Mark Brandis: Raumkadett – Der Fall Rublew (12)
Universal/Folgenreich
VÖ: 28.04.2017
Wertung: 10/12
Tipp!
Wie im wahren Leben, ist auch die Schulzeit für Mark Brandis und seine Mitstreiter im Nu vorbei. Die Ausbildung an der Astronautenschule hat Brandis erfolgreich abgeschlossen. Rob Monnier und Mark Brandis werden für ihre Verdienste auch noch offiziell geehrt. Der junge Mark bekommt eine Chance und Stellung angeboten, die er eigentlich nicht angestrebt hatte. Dies sorgt nicht nur bei Brandis für Verwirrung.
„Der Fall Rublew“ ist zunächst sehr dialoglastig – abgesehen von der Rettung der Ministerin. Es dreht sich um die zwischenmenschlichen Beziehungen, mitunter sogar um Neid und Missgunst, aber auch um Freundschaft. Dinge, die auch im Jahre 2017 von Bedeutung sind. Eigentlich wollte doch Alec Delaney ein Kommando und jetzt soll er unter Brandis dienen. Auf der anderen Seite ist so zumindest gewährleistet, dass die Freunde zusammen bleiben können. Abgesehen davon ist das Kommando auch nur für ein Jahr angesetzt...
Das Schiff, welches Brandis nun kommandieren soll, ist allerdings noch nicht zur Freigabe vorgesehen. Es kommt, wie es kommen musste: das Schiff hebt ab und havariert – um nicht zu spoilern, lassen wir die Gründe mal im Dunkeln – und es kommt zu einer schrecklichen Katastrophe. Ist Brandis danach noch der Richtige für ein Kommando? Eine Gerichtsverhandlung muss seine Schuld klären. Der größte und beste Raumfahrer der Menschheit hat auch noch etwas dazu zu sagen...
Fazit: Wie immer in dieser Reihe, ist der Sound und die ganze Umsetzung so ziemlich das Beste, was es auf dem Hörspielsektor gibt. „Der Fall Rublew“ ist in dieser Hinsicht qualitativ mit dem Prädikat „Besonders Wertvoll“ zu versehen. Die Geschichte ist sehr gut und bietet eine ganze Menge aus dem Kosmos von Mark Brandis. Mal ist das sehr dialoglastig und dann wiederum gibt es Kriegshandlungen, die extrem spannend sind. Die zwischenmenschlichen Beziehungen kommen nicht zu kurz und so langsam merkt man, dass Mark Brandis und seine Freunde keine Heranwachsenden mehr sind und somit schlägt die Serie eine neue, sehr erfreuliche Richtung ein.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett – Das Jupiter Risiko (11)
Universal/Folgenreich
VÖ: 03.02.2017
Wertung: 8/12
Der junge Mark Brandis hört immer noch Stimmen in seinem Kopf, da bekommt er ein ganz verlockendes Angebot. Er soll Erfahrungen auf einem Flug zum Jupiter sammeln. Cmdr. Brandt unterbreitet ihm diesen Vorschlag. Hier können wissbegierige Zeitgenossen noch etwas lernen. Es sollte ja allgemein bekannt sein, dass der Jupiter ein Gasplanet ist. Der Lerneffekt tritt dann ein, wenn man sich noch mal vor Augen führt, dass der Planet über doppelt so viel Masse wie alle anderen Planeten zusammen verfügt, sich aber alle zehn Stunden nur einmal um sich selbst dreht. Dies hat schwere Orkane zur Folge und eine Temperatur von minus 145 Grad Celsius sorgt sicher auch nicht gerade für Urlaubsstimmung. Kurzum, dies scheint mal wieder ein lebensgefährliches Unterfangen für Brandis zu sein.
Bevor die Reise, die immerhin ein paar Monate dauern soll, beginnt, gibt es allerdings schon ein paar Komplikationen mit denen so nicht zu rechnen war: Cmdr. Brandt wird wegen Verrats verhaftet. Die Hintergründe bleiben für Brandis und sein Team ungeklärt. Die Mission startet trotzdem. Cpt. Patricia Simmons ist dafür maßgeblich verantwortlich. Übrigens ist das soundtechnisch wieder ganz großes Kino. Hier wäre besonders der Start zum Jupiter zu nennen, das hat ja mal wieder Kinoqualität!
Die Geschichte ist ansonsten sehr dialoglastig. Der Konflikt mit Peking steht dabei im Fokus und die Mission zum Jupiter könnte diesen beenden. Alec und Mark kommunizieren in dieser Folge oftmals wieder per Gedanken. Nun gut, die drei Monate Schlaf herrscht Funkstille. Als das Schiff und deren Besatzung das Ziel endlich erreicht haben, offenbart sich ein ganz anderes Problem: die neuen Schutzschilde sind ungetestet. Dies macht das Unterfangen noch lebensgefährlicher als es sowieso schon ist....Und dann gibt es auch noch schwerwiegende Probleme mit Simmons...
Fazit: Der Klang ist – immer wenn selbiger gefordert wird – mal wieder überragend. Die neue Folge ist dramaturgisch allerdings auch etwas schwach auf der Brust und nur leidlich spannend. Wenn überhaupt, dann bezieht diese Folge ihren Reiz aus der Konversation von Alec und Mark per Gedanken. Der Zuhörer erfährt hier allerdings auch, wie der Raumkadett so langsam zu dem Helden wird, den man aus der späteren Mark Brandis-Reihe kennt. Im letzten Drittel werden dadurch die Spannungsschrauben ja auch noch mal etwas angezogen. Letztlich bleibt aber auch einiges im Dunkeln. Gute, aber keine überragende Folge!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett - Zwischen Den Fronten (10)
Universal/Folgenreich
VÖ: 21.10.2016
Wertung: 8,5/12
Eins muss man dem Prequel „Mark Brandis: Raumkadett“ ja lassen: man ist als Zuhörer dabei, wie aus dem Jungen der spätere Held wird. Das Erwachsenwerden wird in dieser Serie sehr gut dargestellt und eingefangen. Waren die ersten Hörspiele noch eher im Kindersektor zu finden, so hat sich das nun über neun Folgen dann doch ganz schön entwickelt. Mit „Zwischen Den Fronten“ wird nun die zehnte Ausgabe veröffentlicht und mittlerweile ist das im Jugendbereich angekommen und auch erwachsene Hörer werden hier ihre Freude dran haben. Empfohlen wird das übrigens ab 12 Jahren.
Diesmal steckt Lt. Wilhelm Eckmann in Schwierigkeiten. Oder anders gesagt: er ist nicht mehr auffindbar. Der Ausbilder von Mark Brandis und seinen Freunden hat immer zu den jungen Kadetten gestanden und sie aus so mancher brenzliger Situation gerettet. Diesmal sind die Vorzeichen umgekehrt und Eckmann ist vermutlich auf die Hilfe von Brandis und seinen Freunden angewiesen. Warum ist er nicht mehr aus dem Urlaub zurückgekehrt? Sucht er seine Ex-Freundin Alba Bravo in der Republikenkolonie auf dem Mars?
Mit Annika, Alex und Rob macht sich Brandis auf den Weg. Sein Stiefvater fordert von ihm 100 % Vertrauen, denn nur dann kann er auf seine Unterstützung bauen...Als Zuhörer begleitet man allerdings auch Lt. Wilhelm Eckmann. Über die Beweggründe, die sein Handeln erklären, wird man allerdings zunächst im Dunkeln gelassen. Mit ein bisschen Fantasie kommt man aber natürlich schnell darauf. Nicht zu vergessen, dass die Handlung während des Kriegs spielt. Wann gibt es schon mal ein Hörspiel, wo auf die Genfer Konventionen eingegangen wird? Die Spannungsschraube wird bis zum Schluss zwar weiter angezogen, leider ist das Ende etwas, nun ja, anders als erwartet.
Fazit: „Zwischen Den Fronten“ ist die zehnte Folge von „Mark Brandis: Raumkadett“. Die Serie ist hörbar erwachsen geworden und es macht auch als Erwachsener Spaß den Ereignissen zu lauschen. Der Hörgenuss ist schon ganz groß, da der Sound mal wieder herausragend ist. Die Geschichte um Lt. Wilhelm Eckmann hat einen tollen Spannungsbogen, leider kann das Ende nicht ganz überzeugen. Insgesamt ist das aber mal wieder eine gute Folge und man darf gespannt sein, wie es den Kadetten in den nächsten Folgen ergehen wird.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett – Endstation Pallas (9)
Universal/Folgenreich
VÖ: 01.07.2016
Wertung: 11/12
Tipp!
