Das neue Album der EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN hatten wir ja bereits angekündigt.
Sie veröffentlichen zu ihrem 40 jährigen Jubiläum am 15.05.20 ihr neues Studioalbum “Alles In Allem“ auf dem bandeigenen Label.
„Alles in Allem“, das erste reguläre Studioalbum der Einstürzenden Neubauten seit 12 Jahren, zeigt eine unvergleichbare Band, die ihre eigene Kategorie bildet, ihr eigenes Genre stiftet.
Einen ersten Track „Ten Grand Goldie“ kann man unter diesem link hören: https://youtu.be/4S_2Ki6F-iE
Leider musste die Tournee verschoben werden. Alle Daten werden auch regelmäßig auf der Seite neubauten.org aktualisiert . Hier die neuen Daten:
18.09.2020 München - Muffathalle
21.09.2020 Berlin - Konzerthaus
25.09.2020 Berlin - Columbiahalle
06.10.2020 Hamburg - Elbphilharmonie
15.05.2021 AT - Wien - Arena
16.05.2021 Ludwigsburg - MHP Arena
25.05.2021 Köln - E-Werk
27.05.2021 Wiesbaden - Schlachthof
28.05.2021 CH - Zürich - Rote Fabrik
29.05.2021 CH - Lausanne - Les Docks
Die Einstürzenden Neubauten veröffentlichen zu ihrem 40-jährigen Jubiläum ein neues Album: »Alles in Allem« versammelt 10 Stücke, in denen es thematisch weitestgehend um die Erforschung des Topos ‚Berlin‘ geht. Ein Umstand, der sich erst im Prozess ergab: Eine Song-gewordene, äußerst zynische Reflexion des Zustands der Hauptstadt schaffte es nicht aufs Album und hinterließ so ein Loch, um das herum sich weitaus differenziertere Auseinandersetzungen mit Berlin ergaben. So wandert Blixa Bargeld durch Erinnerungen, durch Träume, montiert Fragmente – und doch geht es auch immer um die Gegenwart dieser ungreifbaren Stadt. Die Texte legen dabei bisweilen Spuren in die Vergangenheit, führen ins eigene Werk, knüpfen an alten Texten an und überführen sie auf diesem Weg in die Zukunft.
In den einzigartigen Klang- und Textlandschaften der 1980 in Berlin gegründeten Gruppe offenbart sich so jene Zeitlosigkeit, die sich Blixa Bargeld, N.U. Unruh, Alexander Hacke, Jochen Arbeit und Rudi Moser stets erhalten haben: Durch ihre experimentellen Herangehensweisen ans Songwriting, die in vier Jahrzehnten entwickelten Instrumente und das kollektive Arbeiten klingt die Band in ihrer eigenen Zeitrechnung auffallend gegenwärtig. Ja, die Einstürzenden Neubauten scheinen mit ihrer einzigartigen Musik stets äußerst präzise im jeweiligen Jetzt zu walten, ob im Industrial der Frühphase, den treibenden 90er-Jahren oder dem bedachten Spätwerk.
Direkt das erste Stück „Ten Grand Goldie“ ist dabei ein Beispiel für die Innovationskraft, die dem Arbeiten der Neubauten innewohnt: Blixa Bargeld rief weltweit einzelne Supporter der Gruppe an, jene kultische Fangemeinschaft, die seit 2002 durch alternative Finanzierungsmodelle die Unabhängigkeit der Band unterstützt, lange bevor Crowdfunding-Formate populär wurden. Die Supporter durften so auch am kreativen Prozess partizipieren, spendeten durch spontane Antworten auf Bargelds Fragen Fragmente des späteren Texts. Die Fans, organisiert im Neubauten-Forum neubauten.org, das gleichzeitig Archiv des umfangreichen Werks ist, waren überhaupt immer wieder involviert, hatten sie doch regelmäßigen Zugriff auf die Arbeit am Album, wurden über Live-Webcasts zugeschaltet, interpretierten und diskutierten die Songs untereinander und mit der Band. Belohnt wurden sie dabei nicht nur durch den Umstand, konkret am Schaffen ihrer Lieblingsband mitwirken zu können, sondern auch durch exklusiv für sie produzierte Singles. Außerdem erscheint parallel zum Album ein durch diese Zusammenarbeit beeinflusstes limitiertes Deluxe Boxset, das neben einem umfangreichen Buch und einer DVD mit AV-Material auch eine zusätzliche CD und LP mit sieben Stücken beinhaltet, die nicht auf dem Album erscheinen. Es lohnt sich also, ein Unterstützer der Band zu werden, nicht nur, weil man dieser außergewöhnlichen Gruppe so ihre zukunftsweisende Arbeit ermöglicht.
