Dokken: Heaven Comes Down

Dokken: Heaven Comes Down

Silver Lining/Warner

VÖ: 27.10.2023

 

Wertung: 8,5/12

 

Dokken haut mit „Heaven Comes Down“ eine Oldschool-Scheibe raus, die über ein Jahr im Studio von Bill Palmer in Santa Fe aufgenommen wurde. Don Dokken und Palmer haben das Album dann auch gleich selbst produziert. Der 70-jährige Dokken hätte in seiner Karriere vermutlich sogar erfolgreicher sein können, wenn er mit seinen Mitstreitern eine bessere Basis gefunden hätte. Abgesehen davon ist das Feld, welches er immer wieder beackert hat, zeitweise ziemlich aus der Mode gekommen. „Heaven Comes Down“ ist nun ein klassisches Album zwischen Hardrock und Heavy Metal.

 

Das Album klingt in Gänze erstaunlich frisch. Auch die Stimme des guten Don ist nicht unbedingt die eines älteren Herren. In einer Nummer wie „I Remember“ hört man zwar, dass es sich hier nicht um einen Jungspund handelt, aber das ist der Thematik des Songs durchaus angemessen. Mit „Fugitive“ startet man mit einer härteren Nummer in das Album. Auch hier zeigt sich allerdings schon, dass Dokken auf schnörkellosen, melodischen Hardrock setzen, der auch mal beim Heavy Metal vorbeischaut. Hervorheben muss man auch Jon Levin an der Klampfe, der einen hervorragenden Job macht. Sein cleanes Spiel ist technisch sehr anspruchsvoll und drückt Dokken durchaus seinen Stempel auf.

 

„Gypsy“ ist auch so eine Nummer, die nach vorne geht und mit einem schönen Solo aufwarten kann. Mit „Over The Mountain“ gibt es noch einen Track ähnlicher Gangart. Das knallt und macht Spaß. Der Refrain geht sogar als klassischer 80er Baustein durch. Mit „I´ll Never Give Up“ gibt es eine astreine Hardrock-Ballade auf die Ohren. Und nein, die Nummer ist nicht kitschig. Man muss sich natürlich darauf einlassen wollen und können. Mit „Saving Grace“ gibt es auch einen Song, der zwar klassische und cleane Gitarren auffährt, aber auch mit mindestens anderthalb Beinen im Wüstenrock steht. „Santa Fe“ ist natürlich dem Aufnahmeort gewidmet. Akustikgitarren sorgen hier für Lagerfeuerromantik und den perfekten Abschluss eines überraschend guten Albums.

 

Fazit: Wenn man ehrlich ist, dann war das Dokken-Album aus dem Jahre 2012 nicht ganz so dolle. Mit „Heaven Comes Down“ gibt es nun ein Album mit Songs, die sich nicht an einen Zeitgeist anbiedern, sondern sich auf die Stärken von Dokken besinnen. Hier gibt es keinen Schnickschnack, sondern ein gut produziertes Hardrock-Album mit gelegentlichen Ausflügen zum Heavy Metal. Das ist nicht mit jedem Track überragend, aber in seiner Gesamtheit ein überraschend gutes und gelungenes Album geworden!

 

https://dokken.net/

 

Text: Torsten Schlimbach

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