Die neue Folge des Science Fiction-Hörspiels der Mark Brandis Raumkadett Serie ist erschreckend aktuell. Der Bezug zur Realität des Jahres 2016 ist nicht von der Hand zu weisen. Zwischen der Union und den Vereinigten Orientalischen Republiken ist der Krieg ausgebrochen. Der junge Raumkadett Brandis kann nicht nachvollziehen, warum die jeweiligen Parteien nicht mehr in der Lage sind miteinander zu kommunizieren. Vertrauen kann man sowieso niemanden mehr. Verschwörungstheorien und Verschwörer sind in „Endstation Pallas“ allgegenwärtig.
Seine Unbekümmertheit hat Mark Brandis längst verloren. Spätestens seit Präsident Bähler ermordet wurde und er mit seinen Freunden Zeuge dieses Attentats wurde, ist auch der junge Raumkadett seiner Illusionen beraubt worden. In „Endstation Pallas“ soll er zusammen mit Rodrigo Rojas eine ehemalige Forschungsstation bewachen und dies auch noch zwei lange Monate. Das zieht sich zunächst wie Kaugummi – auch für den Zuhörer. Die beiden vertreiben sich die Zeit mit Squash, bis ein verstauchter Fuß auch diese Betätigung jäh beendet. Dann erfahren sie, dass das Institut Justitia in Nairobi bei einem Raketenangriff vollständig zerstört wurde. Genau dort hatte der gute Mark seine Zeugenaussage über den Anschlag auf Präsident Bähler gemacht. Seine Lebensversicherung ist somit auch zunichte gemacht worden.
Und genau an diesem Punkt nimmt die Folge unaufhörlich an Fahrt auf. Es wird ordentlich an den Spannungsschrauben gedreht. Brandis wird nun nämlich endgültig klar, dass er die Hintergründe an dem Präsidentenmord aufklären muss. Und genau in diesem Moment werden er und Rojas in einen Hinterhalt gelockt. Die beiden müssen um ihr Leben bangen. Nur, wie kann das sein? Sie sind doch alleine auf Pallas. Ohne zu viel zu spoilern: Brandis trifft auf eine alte Bekannte und da heißt es: fressen oder gefressen werden. Foltermethoden sind jedenfalls neu für dieses einst beschauliche Prequel der eigentlichen Serie, die ja nun längst ein Ende gefunden hat. Aber auch hier lässt sich eine erschreckende Parallele zur Realität herstellen. Immerhin hat unser Hauptdarsteller danach Gewissensbisse. Das Ende ist übrigens ein Knaller und dürfte uns in der Zukunft noch weiter beschäftigen.
Der Sound dieser Folge ist natürlich mal wieder brillant. Es ist schon die ganz große Kunst dieses Kammerspiel für den Zuhörer zu einem Erlebnis zu machen. Man sollte ja nicht vergessen, dass sich hier fast alles auf zwei Personen konzentriert und der Ort des Geschehens ja auch eher für eine Limitierung steht. Die Umsetzung ist aber ganz groß und selbst die Gehgeräusche aufgrund des Fußhandicaps wurden nicht vergessen. Chapeau!
Fazit: Was langsam beginnt, wird ein richtiger Kracher. „Endstation Pallas“ dreht unaufhörlich an der Spannungsschraube und lässt zum Schluss sogar noch mal einen richtigen Kracher von der Leine. Mittlerweile ist die Raumkadett-Reihe in der Liga der ursprünglichen „Mark Brandis“-Hörspiele angekommen. Die klangliche Umsetzung trägt zum überaus gelungenen Gesamteindruck auf famose Art und Weise bei!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett – Mondschatten (8)
Universal/Folgenreich
VÖ: 15.04.2016
Wertung: 7/12
Sechs Jahre sind seit „Aufbruch Zu den Sternen“ vergangen. Damals verliebte sich der blutjunge Mark Brandis in die drei Jahre ältere Nina Axö. Zu dieser Zeit hätte ihn seine Schwärmerei fast die Chance gekostet Raumfahrer zu werden. In der neuen Folge der „Mark Brandis: Raumkadett“-Serie geht es nun zu einem Übungseinsatz auf den Mond. Und auf wen trifft Brandis da? Genau, Nina Axö. Die 22-jährige gehört mittlerweile zur Abwehr, verrät aber nicht warum und was sie dort machen muss. Brandis und Axö werden in ein Team eingeteilt und das Schicksal nimmt mal wieder seinen Lauf...
Und dann riecht es nach Honig, Chinesen tauchen auf, Nina wird entführt und Mark Brandis muss wieder in die Köpfe eintauchen, um sich mit seinen Mitstreitern auszutauschen. Zum Glück spricht einer davon Mandarin und so können die Gespräche belauscht werden. Die Zeit eilt, denn wenn Nina nicht redet, dann sollen alle umgebracht werden. Gut, dass die Kadetten kurz vorher noch Boxtraining absolvieren mussten...
Schließlich ist Brandis mit Axö alleine und die beiden müssen sich auch noch verstecken. Und dann passiert das, was eben passiert, wenn man auf der Flucht ist. Für Spannung ist also garantiert. Eigentlich. Denn im Grunde muss man schon festhalten, dass die Abenteuer des jungen Brandis eben mehr für Jugendliche zusammengestrickt wurden und für erwachsene Hörer nun wenig Spannungselemente zu bieten haben.
Wie es meistens so der Fall ist, gibt es aber auch eine Ausnahme. In der Folge „Mondschatten“ ist dies das letzte Drittel. Für unseren Helden gilt es da ein einschneidendes Erlebnis zu verarbeiten. Dieses wiederum führt dazu, dass Brandis Befehle missachtet und wohin dann die Handlung ihre Wendung nimmt, dürfte auf der Hand liegen….Spannend ist dies aber allemal und der Cliffhanger ganz am Ende ist nicht von schlechten Eltern.
Fazit: „Mondschatten“ ist zunächst eine sehr solide Folge der „Mark Brandis – Raumkadett“-Reihe. Spannung ist nur leidlich vorhanden. Der Sound ist selbstverständlich erstklassig und die Umsetzung gewohnt brillant. Im letzten Drittel zieht der Spannungsbogen aber unaufhörlich an und dann dürften auch ältere Semester Spaß an dieser Folge finden. Es ist auf jeden Fall immer wieder interessant die Entwicklung von Mark Brandis zu verfolgen.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett - Laurin (7)
Universal/Folgenreich
VÖ: 15.01.2016
Wertung: 7,5/12
Es hat ein bisschen gedauert, bis die neue Staffel der Mark Brandis Raumkadett-Reihe angekündigt wurde. Es galt ja auch zunächst einmal das Ende der regulären Folgen – also des älteren Brandis – zu feiern, aber auch zu verarbeiten. Die vielen Fans waren da schon in Trauerstimmung, aber immerhin konnten selbige sich damit trösten, dass der junge Raumkadett früher oder später wieder auf der Bildfläche erscheinen wird. Dies geschieht nun in Form der Folge „Laurin“. Einstweilen kann man sich insgesamt zumindest auf sechs Abenteuer freuen. Wäre ja auch schade gewesen, wenn es keine Fortsetzung gegeben hätte.
Mark Brandis ist mittlerweile kein Kind mehr, mit seinen neunzehn Lenzen allerdings auch noch etwas grün hinter den Ohren. Wie viele andere seiner Altersgenossen auch – und da schlägt die Serie eine Brücke in unsere Realität – muss er sich mit wichtigen Prüfungen herumschlagen. Bei Brandis steht die Fähnrichsprüfung auf dem Plan, nur leider macht er da einen Fehler und vergeigt selbige schließlich. Sein großer Traum scheint zu platzen und er wird zum Bodenpersonal versetzt.