Die Bedingungen haben sich durch diese neuen Ansätze also erneut verändert, ein Umstand, der auch in den Stücken hörbar ist. Doch nicht alle veränderten Bedingungen gefallen der Band. Der traditionelle Besuch der Schrottplätze etwa, um dort neue Gerätschaften zur Klangentwicklung zu finden, gestaltete sich schwieriger denn je. Bargeld: „Die lassen einen ja nicht mehr auf den Schrottplatz – allein schon versicherungstechnisch.“ So suchten sich die fünf Klangforscher andere Materialien. Für „Taschen“ etwa: einfache Reisetaschen, die sie mit Lumpen füllten, was einen direkten Bezug zu dem Stück aufmacht, in dem es in Anlehnung an Ghayath Almadhouns Gedichtband „Ein Raubtier namens Mittelmeer“ um das Ertrinken vor den Grenzen Europas geht. Dabei gibt es selten eine klare Intention, die Interpretation ist so oder so den Zuhörern überlassen. Wie soll es auch eine klare Botschaft geben, wenn das Schreiben häufig auf Träumen basiert oder dem Zufall überlassen wird? Für das titelgebende „Alles in Allem“ etwa spazierte Bargeld über einen Gang außerhalb des Studios und beschrieb die Assoziationen, die der abgeplatzte Belag am Boden in ihm hervorrief, was auch in einem der Webcasts dokumentiert wurde. So fanden „verkürzte Krokodile“ und „Plasmazellen ohne Kern“ Einzug in das Stück.
Das Prinzip des freien Assoziierens war dabei für einen überwiegenden Teil der Stücke wichtig: Das vor Jahrzehnten entwickelte Kartenspiel „Dave“ (benannt nach der Stimme von Bargelds Navigationssystem) kam im Entstehungsprozess der Platte immer wieder zum Einsatz: Die Bandmitglieder zogen aus einem Fundus von 600 beschrifteten Karten einzelne heraus und arbeiteten dann musikalisch inspiriert von den vorgefundenen Begriffen. Und auch, wenn in „Am Landwehrkanal“, das für Neubauten-Verhältnisse ungewohnt schunkelnd daherkommt, Rosa Luxemburg gemeint ist, könnten die Verse „Wir hatten tausend Ideen / Und alle waren gut“ durchaus eine Selbstbeschreibung der Band seien. So ist eine besondere Platte entstanden: „Alles in Allem“, das erste reguläre Studioalbum der Einstürzenden Neubauten seit 12 Jahren, zeigt eine unvergleichbare Band, die ihre eigene Kategorie bildet, ihr eigenes Genre stiftet.
