Glenn Frey: Above The Clouds – The Very Best Of
Universal
VÖ: 11.05.2018
Wertung: 7/12
Glenn Frey hat mit den Eagles Musikgeschichte geschrieben. Unzählige Preise und Auszeichnungen pflasterten den Weg der Band. Als Co-Autor hat Frey so manchen Welthit mitgeschrieben. Auch als Solist war er immens erfolgreich und er konnte bis zu seinem Tod im Alter von 67 Jahren im Januar 2016 in New York City auf eine bewegte und erfolgreiche Karriere stolz zurückblicken. Jetzt erscheint von Frey eine Zusammenstellung, die sich noch mal seiner Solokarriere widmet. Parallel dazu wird – mittlerweile ist das ja gängige Praxis – eine Box mit allerlei Kram herausgegeben. Neben der „Best Of“-CD gibt es noch zwei CDS mit rarem Material und eine DVD mit einer Aufnahme aus dem Jahr 1992.
Auf der „Best Of“ ist alles drauf, was man – sofern man kein Beinhartfan ist – von Glenn Frey kennen sollte. Die Chartshits sind hier jedenfalls versammelt. „The Heat Is On“ auf dem Film „Beverly Hills Cop“ ist dabei längst zu einem Klassiker avanciert und läuft auch heute noch ständig irgendwo im Radio. Das sanfte und ruhige „Soul Searchin´“ vom gleichnamigen Album aus dem 89 ist ebenfalls ein ganz großer Hit. Der Chor verbreitet zudem ein Gospelflair, was nicht unbedingt für das knallbunte Jahrzehnt repräsentativ ist, aber genau darum auch eine gewisse zeitlose Aura verbreitet. Die Ballade „You Belong To The City“ - bekannt aus Miami Vice – ist ebenfalls eines der dringlicheren Lieder von Frey.
„Call On Me“ - bekannt aus „South Of Sunset“ - steht eher exemplarisch für die schmissigen Songs, die Frey auch Haufenweise im Repertoire hatte. „Smuggler´s Blues“ ist mit einer schönen Slide-Guitar ausstaffiert worden, erlangte aber in erster Linie aufgrund des dazugehörigen Videos große Bekanntheit. Der Schiebeblues darf eigentlich auf Keiner Kuschelrockzusammenstellung fehlen. „Strange Weather“ ist allerdings auch ein Ding, welches Fahrstühle beschallen könnte. Das erinnert zudem an die Bee Gees, aber auch die Australier verkauften ja Trillionen Tonträger. Bei Frey ist das Saxofon auch immer prominent vertreten, wie beispielsweise bei der melancholischen Halbballade „I´ve Got Mine“ - ein weiterer Klassiker. „River Of Dreams“ trägt allerdings auch etwas dick auf. „Love In The 21st Century“ steht dann noch mal für die etwas forschere Seite von Frey, bevor es mit einem Live-Medley von „Lyin´ Eyes/Take It Easy“ aus dem National Stadium in Dublin dem Ende entgegen geht. So ganz ohne die Eagles geht es dann doch nicht.
Fazit: Glenn Frey hat auch abseits der Eagles eine respektable Solokarriere hingelegt. Einzelne Songs sind mittlerweile längst zu Klassikern geworden. Seine Alben konnten allerdings nicht ganz vorne in den Charts landen. „The Allnighter“ von 84 war mit Platz 22 in den USA das erfolgreichste Solowerk. Insgesamt gibt es fünf Soloalben von Frey. Die bekanntesten Hits hat man nun zu einer „Best Of“ zusammengepackt. Wer mehr will, der greife bitte zur Box!
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Text: Torsten Schlimbach