Wie im echten Leben tut sich aber immer eine zweite Chance auf, auch wenn es zunächst nicht danach aussieht. Die Streitigkeiten zwischen der Union und den Republiken haben sich derart zugespitzt, dass Brandis und seine Freunde einen Begleitjäger fliegen müssen. Personalmangel macht eben auch vor den Auszubildenden nicht Halt und dann müssen sie eben mit ran. Es hört sich zwar nicht sonderlich spannend an, einen Lebensmitteltransport zu sichern, aber daraus entwickelt sich ein Kampf auf Leben und Tod.
Selbstverständlich kann unser Held seine Fähigkeiten da noch mal ganz neu in die Waagschale werfen. Ein neues Kampfgerät wird dabei auch erprobt und telepathische Fähigkeiten spielen letztlich auch eine Rolle. Aber wie das so bei den jungen Leuten ist, sind sie teilweise auch von den Irrungen und Wirrungen der Liebe fremdbestimmt und dann kann es schon mal zu Irritationen kommen, wenn man in den Kopf seines Freundes eindringen kann...
Fazit: Der Sound, die Atmosphäre und die ganze Ausstattung und Ausschmückung sind natürlich mal wieder erstklassig. Es ist einfach immer wieder erstaunlich was auf dem Hörspielsektor heutzutage möglich ist und wie viel Liebe und Detailarbeit in die verschiedenen Projekte gesteckt wird. Die Mark Brandis Serie – egal ob erwachsen oder als Raumkadett – setzt in dieser Hinsicht immer wieder Maßstäbe. Die Spannung bleibt etwas auf der Strecke, denn die Machart der Raumkadett-Reihe gleicht sich immer wieder und ist doch etwas vorhersehbar. Aber gut, für Erwachsene sind die Probleme der jungen Leute ja auch manchmal ein Buch mit sieben Siegeln und die Story für sich gesehen ist auch etwas dünn. Alles in allem ist das aber durchaus trotzdem ein Vergnügen und so langsam kann man schon den späteren Mark Brandis, der uns so viel Freude bereitet hat, erkennen.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Der Pandora Zwischenfall
Folgenreich/Universal
VÖ: 24.07.2015
Wertung: 9/12
Willkommen in der Gegenwart. Mark Brandis ist Geschichte. Die Serie, die knapp 100 Jahre in der Zukunft spielt, wird nun mit der 32. und allerletzten Folge beendet. „Der Pandora Zwischenfall“ wird somit bei Fans für viele Tränen sorgen. Die Science Fiction-Hörspielreihe ist ja nicht umsonst mit Preisen überhäuft worden und zählt demnach zu den renommiertesten Hörspielen überhaupt. Die Klangqualität und die Synchronisation sorgen zusätzlich dafür, dass „Mark Brandis“ eine Sonderstellung einnimmt. Die Romane von Nikolai von Michalewsky sind ganz formidabel umgesetzt worden. Und aus all diesen Gründen ist es nicht verkehrt, dass dies nun zu einem würdigen Ende gebracht und eben nicht unendlich läuft und ausgeschlachtet wird. Mit „Mark Brandis – Raumkadett“ hat man ja noch was in der Hinterhand.
„Der Pandorra Zwischenfall“ ist dann noch mal die ganz große Mark Brandis-Kunst. Für Spannung ist gesorgt und diesmal ist auch seine Frau in einer zentralen Rolle wieder dabei. Und Mark Brandis lernt Cora kennen...Auch diesmal gibt es einen Bezug zur Gegenwart. Die letzte Folge widmet sich nämlich Menschenklonen. Natürlich ist die Menschheit in 100 Jahren schon weiter und die gezüchteten, gentechnisch veränderten Astraliden sind im Grunde schon fertig entwickelt. Besagte Astraliden sollen auf interstellare Expeditionen zu fernen Welten vorbereitet werden. In einer Art Trainingscamp werden diese auf ihre Mission trainiert, doch dann ereignen sich tödliche Attentate. Wer steckt dahinter? Mark Brandis hat alle Hände voll zu tun, Licht in das Dunkel zu bringen. Und dann entsteht auch noch ein Brand an einem Ort, wo es eigentlich nicht brennen kann und ein Doktor dreht daraufhin durch.
Mark Brandis hat derweil ganz andere Sorgen, die Astraliden müssen gerettet werden. Hochdramatisch geht es zu und und mit dieser Folge hat man noch mal alles gegeben, um ordentlich an der Spannungsschraube zu drehen. Klanglich ist das eine Wucht und die musikalische Untermalung verstärkt die Intensität noch mal um ein ganzes Stück. Die Synchronisation ist gewohnt stark und der gesamte Sound ist herausragend. So fällt der Abschied natürlich noch mal ein ganzes Stück schwerer. Standesgemäß wird diese Serie beendet. Auch ohne Spoiler dürfte der Ausgang der Geschichte und der Serie relativ klar sein. Nicht aber, ob Klone so etwas wie Empathie empfinden können. Vielleicht wird dies ja nun auch abschließend geklärt...Die Auflösung des Pandora Zwischenfalls – losgelöst vom eigentlichen Ausgang – ist allerdings etwas schwach.
Fazit: Die letzte Folge von „Mark Brandis“ wird für das eine oder andere Tränchen sorgen. „Der Pandora Zwischenfall“ lebt von seiner besonderen Klangatmosphäre und dem enormen Spannungsbogen. Die Auflösung der eigentlichen Geschichte ist zwar etwas dünn, dafür entschädigt das finale Ende. Eine der besten Hörspielserien wurde somit zu einem würdigen Ende gebracht. So ganz von der Bildfläche verschwindet Brandis ja nicht, da in der Raumkadett-Reihe der junge Mark zeigen darf, was das schon in ihm steckt.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett – Woran Du Glaubst (6)
Folgenreich/Universal
VÖ: 15.05.2015
Wertung: 11/12
Tipp!
Was sich schon mit der fünften Folge von „Mark Brandis: Raumkadett“ andeutete, wird nun mit der sechsten Runde zur Gewissheit: die Unschuld ist dahin, es wird spannend und Mark Brandis ist mittendrin in einem Abenteuer, welches für den jungen Mann und seine Gefährten viel zu groß zu sein scheint. „Woran Du Glaubst“ knüpft nahtlos an „Der Aladin Schachzug“ an. Die Suche nach seinem Vater ist einstweilen auf Eis gelegt, da der junge Raumkadett im Gefängnis sitzt.
Brandis jr. steckt ziemlich in der Klemme. Wenn er in Afrika verschwindet, dann würden Untersuchungen nur schwerlich angestellt werden. Nicht alle der anderen Kadetten sind ihm wohlgesonnen und denken garnicht daran etwas für seine Freilassung zu tun. Seine Freunde Alec, Annika und Rob wollen aber alles dransetzen, dass Mark doch noch freikommt. Nur was? Ausgerechnet da taucht ein Unbekannter auf und gibt vor Kommissar Huygens zu sein und behauptet, dass ihn die Botschaft geschickt hätte.
Huygens will, dass Annika und Rob in Sicherheit gebracht werden und zusammen mit Alec will er Mark Brandis aus dem Gefängnis befreien. Es ist nicht gerade so, dass die Drei eine große Wahl hätten, denn ihr Fanclub ist doch sehr überschaubar. Was dann in Gang gesetzt wird, gehört tatsächlich zum Spannendsten, was diese Reihe zu bieten hat. Letztlich muss sogar ein altes Auto mit Reifen(!) helfen....
Sounds und Synchronisation sind mal wieder hervorragend. Heimlicher Star dieser Reihe ist Wolfgang Bahro, der Kommissar Huygens seine Stimme leiht. Er interpretiert seine Sprechrolle derart überzeugend, dass man auch als Zuschauer nicht weiß, ob man Huygens nun trauen kann oder eher nicht. Bahro wird dem einen oder anderen Soap-Gucker vermutlich von GZSZ als Professor Dr. Joachim Gerner ein Begriff sein. Dort verkörpert er ja eher den Bösewicht, der manchmal ein gutes Herz hat. Und jetzt, als Kommissar Huygens? Und wer sich jetzt fragt, was der Titel „Woran Du Glaubst“ zu bedeuten hat, der sollte sich noch mal die Ausgangssituation vor Augen halten: Mark Brandis war in diese Mission gestartet um seinen Vater zu finden...
