Emma Bunton: My Happy Place

Emma Bunton: My Happy Place

BMG

VÖ: 12.04.2019

 

Wertung: 8/12

 

Die Spice Girls sind wieder vereint und gehen auf Tour. Posh Spice hat zwar keine Lust, aber das ist sicher zu verschmerzen. Emma Bunton nutzt die Gunst der Stunde und veröffentlicht nun ihr erstes Album seit zwölf Jahren. Es handelt sich dabei allerdings größtenteils um Coverversionen. Es gibt aber auch neues Material von Emma Bunton, welches sie auch mitkomponiert hat. „My Happy Place“ ist ein schönes und herzliches Album geworden. Man muss hier sogar von einer kleinen Überraschung sprechen!

 

Mit dem forschen 60ies-Track „Baby Please Don´t Stop“ startet Emma Bunton mit einem neuen Song in das Album. Das hat durchaus Hitqualitäten, erinnert dabei aber auf eine schöne Art und Weise an den Vintage-Sound vergangener Epochen. Mit „I Wish I Could Have Loved You More“ ist der erste Coversong vertreten. Bunton hält sich dabei sehr nahe an die ursprüngliche Version von Candie Payne. Die Interpretation ist aber durchaus sehr gelungen. „Too Many Teardrops“ ist der zweite neue Song, der ebenfalls dieses wundervolle Flair der 60ies und 70ies versprüht. Das ist irgendwo zwischen Motown und James Bond-Theme zu finden. Die sanfte Melancholie, die sich über das Stück legt, weiß durchaus zu beeindrucken.

 

Dann folgt das erste Duett von „My Happy Place“. Zusammen mit Will Young hat sie den unsterblichen Klassiker „I Only Want To Be With You“ aufgenommen. Die sehr sanfte Instrumentierung und der gehauchte Gesang von Bunton machen daraus glatt ein Kleinod. „Don´t Call Me Baby“ von Madison Avenue wird etwas mit modernen Beats aufgepeppt. Das wird dann eine dieser schwülstigen Lounge-Nummer. Kann man machen, muss man aber nicht.

 

Mit „You´re All I Need To Get By“ hat sich die gute Emma dann einen Song ausgesucht, an dem sie sich eigentlich nur verheben konnte. Das Original ist immerhin von Marvin Gaye und Tammi Terrell eingesungen worden. Bunton hat Jade Jonesi an ihrer Seite. Und was soll man sagen? Die beiden machen die Sache gut. Sie halten sich zwar sehr nahe am Original, aber der Sound ist natürlich etwas moderner. „Come Away With Me“ wurde auch schon derart oft gecovert, dass man alle Versionen gar nicht mehr zusammenbekommt. Auf dem Album mit einem Feature von Josh Kumra. „Emotion“ der Bee Gees ist in dieser herzlichen Interpretation ganz groß! Danach widmet sich die Dame zusammen mit ihrem Duettpartner Robbie Williams ihrer eigenen Vergangenheit und hat „2 Become 1“ neu aufgenommen. Das Ding war für die Spice Girls ein großer Hit. Das hier ist aber etwas zahnlos. Covert man die Beatles oder die Songs eines Beatle? Nein! „Here Comes The Sun“ beendet das Album schließlich. Sind wir gnädig, denn da ist auch die Tochter von Emma Bunton zu hören.

 

Fazit: „My Happy Place“ ist eine faustdicke Überraschung. Die Interpretationen von Emma Bunton sind größtenteils richtig, richtig gut. Sie ist nicht die weltbeste Sängerin, aber die Klangfarbe ihrer Stimme ist derart herzlich und die Art ihrer Interpretationen ungemein sympathisch, dass man die Umsetzung einfach mögen muss. Das 60ies/70ies-Flair sorgt zudem für eine ganz tolle Atmosphäre. Ein schönes Album!

 

https://www.officialemmabunton.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

Empfehlen Sie diese Seite auf:

Druckversion | Sitemap
Dream Out Loud Magazin: © Torsten Schlimbach / Header: © Kai Knobloch