Danny Bryant: Rise

Danny Bryant: Rise

Jazzhouse Records

VÖ: 29.09.2023

 

Wertung: 7/12

 

Beim flüchtigen Blick auf das Albumcover von „Rise“ könnte man glatt auf die Idee kommen, dass Meat Loaf ein neues Werk am Start hat. Hierbei ist man aber einer optischen Täuschung aufgesessen, denn der britische Bluesmusiker Danny Bryant ist dafür verantwortlich. Der Meister unterstreicht mit diesem Album auf jeden Fall mal wieder, dass er der führende Blueser in UK ist. Zugegeben, dies ist auch nicht sonderlich schwer, denn die Insel ist ja nicht gerade als Blues-Hochburg bekannt.

 

Mit dem kehligen „Rise“ startet Bryant schwer groovend in das Album. Blues in Reinkultur. Handwerklich ist das sowieso ganz vorzüglich gespielt. Manchmal berserkert er auch zu viel, was man „Animal In Me“ dann deutlich anhört. „Louise“ soll dann die gefühlvolle Ballade sein, ist aber letztlich eine schlechte Kopie von „The House Of The Rising Sun“. Mehr Gitarre und mehr stampfenden Groove gibt es dann bei „Hard Way To Go“. Gary Moore würde das gefallen. „Scarlett Street“ ist die nächste Ballade. Hochemotional wird es hier und Bryant versucht dies gesanglich sehr deutlich zum Ausdruck zu bringen.

 

„Into The Slipstream“ eröffnet die zweit Albumhälfte quasi als Gospel-Song. „Julienne“ gibt dem ganzen bedeutungsschwangeren Sound etwas Zeit zum Luftholen. Deutlich entschlackt und luftiger kommt die Nummer daher. Die flirrende Gitarre scheint nach hintenraus zu fliegen. „Silver And Gold“ stampft durch die Kneipe und endet mit Honky Tonk Piano im Saloon. „I Want You“ von Bob Dylan ist hochemotional, sofern man sich auf die Interpretation von Bryant einlassen kann. Ein bisschen Bierzeltatmosphäre schwingt bei ihm immer mit. Das Gitarrenspiel ist bei der Nummer aber wirklich sehr gefühlvoll und schön. „Drown“ lässt zum Schluss aber noch mal alle Gäule von der Leine. Da braucht es auch keinen Gesang mehr.

 

Fazit: Danny Bryant hat mit „Rise“ mal wieder den Blues. Atmosphärisch erinnert das an Kneipe, Bierzelt, aber auch die Blues-Keller dieser Welt. Handwerklich ist das über weite Strecken ganz toll umgesetzt, es fehlt hier und da das Besondere und die Seele und dann klingt es eben wie bei so vielen anderer Bluesern da draußen.

 

https://www.dannybryant.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

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