Fazit: „Woran Du Glaubgst“ zählt zu den besseren, gar besten Folgen der gesamten Mark Brandis Serie. Diese Folge ist spannend, schnörkellos und nachvollziehbar erzählt und soundtechnisch mal wieder erstklassig. Die Synchronisation ist ebenfalls herausragend. Wenn „Raumkadett“ in dieser Form fortgeführt wird, dann lässt das auf weiteres Großes hoffen!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Geheimsache Wetterhahn
Folgenreich/Universal
VÖ: 10.04.2015
Wertung: 10/12
Tipp!
Einmal musste es ja so kommen. Fans von Mark Brandis werden ein Tränchen im Knopfloch haben, denn die Reihe eilt mit großen Schritten ihrem Ende entgegen. Dies ist auf der einen Seite sicherlich sehr schade, aber irgendwann muss man auch den Absprung schaffen und die ganze Geschichte würdig beschließen. „Geheimsache Wetterhahn“ ist die vorletzte Folge der Hörspielreihe. Es erwarten den Hörer 75 spektakuläre Minuten. Es ereilt einen die Erkenntnis, dass auch im Jahre 2136 im Grunde noch alles ist wie es schon immer war. Wir Menschen scheinen eben nichts aus unserer eigenen Geschichte zu lernen...
Die Hungersnot auf der Erde wird immer größer. Dies ruft natürlich allerlei obskure Zeitgenossen auf den Plan, die eine extreme Einstellung vertreten – gerade auch unter den politischen Parteien. Der Zulauf für diese Extremisten ist enorm. Parallelen zu heute liegen da auf der Hand, auch wenn diese natürlich eher ungewollter Natur sind. Ein Krieg zwischen der Union und den Asiatischen Republiken scheint jedenfalls unvermeidbar. Nach dem Tod von Präsident Hastings steht zudem die Wahl für den Nachfolger an. Da tritt General a.D. Dreyer auf den Plan.
Mark Brandis hat derweil mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Ein Schiff der Raumnotretter, die Martin Luther King, ist in Ozenanien abgestürzt, allerdings auf neutralem Boden. Warum wird die Insel dann überwacht und warum wollen die Schiffer Brandis nicht dahin bringen? Der Weltraumpartisan kommt natürlich trotzdem zu seinem Ziel, trifft aber auf Cyborgs und ist plötzlich ein Gefangener, in China. Dort trifft er auf einen als verbannt geglaubten alten Bekannten. Peking hat zwar ein Programm zur Bekämpfung der Hungersnot gestartet, nur funktioniert dies auch nicht so richtig. Mark Brandis ist mal wieder der Mann der Stunde und kann den drohenden Krieg eventuell noch verhindern. Der zerstörte Komet Ikarus hat nicht nur eine Staubwolke hinterlassen, sondern auch die Menschheit am Rande des Abgrunds. Oder wie Mark Brandis es nennt: Geschichte wiederholt sich immer wieder.
„Geheimsache Wetterhahn“ ringt der Figur Mark Brandis ein paar Dinge ab, die man bisher noch nicht von ihm kannte. Der Held im OP-Kittel oder ihm dabei zuzuhören, wie er sich übergeben muss, kannte man bisher noch nicht. Zudem wird dies alles wieder sehr anschaulich aufbereitet. Diese Serie setzt einfach immer wieder Maßstäbe für den Hörspielsektor und ist auf Seiten der Synchronisation, der kompletten technischen Aufbereitung und der Geräuschkulisse einfach sensationell.
Fazit: „Geheimsache Wetterhahn“ führt die Mark Brandis-Serie so langsam auf die Zielgerade. Die Union und die Asiatischen Republiken scheinen kurz vor einem Krieg zu stehen und selbst Brandis ist zunächst machtlos. Die vorletzte Folge befasst sich mit Politik und den direkten Folgen daraus. Willkommen im Jahre 2136 – oder doch eher 2015? Die spannende Geschichte ist mal wieder perfekt in Szene gesetzt worden und ein Genuss in dieser eh schon – über weite Strecken – tollen Reihe.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett - Der Aladin-Schachzug (5)
Folgenreich/Universal
VÖ: 27.02.2015
Wertung: 8/12
Raumkadett Mark Brandis wird so langsam erwachsenen und trifft seine eigenen Entscheidungen in die er seine Freunde nicht unbedingt einweiht. Er möchte sich auf die Suche nach seinem verschollenen Vater machen. Die Semesterferien eignen sich dafür. Selbige wurden allerdings von der neuen Direktorin auf vier Wochen zusammengestrichen und somit drängt die Zeit. Es bietet sich also eine Exkursion durch Afrika mit seinen Freunden an, nur die kennen ja die wahren Beweggründe von Mark Brandis überhaupt nicht.
Einen Verbündeten hat der junge Raumkadett allerdings, nämlich seinen väterlicher Freund Captain Nelson, auf dessen Raumschiff er einst als blinder Passagier mitgeflogen ist. Nelson gibt Brandis dann auch den entscheidenden Tipp und die Adresse eines Informationshändlers in Kairo. Blöd nur, dass Brandis die Informanten überhaupt nicht bezahlen kann, da sind die 50 Grad im Schatten noch das geringste Problem. Genug Geld kann Mark Brandis auch nicht auftreiben, die jungen Leuten wollen – oder müssen – aber von Kairo nach Nairobi...
Wie soll Mark Brandis nun seinen Vater finden, der in den Wirren der Einigungskriege in Ostafrika verschwunden ist? Der Raumkadett soll dann auch noch heimlich ein Gemälde bei einer reichen Kunstsammlerin fotografieren. Bevor noch irgendjemand merkt, dass das alles andere als legal ist, nimmt das Unheil schon seinen Lauf und Brandis und seine Freunden stecken mitten im Schlamassel...Und dann wäre da noch die mysteriöse Stimme aus dem Off, die ein Interesse an dem Verschwinden von Mark Brandis hat.
Fazit: Die Unschuld der ersten Raumkadett-Folgen ist vorbei. Mit der fünften Folge nimmt das nun an Fahrt auf. Der junge Mark Brandis sucht seinen Vater und begibt sich mit seinen Freunden dazu nach Afrika – die allerdings nichts von seiner Suche wissen und sich in den Semesterferien wähnen – und landet zwangsläufig in einem Abenteuer, welches er sich lieber erspart hätte. Man darf schon auf die Fortsetzung gespannt sein, denn die Geschichte zieht sich über zwei Folgen. Als geschickter Schachzug entpuppt sich, dass der ältere Mark Brandis als Erzähler aus dem Off fungiert. Überhaupt ist die ganze Atmosphäre mittlerweile an den großen Bruder angelehnt und somit soundtechnisch so langsam in die erste Liga aufgestiegen. Bisher ist das mit Abstand die beste Folge der Raumkadett-Reihe!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Planetaktion Z
Folgenreich/Universal
VÖ: 30.01.2015
Wertung: 12/12
Tipp!
Nachdem man einen Einblick in das Leben und die Entwicklung des jungen Mark Brandis durch die Reihe „Raumkadett“ erhalten hat, gibt es nun wieder neues Ohrfutter des erwachsenen Mark Brandis. Diesmal ist das aber weniger ein Hörspiel des Helden der Raumfahrt, denn vielmehr ein Spiegelbild der aktuellen Situation des weltpolitischen Geschehens. Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und ein Rechtsruck quer durch die Gesellschaft bringen einen momentan dazu im Strahl zu kotzen. Es gibt da ja auch Studien, die den Hass auf Ausländer in Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Verhältnissen stellen. Willkommen bei „Planetaktion Z“.
Die Atmosphärenverdunkelung auf der Erde hat dafür gesorgt, dass seit Jahren eine große Hungersnot herrscht. Das Essen ist knapp und wird in abgezählten Mengen abgegeben. Ein Attentat auf den Präsidenten sorgt schließlich dafür, dass sich der Hass auf eine ganze Volksgruppe konzentriert: die Roma. Eigentlich hatte die Wissenschaft Mittel und Wege gefunden, dass Fremdenfeindlichkeit bei den Menschen komplett der Vergangenheit angehört, aber jetzt entlädt sich diese umso heftiger.
