wird bei schönstem Sonnenschein ordentlich abgefeiert. Musikalisch und gesanglich liefert die Truppe bei den drei Songs, die hier enthalten sind, eine blitzsaubere Leistung ab. Bei Testament dürfen die Zuschauer auf Ansage dann alle noch mal bekunden, was sie vom Regen halten, bevor auch die Band ein klassisches Brett abliefert. The Boss Hoss wirken dagegen etwas deplatziert und die englischen Ansagen mögen zwar zum Gesamtkonzept gehören, sind aber auch reichlich affig. Nichtsdestotrotz bringt die Kapelle Schwung in den Laden und wird ebenfalls freundlich aufgenommen. Das Wacken Publikum hat eben ein offenes Ohr für jeden. Die Abendveranstaltung von Edguy ist schon recht amtlich, wenn auch vorhersehbar. Selbiges gilt auch für Volbeat, die hier noch mit altem Gitarristen auftreten, dafür aber mit Mille Petrozza (Kreator) und Michael Denner (Mercyful Fate) bei „7 Shots’“ und Barney Greenway (Napalm Death) der zum Grölen bei „Evelyn“ mit auf die Bühne kommt,
Die alten Herren von Saxon liefern sehr solide ab. Die wissen einfach wie man die Menge für sich gewinnt, da reicht auch mal ein knapper Sieg aus, Schönspielerei gibt es bei anderen. Overkill treten danach das Gespedal ordentlich durch. Feines Brett. Danach kommt die Düsterecke auf ihre Kosten – nur blöd, dass die Sonne scheint. Da läuft die Schminke bei Cradle Of Filth doch ganz schön. Nachmittags eher verschenkt und auch die Musik entfaltet so natürlich kaum irgendeine Wirkung. Die Jungs von Suffocated sind putzig. Bei strömendem Regen zeigen die Chinesen alles, was sie jahrelang über Metal gelesen, gesehen und sich angeeignet haben. Was ist eigentlich mit Frauen? Djery sind noch in Ordnung, aber Leaves´ Eyes klingt wie eine ganz schlechte Kopie von Within Temptation – und die sind schon furchtbar. Die Mittealterrocker von Schandmaul bringen noch mal Schwung in die DVD.
Im kleineren Rahmen, aber eigentlich sogar der Geheimtipp dieses Sets, zeigt die dritte DVD eine andere Seite von Wacken. Gerade musikalisch ist das vielfältiger und die Bands interessanter. Sowohl Circle II Circle liefern ein interessantes Set ab, aber auch Red Fang sind ein Hingucker. Der Stonerrock bringt da doch mal eine ganz andere Farbe rein. Die israelische Death Metal Combo Hammercult ist sogar der heimliche Höhepunkt von Wacken 2012. Was für eine Spielfreude da an den Tag gelegt wird - modern und doch nicht anbiedernd. Klasse. Die Grindcore-Jungs von Nasum pusten einem dann auch noch mal ordentlich die Ohren durch. Ghost Brigade aus Finnland sind ebenfalls hervorragend. Die Truppe wird allgemein ja dem Gothic- oder Doom-Metal zugerechnet. Mit „Soulcravers“ liefern sie allerdings einen Song ab, den Alice In Chains nie gespielt haben. Schließt man die Augen, dann sieht man Layne Staley!
Fazit: Das Wacken DVD-Set dürfte einige wieder versöhnlich stimmen, die bei den letzten beiden den Glauben an den guten Geschmack verloren haben. Natürlich ist das nicht komplett und die gezeigten Bands können selbstverständlich auch nur auszugsweise präsentiert werden, aber dafür ist das diesmal doch recht breit gefächert. Das Bild und der Schnitt reißen keine Bäume aus, sind aber in Ordnung. Selbiges gilt über weite Strecken auch für den Ton. Insgesamt eine erfreuliche Zusammenstellung.
Text: Torsten Schlimbach