Cedric Burnside: Hill Country Love
Provogue Records/Mascot Label Group
VÖ: 05.04.2024
Wertung: 9/12
Cedric Burnside tritt ein schweres Erbe an. Sein Großvater ist immerhin der legendäre R.L. Burnside. Für ihn hat Cedric schon früh Schlagzeug gespielt und mit dreizehn Jahren begann seine musikalische Reise. Von seinem Großvater dürfte er eine ganze Menge gelernt haben und musikalisch zudem sozialisiert worden sein. Cedric Burnside hat unüberhörbar den Blues in sich. Dies kann man nun auch auf „Hill Country Love“ überprüfen. Zudem ist dieses Album ein Werk des Glaubens, welcher bei Burnside tief verwurzelt ist. 2021 konnte der Mann den Grammy für das beste traditionelle Blues-Album abräumen. Dies könnte ihm auch wieder mit dem neuerlichen Werk gelingen.
Die neuen Songs wurden im Herzen von Mississippi aufgenommen. Herausgekommen sind Songs die zutiefst persönlich sind, aber auch universell für jeden Hörer funktionieren sollten. Und natürlich ist dieses Werk durchzogen vom Blues und der Hingabe für diesen Stil. Dafür braucht es manchmal nicht viel: Stimme, ein erdiges Schlagzeug, einen treibenden Bass und ein lässiges Gitarrenspiel. „Po Black Mattie“ klingt dabei als hätten die Musiker Hummeln im Hintern. Das holpert, stolpert dabei aber nie!
„I Know“ eröffnet das Album wie frisch aus den Sümpfen entsprungen. Die Mundharmonika verstärkt das zusätzlich. Der Bass bei „Hill Country Love“ ist so ziemlich der lässigste Einsatz, den das Genre seit mindestens einer Dekade erfahren hat. Klassischer Blues der alten Schule wie „Shake Em On Down“ und das hibbelige „Juke Joint“ dürfen natürlich nicht fehlen. Das Album groovt mit Songs wie „Smile“ oder „Coming Real To Ya“ wie Sau! Wer bei „Love You Music“ nicht sofort ausflippt – ja nun, da kann man dann auch nicht mehr helfen. „Funky“ – hier ist der Songtitel Programm. Das könnte auch eine dieser irren Nummern der Red Hot Chili Peppers aus den 80ern sein.
Fazit: „Hill Country Love“ ist ein tolles Blues-Album. Cedric Burnside hat hiermit ein authentisches Blues-Werk aufgenommen. Dafür braucht es manchmal nicht viel. Die Songs grooven wie Hölle und reißen einen als Hörer mit. Das alles ist nicht gestellt und darum so erdig und ehrlich. Wer das Genre liebt, sollte dieses Album 2024 auf jeden Fall auf dem Schirm haben!
Text: Torsten Schlimbach