Grischa Romen gerät dabei in einen Strudel, der ihn letztlich in Haft treibt. Eigentlich war er mit dem Raumnotrettungskreuzer nur auf dem Luxuskreuzer, auf dem der Präsident einem fürchterlichen Verbrechen zum Opfer fiel, gelandet um zu helfen. Jetzt ist er einer der Beschuldigten und dies nur aufgrund der aufflackernden Fremdenfeindlichkeit. Eine Anhörung ist erst in ein paar Monaten anvisiert. Bis dahin kann viel passieren. Grischa hat nur eine Chance und er braucht Verbündete...Mark Brandis ist ja zum Glück auch noch da, aber er kann auch nicht alle retten...
Der Sound von „Planetaktion Z“ ist erstklassig und darf als Referenz auf dem Hörspielsektor angesehen werden. Mitunter ist dies sogar einer der besten Folgen der gesamten Mark Brandis Reihe und man muss sich auch so lange umgucken um ein ähnlich gutes Hörspiel zu finden. Die Synchronsprecher liefern ebenfalls erstklassige Arbeit ab. Die Atmosphäre, die hier erzeugt wird, ist ebenfalls herausragend!
Fazit: „Planetaktion Z“ aus der Mark Brandis Reihe erlangt durch die aktuellen Ereignisse in Europa und der Welt traurige Realität. Erschreckende Parallelen tun sich da auf. „Chesterfields Sühne“ - Track 10 auf der CD – öffnet hoffentlich einigen die Augen. Dieses Hörspiel sollte man den ganzen Schwachmaten vorspielen, allerdings steht zu befürchten, dass dies nichts bewirken würde. Ein trauriges Hörspiel - momentan geben die Menschen im Jahre 2015 teilweise ein ähnlich trauriges Bild ab. „Planetaktion Z“ setzt in jeglicher Hinsicht Maßstäbe!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett – Hinter Den Linien (4)
Folgenreich/Universal
VÖ: 07.11.2014
Wertung: 8/12
Es läuft nicht gut für den jungen Mark Brandis. Die Schule ist auch für unseren Überflieger nicht immer ein Zuckerschlecken und dann verscherzt er es sich auch noch mit einem Kumpel, nur weil Brandis auf seinen ersten Patrouillenflug gehen darf und er eben nicht. Fortan wird er auch noch gemobbt und der Lüge bezichtigt, weil ihm unterstellt wird, dass - entgegen seiner Darstellung - seine Eltern doch reich sind. Sein Stiefvater hat ihm ein bisschen unter die Arme gegriffen, aber von Reichtum kann da keine Rede sein. Es kam, was kommen musste und Brandis stellt seinen Kumpel zur Rede – mit Fäusten.
Auf seinen ersten Patrouillenflug geht er dann trotzdem, aber auch das läuft natürlich nicht ohne Komplikationen ab. Der Flug entlang der Grenze zu den Asiatischen Republiken endet mit einem Angriff feindlicher Abfängjäger. Brandis und seine Pilotin Alba Bravo müssen nun über feindlichem Gebiet abspringen, sind dadurch aber 50 Kilometer von der Grenze entfernt. Sie müssen natürlich trotzdem versuchen die schier unüberwindbaren 50 Kilometer zu meistern. Sie bekommen dabei Hilfe von einem Kriegsgefangenen, der selbst nicht fliehen kann, da ein Giftimplantat hinter der Grenze für ihn den sicheren Tod bereithalten würde.
„Hinter Den Linien“ nimmt ein bisschen an Fahrt und Tempo auf und so langsam kommt die Geschichte um den jungen Mark Brandis in die Gänge. Ist ja auch klar, die Ausbildung schreitet immer weiter voran und somit werden sich auch die Abenteuer spannender gestalten. Das Ende ist auch einigermaßen überraschend und offen und natürlich werden hier auch schon die ersten Grundsteine für die späteren Ereignisse gelegt. Insofern macht diese „Raumkadett“-Serie schon Sinn. Die Umsetzung ist ja sowieso auf gewohnt hohem Niveau angesiedelt.
Fazit: Endlich kommt auch der junge Mark Brandis mal zum Zuge und kann auf einen Patrouillenflug gehen, der prompt hinter den feindlichen Linien endet. Ab da beginnt eine Hetzjagd zur sicheren Grenze. Das ist durchaus ansprechend und spannend, allerdings hätten es gerne noch ein paar mehr Wendungen sein dürfen, denn so wird die Geschichte doch recht plötzlich zum Finale gebracht. Immerhin gibt es zum Schluss noch eine überraschende Auflösung, die noch Spekulationsraum bietet. „Raumkadett“ zieht aber hörbar an und so langsam arbeitet das auf die späteren Ereignisse und den Helden Mark Brandis hin. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett - Tatort Astronautenschule (3)
Folgenreich/Universal
VÖ: 15.08.2014
Wertung: 8/12
Nach den ersten beiden Folgen, bei denen der Hörer der Entwicklung des jungen Mark Brandis dabei sein konnte, geht es nun weiter mit dem Mann, der einmal der Held der Menschheit werden soll. Mark Brandis hat es endlich geschafft und sein Traum ein Raumkadett zu werden hat sich erfüllt. Er ist nun auf der VEGA-Astronautenschule und selbstverständlich gibt es schon hier einige Abenteuer zu erleben und zu bestehen. Der Titel „Tatort Astronautenschule“ deutet es ja schon an, es wird wieder spannend. Es geht um Leben und Tod und Mark Brandis ist mittendrin.
Die ersten beiden Folgen waren zwar nett, konnten aber keineswegs an die grandiose Mark Brandis-Reihe anknüpfen. Das glich alles mehr einem Jugendhörspiel. Auch die dritte Folge ist in diesen Gefilden anzusiedeln. Immerhin bleibt die Reihe so schlüssig, wäre ja auch seltsam, wenn man diesen Weg nun komplett verlassen hätte. Abgesehen davon ist Mark Brandis in der „Raumkadett-Reihe“ ja auch noch blutjung und somit kann das auch noch nicht mit der Spannung späterer Folgen zu tun haben. Es soll ja auch irgendwie schlüssig und nachvollziehbar sein. Für Spannung ist bei „Tatort Astronautenschule“ aber garantiert. Es geht allerdings mehr in die TKKG-Ecke, aber auch das hört man als Erwachsener ja noch gerne.
In den Weltraum geht es noch nicht, dafür aber ins Wasser und dort soll ein Weltraumspaziergang simuliert werden. Brandis und seine Mitstreiter entdecken in einem Wrack eine Leiche. Es ist der Schuldirektor der VEGA-Astronautenschule. Mord? Unfall? Eine Untersuchungskommission nimmt sich der Sache an, aber zur Überraschung der Raumkadetten werden selbige schnell für beendet erklärt. Was ist denn da los? Da die jungen Schüler derart viel lernen müssen, beschäftigt sie das nicht mehr sonderlich lange und sie widmen sich wieder dem Alltag.
Mark, Alec, Annika und Rob werden dann Zeuge eines konspirativen Treffens und dann wird auch noch der geplante Besuch des Außenministers Samuel Hirschmann offiziell abgesagt und es ereignet sich ein weiteres Verbrechen. Die Raumkadetten und Freunde ermitteln auf eigene Faust. Mark Brandis begibt sich dabei in eine sehr gefährliche und scheinbar ausweglose Lage und dann trifft er auch noch auf einen späteren Widersacher....
Fazit: „Mark Brandis: Raumkadett – Tatort Astronautenschule“ bringt dem Hörer den jungen Brandis nun noch ein bisschen näher und so langsam setzt sich das Puzzle über ihn und seinen Werdegang zusammen. Das ist durchaus spannend und hat seinen Reiz. Die Umsetzung ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Man darf also gespannt sein, wie es mit dem jungen Mark Brandis weitergehen wird. Die dritte Folge ist jedenfalls eine Steigerung zu den ersten beiden Runden. Es erinnert diesmal an einen der spannenden Fälle von TKKG oder Fünf Freunde. Alles in allem: vorzügliche Unterhaltung!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett – Verloren Im All (2)
Folgenreich/Universal
VÖ: 23.05.2014
Wertung: 6,5/12
Auch bei der zweiten Folge von „Mark Brandis – Raumkadett“ wird die Produktion selbstverständlich von Interplanar übernommen. Balthasar von Weymarn ist auch hier wiederum für die Geschichte verantwortlich. Natürlich basieren auch jetzt die Charaktere wieder auf denen, die Nikolai von Michalewsky erfunden hat. Wir schreiben allerdings das Ende des 21. Jahrhunderts und Mark Brandis hat immer noch den Traum Raumfahrer zu werden und fremde Planeten zu erforschen und hautnah dabei zu sein, wenn diese besiedelt werden.