Mit den neuen Stücken und dem umfangreichen Backkatalog gehen Einstürzende Neubauten auf Deutschland- und Weltournee, die konkreten Daten finden sich auf der Website www.neubauten.org und die Daten für G-A-S hier:
20.04.20 Berlin - Konzerthaus
23.05.20 A- Wien - Arena Open Air
29.05. - 01.06. Leipzig - Wave Gothic Treffen
02.06.20 Köln - E-Werk
11.06.20 Hamburg - Elbphilharmonie
17.06.20 Wiesbaden - Schlachthof
19.06.20 CH- Zürich - Rote Fabrik
20.06.20 Lausanne - Les Docks
21.06.20 Ludwigsburg - MHP Arena
18.09.20 München - Muffathalle
25.09.20 Berlin - Columbiahalle
Booking: KKT Berlin, www.kkt.berlin
Tickets gibt es unter: https://neubauten.org/de/live
Die Einstürzenden Neubauten erstellten im Studio
mit ihrem neuen Album "LAMENT" ein musikalisches Werk zum Ausbruch des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, das am 8.November 2014 in Diksmuide, Belgien uraufgeführt wird. Mit diesem
Werk wird die Band ihre explizit in der Tradition der Avantgarde stehenden Techniken mit diesem ersten, die gesamte Welt erschütternden Weltereignis verknüpfen.
Dazu fanden umfangreiche Recherchen von Ton-Aufnahmen aus den Jahren 1914-1916 von Kriegsgefangenen aus aller Welt (aufgenommen in einem der ersten großen Lager in der Nähe Berlins) aus dem
Lautarchiv der Humboldt-Universität Berlin und dem Deutschen Rundfunkarchiv statt. Zudem wurde umfangreich Material im Militärhistorischen Museum Dresden gesichtet und gehört, das ebenso in die
Komposition eingeflossen ist.
Es werden musikgeschichtliche Verbindungen von zwei der ältesten musikalischen Formen, dem "LAMENT", einem Klagelied und der "Motette" eines flämischen Renaissancekomponisten, der darin die biblische
Geschichte vom verlorenen Sohn behandelt, zu den Tondokumenten der Kriegsgefangenen geknüpft und verarbeitet.
Auch die Musik der legendären "Harlem Hell Fighters" der ersten afroamerikanischen Kampftruppe, die im 1.Weltkrieg erstmalig zum Einsatz kam, als diese von den Amerikanern an die Franzosen zwecks
Verstärkung „ausgeliehen“ wurde, wird wiederentdeckt und erfährt eine späte Anerkennung.
Das Instrumentarium der Neubauten aus Stahl, Stimme, objets trouvés und innovativster Technik wird hierfür mit einem Streicher-Ensemble erweitert. Dies wird kein Konzert über den 1. Weltkrieg sondern
eine Komposition, die sich aus dem Themenkomplex herausschält: "erst muss man Platz schaffen, damit etwas Neues entstehen kann" (Blixa Bargeld).
LAMENT wird im Winter 2014 an folgenden Orten aufgeführt:
EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN | LAMENT
08 November 2014 Diksmuide, Belgium / Against the neglection: Gone West - the fall of Diksmuide 1914-2014 / SOLD OUT
09 November 2014 Zinkhütter Hof - Stolberg, Aachen - SOLD OUT
10 November 2014 Capitol- Hannover
11 November 2014 Tempodrom - Berlin
13 November 2014 Les Docks - Lausanne, Schweiz
15 November 2014 Retro Music Hall- Praha 2-Vinohrady, Tschechische Republik
16 November 2014 Muffatwerk - München
17 November 2014 Le Trianon - Paris, Frankreich
19 November 2014 Koko- London/ Camden, England
20 November 2014 Le Guess Who? - Utrecht, Holland
27 November 2014 Center For Urban Culture – Ljubljana, Slowenien
28 November 2014 Auditorium Manzoni - Bologna, Italien
29 November 2014 Auditorium RAI - Turin, Italien
30 November 2014 Auditorium Parco Della Musica - Roma, Italien
03 December 2014 CRR Konser Salonu.- Şişli Cami Kvş, Şişli, Türkei
11 December 2014 GlavClub- Moscow, Russische Föderation
12 December 2014 A2 Club- Petersburg, Russische Föderation
Tickets
www.neubauten.org
Einstürzende Neubauten - "LAMENT" - VÖ 07.11.14 (Mute Records Limited, a BMG Company)