Get On Up – The James Brown Story (OST)
Universal
VÖ: 10.10.2014
Wertung: 10/12
Tipp!
Ein Film über das Leben von James Brown war längst überfällig. Nach Johnny Cash und Ray Charles wird nun auch dem König des Soul und Funk ein Denkmal gesetzt. Hierbei handelt es mehr oder weniger um die höchste Kinokunst. In etwas mehr als zwei Stunden kann man im Grunde nur die wichtigsten Stationen eines Lebens im Zeitraffer abhandeln, der Mensch dahinter bleibt meist im Dunkeln. Da kommt dann wiederum die Musik ins Spiel, denn diese erzählt doch so viel über ihren Urheber oder Interpreten. Selbstverständlich gibt es zu „Get On Up“ nun auch den passenden Soundtrack!
James Brown war sicher einer der wichtigsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Er hat den Soul auf eine neue Ebene gehoben und hat auf seine ganz spezielle Weise die Konzertszene revolutioniert. Sein Einfluss auf die Musikgeschichte kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Abgesehen davon hat er viele unsterbliche Klassiker aufgenommen, die auch heute – Jahrzehnte später – immer noch zünden. James Brown war einer der wichtigsten Musiker, Songschreiber und Interpreten seiner Generation. Der Soundtrack dazu – inklusive zwei bisher unveröffentlichter Liveaufnahmen aus dem Kinofilm – unterstreicht nun noch mal nachhaltig warum das so ist.
Los geht der Songreigen mit seinem vielleicht bekanntesten Hit, aber was heißt das schon? „Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine“ ist natürlich ein unsterblicher Klassiker. Darüber sind schon ganze Abhandlungen geschrieben worden. Zudem groovt das Ding wie Sau und ist immer noch ein Tanzflächenfüller. „The Payback Pt. 1“ nimmt sogar ein bisschen das vorweg, was man später unter Funk kennen sollte. Es dürfte ja kein Geheimnis sein, dass George Clinton und Konsorten bei Brown ganz genau hingehört haben. „I Got You (I Feel Good)“ wurde ja gerade erst noch in einer Werbekampagne verbraten, aber auch daran kann man die Zeitlosigkeit ablesen.
„Papa´s Got A Brand New Bag Pt. 1“ ist ebenso ein Meilenstein wie auch „It´s A Man ´s Man´s World“ - der sich hier in einer langsamen Live-Version dahinschleppt. „I Got The Feelin´“ ist ebenfalls in einer schwitzigen Livefassung enthalten. Der Höhepunkt der Scheibe dürfte „Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine“ in einer heißen – und das darf man durchaus wörtlich nehmen – Live-Version sein. Oder ist es doch „Soul Power“? Man kann im Grunde jeden der 20 Songs nennen, denn bis „Get Up Offa That Thing“ ist das ein schöner Querschnitt durch das Schaffen von James Brown.
Fazit: Ob das Leben von James Brown filmisch einigermaßen respektabel umgesetzt wurde, kann an dieser Stelle natürlich nicht beurteilt werden. Der Soundtrack ist jedenfalls eine Ansammlung von Musikknallern. Diese sollte jeder kennen und im Schrank stehen haben. Das gehört zum Kulturgut der Menschheit und das sind unzerstörbare Musikklassiker!
Text: Torsten Schlimbach