Der junge Kerl ist in „Verloren Im All“ seinem Traum ein Stück näher gekommen und ist nun bereits in der Ausbildung. Dort muss er sich – wie es in der Schule so üblich ist – mit den verschiedensten Charakteren auseinandersetzen. Da gibt es den Streber, den Anführer, den Looser und die Sportkanone. Die Astronautenschule unterscheidet sich zunächst einmal nicht sonderlich von anderen Bildungseinrichtungen. Doch in welche Kategorie gehört eigentlich der junge Mark Brandis?
Schneller als den jungen Kadetten lieb ist, werden sie nämlich mit dem Ernstfall konfrontiert und dann zeigt sich auch wer welche Rolle übernimmt. Gleich am ersten Tag geht es hinauf und raus in den Weltraum. Dabei läuft aber nicht alles nach Plan und die jungen Kadetten sind plötzlich sich selbst überlassen und driften mit jeder Sekunde immer weiter ab – in die unendlichen Weiten des Weltalls. Jetzt heißt es für die jungen Leute, dass sie zusammenarbeiten müssen, aber das ist ja nicht so einfach und ein jeder muss erst in seine Rolle hineinwachsen...
Die zweite Runde ist noch vorhersehbarer als der erste Teil. Das Ende soll überraschend sein, ist es aber nicht. Man muss sich in der Welt der Hörspiele nicht mal sonderlich gut auskennen um zu prognostizieren wie die Geschichte endet. Soundtechnisch spielt das zwar wieder in der Oberliga, aber das alleine reißt es natürlich auch nicht heraus. Immerhin ist es spannend zu hören, wie der junge Mark Brandis sich entwickelt und zu dem wurde, den man viel später kennengelernt hat.
Fazit: Mit „Verloren Im All“ nimmt die Geschichte um den jungen Mark Brandis zunächst rasant an Fahrt auf, verliert aber schnell an Spannung, da sich der ganze Plot ziemlich schnell für den Hörer auflöst. „Raumkadett“ ist mehr ein Kinder- und Jugendhörspiel, wird Erwachsene aufgrund der Entwicklung von Brandis aber auch ansprechen. Nächstes Jahr dürfte die eigentliche Mark Brandis Serie komplett durch sein und darum musste man sich etwas einfallen lassen, aber diese Reihe hier ist sicher kein Ersatz, aber immerhin ein Ansatz.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumkadett – Aufbruch Zu Den Sternen (01)
Folgenreich/Universal
VÖ: 23.05.2014
Wertung: 7/12
Die Serie Mark Brandis erfreut sich allergrößter Beliebtheit und ist für Hörspielfans mit Science Fiction Affinität ein Höhepunkt im Wust der vielen Veröffentlichungen in diesem Segment. Wer sich schon immer die Frage gestellt hat, wie Mark Brandis überhaupt zu seinem Job kam und was ihn in den Weltraum trieb, kriegt nun mit einem Serienableger die Antwort darauf. Nun wird mit „Raumkadett“ der Grundstein gelegt um noch tiefer in die Welt und die Persönlichkeit von Mark Brandis einzutauchen. Hier geht es quasi zurück zu den Anfängen.
Erfreulicherweise hat den Part des Erzählers die altbekannte Synchronstimme von Mark Brandis übernommen. Selbiger fungiert als Ich-Erzähler und blickt somit auf sein eigenes Leben zurück und wie er letztlich die unendlichen Weiten des Weltalls für sich entdeckte. Die erste Folge – „Aufbruch Zu Den Sternen“ – ist dann auch nichts anderes als die erste Berührung von Brandis mit dem Weltall. Er trifft auf eine von ihm verehrte Legende und versteckt sich letztlich auf einem der Schiffe, wird aber natürlich entdeckt. Das Raumschiff bringt Vorräte zu einem Gefängnis der Zukunft und immerhin darf Brandis hier zum ersten Mal den Weltraum betreten und erleben. Dies wird er sein ganzes Leben nicht mehr vergessen. Es kommt dazu, weil die Crew der Essenseinladung des Gefängnisdirektors folgt. Natürlich verläuft dann nicht alles nach Plan und da hier ein gefährlicher Zeitgenosse und einige seiner Komplizen einsitzen, kann man sich an einer Hand abzählen was dann folgt…
Die Geschichte ist letztlich ziemlich spannungsarm und kann mit den späteren Folgen der eigentlichen Mark Brandis Serie nicht mithalten. Man hat es hier eben noch mit dem blutjungen Mark Brandis zu tun, der noch weit davon entfernt ist ein Held zu sein, aber schon Heldentaten vollbringt. Letztlich gleicht dies mehr einem Kinderhörspiel, aber auch Erwachsene werden durchaus ihre Freude daran haben. Die Umsetzung ist nämlich auf dem gewohnt hohen Niveau angesiedelt und steht dem bisher Bekannten in nichts nach. Man muss sich also nicht umstellen und bekommt das bewährte Sounddesign geboten.
Fazit: „Mark Brandis – Raumkadett“ beleuchtet das Leben des jungen Brandis und wie er letztlich zu dem Mann wurde, den wir in ganz vielen Hörspielen schon kennengelernt haben. Die Vorgeschichte wird dem Zuhörer hier nähergebracht und die Anfänge erklärt. Die Umsetzung ist ähnlich hervorragend wie die eigentliche Reihe, es mangelt aber etwas an der Spannung und „Aufbruch Zu Den Sternen“ ist leider viel zu vorhersehbar. Für Fans ist das aber trotzdem ein Pflichtkauf!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Metropolis-Konvoi (27)
Folgenreich/Universal
VÖ: 10.01.2014
Wertung: 8,5/12
Mark Brandis ist ja bekanntlich eine Science Fiction Serie. Auch wenn die Geschichte im Jahre 2135 spielt, wirkt die neuste Folge aus der beliebten Hörspielreihe so real, dass man sich das Szenario von „Metropolis-Konvoi“ durchaus lebhaft vorstellen kann. Natürlich scheint die Menschheit weit davon entfernt zu sein eine Reise zu und auf den Merkur zu unternehmen und doch macht sich diesmal eine beklemmende Vorahnung breit, dass es uns in der nahen Zukunft ähnlich ergehen wird. Dabei sollte man sich immer vor Augen halten, dass Nikolai von Michalewsky den Roman, auf den „Metropolis-Konvoi“ basiert, schon vor vielen Jahrzehnten geschrieben hat, nämlich 1985! Das Manuskript schrieb erneut Balthasar von Weymarn.
Was mit „Ikarus, Ikarus“ angefangen wurde, findet nun in „Metropolis-Konvoi“ seine Fortsetzung. Durch den Staub des zerstörten Asteoriden kommt es zu einer großen Hungersnot. Besonders um die im Meer erbaute Stadt Metropolis steht es schlimm. Die Menschen dort können sich nicht selbst versorgen und sind auf Nahrungsmittellieferungen von außerhalb angewiesen. Die Union denkt allerdings darüber nach die Stadt sich selbst zu überlassen. Hiervon wären immerhin 50 Millionen Menschen betroffen. Die Anarchie scheint vorprogrammiert und wenn bekannt wird, dass beispielsweise das Milchpulver nur noch knapp eine Woche ausreicht, ist die Katastrophe vorprogrammiert.
Brandis macht sich mit seinem Team und etlichen Transportschiffen auf ein geheimes Proviantlager zu finden. Ohne jetzt zu sehr zu spoilern, kann man sich ungefähr denken, ob dieses Unterfangen gelingen wird. Ebenso wird man erahnen können, wen das alles auf den Plan ruft, denn Piraterie ist auch in ferner Zukunft mehr denn je ein Thema, besonders wenn die lebensnotwendigen Güter und Rohstoffe knapp werden. 50 Millionen Menschen zu versorgen ist wiederum ein Vorhaben, welches eigentlich zum Scheitern verurteilt ist...
