Roland Van Campenhout: Roland & The Deep Blue Sea

Roland Van Campenhout: Roland & The Deep Blue Sea

Meyer Records/Bear Family

VÖ: 25.07.2024

 

Wertung: 9/12

 

Roland Van Campenhout feiert am Tage der Veröffentlichung seines neuen Live-Albums „Roland & The Deep Blue Sea“ seinen 80igsten Geburtstag. Der Belgier ist immer noch im Auftrag des Blues und Rock and Roll unterwegs. Keyboards, zweite Gitarre, Bass und Schlagzeug unterstützten den Meister im GC ´t Blikveld um das vorliegende Album aufzunehmen. Sechs Songs sind es letztlich geworden. Hört sich wenig an, ist es aber nicht!

 

Fünf Songs sind länger ausgefallen und zwei davon reißen sogar die zehn Minuten Marke. Der Auftakt mit „Out On The Rolling Sea“ bildet die ganze Bandbreite von Rock und Blues ab. Die ganze Nummer klingt nach Voodoo, ist düster, magisch und bedrohlich. Als Zuhörer wird man unweigerlich von dem Stück vereinnahmt und wie in einen Strudel hineingezogen. Die vielen kleinen und großen Rhythmuswechsel sind dazu das Salz in der Suppe! Die Keyboardraserei passt hervorragend zum beschwörenden Gitarrenspiel. Tolle Nummer!

 

„Turn Around & Take Me Home“ ist eine ganze Spur zurückhaltender. Würden Sonic Youth Blues spielen, könnte es so ähnlich klingen. Die Musiker improvisieren vielmehr, denn einem festen Schema zu folgen. Der Jazz ist da auch nicht mehr weit entfernt. „Fish In The Deep Blue Sea“ scheint vermeintlich daran anzuknüpfen, folgt aber doch noch einer festen Songstruktur. „Midnight Star“ ist einer der beiden sehr langen Tracks. Episch breitet sich die Nummer aus und von leise bis zum wilden Schlagzeugsolo ist da alles dabei. Gefühlt sind hier mindestens 5 Jahrzehnte Musik untergebracht.

 

„Wake Up All The Death“ ist ein weiterer langer Song. Wunderschön und verträumt startet die Band hinein, steigert sich aber im weiteren Verlauf zu einem wahren Rockgewitter. „Under The Sea & Above“ ist der konventionellste Song und Abschluss des Ritts auf der Rasierklinge.

 

Fazit: „Roland & The Deep Blue Sea“ ist ein erstklassiges und authentisches Album. Handgemachte Musik, die Jahrzehnte der Musikgeschichte ein- und ausatmet. Das ist sicher nicht für den großen Mainstream gemacht und gedacht, aber darum ging es Roland Van Campenhout ja sowieso noch nie! Gut so!

 

Text: Torsten Schlimbach

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