OMD: The Punishment Of Luxury

OMD: The Punishment Of Luxury

Sony

VÖ: 01.09.2017

 

Wertung: 7/12

 

Mit dem Namen Orchestral Manoeuvres In The Dark wird nicht jeder auf Anhieb etwas verbinden. Unter OMD ist die Popband allerdings sehr vielen Musikhöreren ein Begriff. Menschen jenseits der 40 dürften eine ganze Wagenladung Erinnerungen mit der Musik von OMD in Zusammenhang bringen. „Maid Of Orleans“ wird garantiert jeder auf dem Schirm haben, der die 80er miterlebt hat. Der Sound des Songs ist derart markant, dass selbiger längst zu einem Klassiker geworden ist. OMD legten in der Vergangenheit zwar eine lange Pause ein, mit „The Punishment Of Luxury“ wird nun aber schon das dreizehnte Studioalbum veröffentlicht – das dritte seit 2010!

 

Zwölf neue Songs gibt es auf „The Punishment Of Luxury“ zu hören. Die Produktion und die Abmischung übernahmen die beiden Gründungsmitlgieder Andy McCluskey und Paul Humphreys gleich in Eigenregie mit. Die Synthie-Band hat viele Künstler beeinflusst und gerade bei einer jungen und angesagten Band wie The XX lässt sich das sehr gut heraushören. Die neuen Tracks vereinen dann auch alle Soundstrukturen, für die man OMD kennt. Es ist aber nicht so, dass man da nur auf Bewährtes zurückgegriffen hätte. „The Punishment Of Luxury“ überrascht an der einen oder anderen Stelle durchaus die Hörerschaft.

 

Natürlich gibt es auch wieder klassisches Material, wie „One More Time“ zu hören. Aber das betrifft OMD ja nicht exklusiv, denn jede Band hat ja im Grunde eine Art Trademarksound. Das träumerische Stück dürfte die Fans jedenfalls in Entzückung versetzen. Es ist übrigens überraschend, dass der Gesang noch so klar, frisch und jugendlich(!) klingt. Auch der Titeltrack und die Albumeröffnung - „The Punishment Of Luxury“ - lässt keinen Zweifel daran, dass es sich da um einen astreinen OMD-Song handelt.

 

Und dann gibt es die eher experimentelleren Nummern. „Isotype“ gefällt mir einer schönen und schwebenden Melodie, lässt aber auch schon ein paar verspielte Momente erkennen. „Robot Man“ geht dann endgültig in eine Richtung, die Kraftwerk nicht unähnlich ist. Dazu gesellen sich dann auch mal schwelgerische Songs oder jene, die auch das Tempo verschleppen wie „As We Open, So We Close“. „Kiss Kiss Kiss Bang Bang Bang“ geht auch diesen Weg, ist aber ebenfalls ein klassischer OMD-Track. Mit „Art Eats Art“ haben OMD aber einen weiteren Song auf dem Album, der sehr stark von Kraftwerk inspiriert sein dürfte. „Ghost Star“ mit seinem vermeintlichen Vogelgezwitscher baut sich langsam auf und überzeugt mit sehr viel Atmosphäre. „The View From Here“ lässt das Album dann seinem verdienten Ende entschweben.

 

Fazit: OMD veröffentlichen mit „The Punishment Of Luxury“ nach drei Jahren Pausen schon das nächste Album. Fans werden sich über die zwölf Songs ganz sicher sehr freuen. Der bekannte und markante Sound ist natürlich wieder vorhanden, es gibt aber auch ein paar dezente Experimente, die eher an Kraftwerk erinnern. Der Gesang birgt immer noch die größte Überraschung, da dieser frisch und jugendlich klingt. Die große Synthie-Revolution werden OMD zwar nicht mehr ausrufen, aber ihre Anhänger werden sich mit dieser Veröffentlichung sehr glücklich werden.

 

http://www.omd.uk.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

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