Fazit: Die Umsetzung von „Metropolis-Konvoi“ ist gerade im Hinblick auf den Sound eine Offenbarung. Auch die Sprecher liefern abermals einen erstklassigen Job ab. Wüsste man es nicht besser, dann könnte man auf die Idee kommen, dass man es hier mit der Tonspur einer Kinoproduktion zu tun hat. Die Geschichte wird zudem sehr stringent erzählt und hangelt sich an einem roten Faden lang. Weihnachten auf Metropolis ist also gerettet? Wir haben aber doch schon Januar...
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Ikarus, Ikarus
Folgenreich/Universal
VÖ: 11.10.2013
Wertung: 11/12
Tipp!
Die Menschheit wird sich nie ändern! Zumindest lässt die Hörspielreihe „Mark Brandis“ keinen anderen Schluss zu. Der Weltraum wird hier zwar längst erforscht und doch werden einzelne Zeitgenossen auch dort von ihrer Habgier angetrieben und dies ohne Rücksicht auf Verluste. Gut, dass es solche Helden wie Brandis gibt, die sich völlig uneigennützig in den Dienst der Sache stellen und alles Erdenkliche versuchen um die Gefahren abzuwenden. In Runde 26 stehen Mark Brandis und seine Crew vor einer unlösbaren Aufgabe und wiedermal scheint der Untergang der Erde näher als jemals zuvor. Dies weiß auch John Harris, der Ex-Chef von Brandis und Co.
Eigentlich fängt alles ganz harmlos an. Die Suche nach Rohstoffen hat sich im Jahre 2134 längst auf den Weltraum ausgedehnt. Der Asteroid Ikarus ist voll davon und hält jede Menge Diamanten bereit. Damit man diesen schnell und leichter ausbeuten kann, soll der Asteroid in Erdnähe verlagert werden. Den Zuschlag erhält die Firma Gumboldt Stellar. Fehler darf man sich bei diesem schwierigen Unterfangen nicht erlauben, denn dann stürzt die ganze Kiste auf die Erde und das wäre natürlich eine Katastrophe von ungeahntem Ausmaß. Brandis und seine Mannschaft sollen hier nach dem Rechten sehen, natürlich Inkognito. Getarnt wird die ganze Geschichte als Sicherheitsüberprüfung. Einmal auf Ikarus angekommen, sucht schon ein erster Arbeiter das Gespräch mit Brandis. Ein weiteres Gespräch mit dem Kopf der ganzen Unternehmung soll Licht in das Dunkel bringen, nur scheint dieser nie greifbar und wandelt ständig auf der Oberfläche des Asteroiden auf der Suche nach…ja was eigentlich? Abgesehen davon zieht der Mann nie seinen Helm ab, selbst als er auf Brandis trifft. Schreckliche Dinge setzen sich in Gang und Brandis schwebt in höchster Lebensgefahr und die Erde scheint sowieso verloren!
„Ikarus, Ikarus“ ist eine der spannendsten Folgen aus dieser Reihe. Übrigens knüpft diese an die schon bekannten Hörspiele „Alarm für die Erde“ und „Triton Passage“ an. Ebenso trifft Brandis hier auf einen alten Widersacher und Erzfeind. Trotzdem kann man Folge 26 auch ohne diese Kenntnisse hören. Dieser extrem spannenden Geschichte kann man als Hörer auch so bis zum erschütternden Ende folgen. Es dürfte wohl kaum ein anderes Erwachsenenhörspiel geben, welches diesen hohen Standard erreicht. Die Aufbereitung der Geschichte ist absolut erstklassig. Die Effekte sorgen dafür, dass dies lebendig wird und dazu noch sehr real anmutet. „Ikarus, Ikarus“ legt in dieser Hinsicht die Latte aber noch mal ein Stückchen höher. Gerade wenn es zum finalen Showdown kommt hat man als Zuhörer das Gefühl live dabei zu sein.
Fazit: „Ikarus, Ikarus“ ist eine der besten Folgen aus der Mark Brandis Reihe. Spannend, glaubhaft und extrem lebendig wird das alles zum Leben erweckt. Als Hörer sollte man das Atmen nicht vergessen, während man diesen knapp siebzig Minuten lauscht. Der Cliffhanger zum Schluss setzt zudem ein Ausrufezeichen und man kann es schon jetzt nicht mehr erwarten, bis es weitergeht. Es sieht alles nicht sonderlich gut für das Überleben auf der Erde aus…
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Raumposition Oberon
Folgenreich/Universal
VÖ: 12.07.2013
Wertung: 8,5/12
Der Müll wird die Menschheit einmal auslöschen. Vielleicht werden wir eines Tages auf der Erde derart viel und giftigen Abfall produziert haben, dass jegliches Leben für lange Zeit nicht mehr möglich sein wird! Oder die Weltraummüllteilchen sorgen dafür, dass auf unserem blauen Planeten einiges ins Ungleichgewicht gerät. Mark Brandis kann ein Lied davon singen. Utopie oder nicht, aber ganz abwegig ist es nicht, dass dies in naher Zukunft, wie in diesem Hörspiel im 22. Jahrhundert, eintritt. „Raumposition Oberon“ lässt nun erahnen wie das aussehen könnte.
Eigentlich ist Mark Brandis mit seiner Crew damit beschäftigt die neue Raumstation auf dem Mond einzurichten. Da die Einsatzzentrale alles andere als neu ist, wartet eigentlich noch eine Menge Arbeit auf das Team. Zeit dafür ist freilich nicht vorhanden, denn die asiatischen Republiken sprengen eine havarierte Weltraumstation. Als Folge daraus rast eine gewaltig Splitterwolke auf das Weltraumkloster Orbis zu. Mark Brandis macht sich auf die dort lebenden Menschen zu evakuieren. Der Hinflug verläuft problemlos, aber vor Ort stellt sich ein ganz anderes Problem: wie soll man die Menschen retten? Das Raumschiff kann nicht alle aufnehmen. Brandis sucht verzweifelt nach Hilfe, aber aus irgendeinem Grund lehnen alle umliegenden Schiffe ab. Was ist da los? Brandis hat eine Idee, die ihn und seine Crew in Lebensgefahr bringt.
„Raumposition Oberon“ fängt ganz gemütlich an und baut die Geschichte langsam auf. An der Spannungsschraube wird aber stetig gedreht und nach und nach gerät auch der Zuhörer in einen Strudel und kann sich der greifbaren Spannung kaum entziehen. Die Sprecher leisten mal wieder einen erstklassigen Job und Michael Caine ist irgendwie auch dabei – eine göttliche Fügung. Ansonsten ist das gesamte Hörspiel auf dem bekannt hohen Niveau gehalten und atmosphärisch mal wieder Extraklasse.
Fazit: „Raumposition Oberon“ ist eine spannende Geschichte mit einer abgeschlossen Handlung. Der bekannte Mark Brandis Standard wird hier natürlich gehalten und von den Sprecher über die atmosphärische Dichte der Geschichte ist das erstklassig. Für Spannung ist auch gesorgt, auch wenn diese Folge jetzt sicher nicht die beste der Reihe ist. Insgesamt haben die Macher aber mal wieder ein sehr gutes Hörspiel auf die Beine gestellt. Mehr davon!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Blindflug Zur Schlange
Folgenreich/Universal
VÖ: 12.04.2013
Wertung: 10/12
Tipp!
Die letzte Folge von Mark Brandis endete im übertragenen Sinne mit einem Knall. Eigentlich sollte der gute Mark aufgrund Befehlsverweigerung degradiert werden, aber da der Retter der Menschheit natürlich auch seinen Stolz hat, kam er dem durch seine Kündigung zuvor. Jetzt steht er ein bisschen im Regen, denn ohne Raumfluglizenz kommt man nicht ganz so gut voran. Abgesehen davon ist Brandis auf der Suche nach seinem Freund Grischa Romen. Lebt er überhaupt noch? Immerhin wurde sein Raumschiff im Piratengebiet zerstört.
Brandis hat allerdings mal wieder Glück und kann sich auf einen Raumfrachter schmuggeln. Alleine muss er diese Unternehmung zum Glück nicht bewerkstelligen und hat mit Pablo Torrente einen treuen Gefährten an seiner Seite, der auch noch seine Karriere auf´s Spiel setzt. Der berüchtigte Pirat Achmed Khan kapert dieses Schiff allerdings. Die Schnittstelle – übrigens eine Frau – hatte es ja schon angekündigt, denn immerhin verliert sie alle paar Monate mal ein Schiff an Khan. Jetzt wird es für die beiden Helden brenzlig, denn zur Verhörmethode der Piraten gehört auch Folter und dass danach eine Überführung ins Jenseits folgen soll – sofern die Bösen von den Guten genug Informationen bekommen haben – dürfte auch klar sein. Was also tun? Brandis hat natürlich einen Plan, eine Kapuze und einen überraschenden Verbündeten.
Das letzte Hörspiel aus dieser Reihe - „Triton-Passage“ - zog sich ja noch wie Kaugummi und Spannung baute sich kaum auf. Atmosphärisch war das zwar ein Genuss, aber trotzdem fehlte etwas. Davon kann nun keine Rede mehr sein. „Blindflug Zur Schlange“ nimmt ab der Hälfte nämlich richtig Fahrt auf und dann werden die Daumenschrauben ordentlich angezogen. Die Geschichte ist klar und geradlinig erzählt und nicht so verschachtelt wie andere Folgen der Mark Brandis Serie. Das schadet der Geschichte allerdings keineswegs – im Gegenteil.
Fazit: „Blindflug Zur Schlange“ ist eine der besten Folgen der Mark Brandis Reihe. Die Spannungsschrauben werden nach und nach immer ein Stückchen weiter gedreht, die klangliche Umsetzung ist mal wieder auf allerhöchstem Niveau und die Story ist geradlinig erzählt. Man findet ja sowieso kaum ein anderes Hörspiel auf diesem Niveau und in dieser Umsetzung ist es sowieso konkurrenzlos. Nach dem zähen letzten Teil, ist diese neuerliche Ausgabe ein Hochgenuss auf ganzer Linie! Empfehlung!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Triton-Passage
Folgenreich/Universal
VÖ: 11.01.2013
Wertung: 7/12
Mark Brandis langweilt sich! Frei nach Mehmet Scholl muss man ihn wohl mal wenden, damit er sich nicht wund liegt. Es gibt nichts zu tun. Seit 240 Tagen ist er nun schon Gastpilot auf einem neuen Schiff. Das Kommando hat hier Cmdr. Elmar Busch. Die Explorator - so der Name des Schiffs - verharrt regungslos im Weltall mit dem Auftrag den bevorstehenden Ausbruch des Sterns Eta Carinae in eine Hypernova zu beobachten. Brandis zieht aber das Abenteuer magisch an und so gibt es plötzlich doch noch Arbeit.
Das Hörspiel nimmt genau so langsam an Fahrt auf, wie es sich auf dem Papier liest. Irgendwie fühlt man sich glatt an „Solaris“ mit George Clooney erinnert. Selbst als Mark Brandis sich mal wieder allen Befehlen widersetzt, wird die Spannungsschraube nur langsam angezogen. Eigentlich darf das Schiff seine Beobachtungsposition nicht verlassen, doch dann erfährt Brandis durch VEGA-Direktor John Harris von einem gestrandeten Republikenschiff. Brandis versucht alles die dortige Besatzung zu retten, es gibt aber nur eine einzige Überlebende: ein geheimnisvolles Mädchen. Die Explorator kommt allerdings auch nicht unversehrt aus der Rettungsaktion heraus und muss auf dem Neptunmond Triton notlanden.
Die Luft an Bord wird knapp, aber auch auf der Erde droht Unheil, da Mark Brandis sich mal wieder über alle Befehle hinweggesetzt hat und ihm nun ein Verfahren und eine Anklage auf der Erde bevorsteht. Keine schönen Aussichten also. Auch für den Zuhörer nicht unbedingt, da man nicht so ganz weiß wohin die Geschichte eigentlich führen soll. Das geheimnisvolle Mädchen sorgt noch etwas für Spannung, aber letztlich bleibt dies auch alles etwas nebulös. Das Hörspiel endet immerhin mit einem Paukenschlag und man darf auf die nächste Folge gespannt sein.
Fazit: Atmosphärisch ist „Triton-Passage“ wohl mit das Beste, was man aus der Mark Brandis Reihe geboten bekommt. Gerade weil hier zunächst nicht ganz so viel passiert, überzeugt die klangliche Umsetzung. Die Enge des Raumschiffs und die unendlichen Weiten des Universums könnten nicht besser vertont sein. Die sprachliche Umsetzung ist ebenfalls ganz hervorragend gelungen. Man findet kaum eine andere Hörspielreihe, die auf diesem Gebiet derart herausragend umgesetzt wurde und wird. Die Geschichte ist diesmal zwar nur unter solide zu verbuchen und doch ist man aufgrund des Endes wieder gespannt wie der berühmte Flitzebogen auf das nächste Mark Brandis Abenteuer.
Mark Brandis: Lautlose Bombe (1)
Folgenreich/Universal
VÖ: 06.07.2012
Wertung: 8,5/12
Wer hätte gedacht, dass Mark Brandis auch mal Urlaub braucht und dann auch noch tatsächlich einen solchen in Angriff nimmt? Mark Brandis wäre aber nicht Mark Brandis, wenn dann nicht schon das nächste Abenteuer anstehen würde. „Lautlose Bombe“ heißt das neue Hörspiel des beliebten Commander und es geht mal wieder hoch her und Brandis hat alle Hände voll zu tun an verschiedenen Stellen gleichzeitig präsent zu sein.
Die geliebte Ehefrau von Brandis wird im Regenwald von einer Ameise gebissen und reagiert allergisch darauf. Der Commander schleppt sie daraufhin tagelang durch den Dschungel. Ruth kommt zwar noch rechtzeitig ins Krankenhaus, liegt fortan aber im Koma. Dann taucht der Halbbruder Jonathan West des Commanders auf. Der Wissenschaftler kann angeblich Ruth helfen, doch die Ärzte vor Ort haben so ihre Zweifel. Brandis flüchtet sich in den Alkohol, bis er einen neuen Auftrag bekommt. Sein Halbbruder ist wie vom Erdboden verschluckt und steht unter Verdacht in den Raub eines biologischen Kampfstoff verwickelt zu sein...
Mark Brandis macht sich auf die Suche nach seinem jüngeren Bruder. Er ist voll und ganz von seiner Unschuld überzeugt. Mittlerweile scheint er aber immer öfters zu tief in die Alkoholgläser zu gucken. Er büßt dabei sogar seine Pilotenfähigkeiten ein und eine Landung verläuft dann auch nicht schulbuchmäßig. Dann taucht ein Tonband auf, es geht um das Virus und die Stimme darauf dürfte Brandis bekannt sein. Die Menschheit wird mit einem tödlichen Virus bedroht...
Fazit: Die neue Geschichte aus der Mark Brandis-Reihe baut sich ganz langsam auf. Der Commander hat seine eigenen Probleme, doch er wird mal wieder zur Rettung gebraucht. Diesmal scheint gar ein Familienmitglied in die Bedrohung der Menschheit verstrickt zu sein. Wie bei dieser Hörspielreihe üblich, ist die klangliche Umsetzung schlichtweg brillant und gerade die authentischen Hintergrundgeräusche überzeugen vollends! Das Ende hat es übrigens in sich!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Lautlose Bombe (2)
Folgenreich/Universal
VÖ: 06.07.2012
Wertung: 9/12
Mark Brandis und seine Mitstreiter sind immer noch auf der Suche nach seinem Halbbruder. Es geht kreuz und quer über den Planeten. Afrika ist dabei wieder ein Fixpunkt, neben China/Peking eine altbekannte Anlaufstelle dieser Reihe. Die Beweggründe von Nat West sind immer noch nicht ganz klar und hat er am Ende des Tages wirklich seine Freundin getötet?
Brandis ist hin- und hergerissen, viel Zeit bleibt ihm sowieso nicht, denn der Geheimdienst der Union ist ihm immer dicht auf den Fersen und somit muss er seinen Bruder so schnell wie möglich finden, damit er zumindest dessen Sicht der Dinge in Erfahrungen bringen kann. Es kommt bekanntlich anders, wie Brandis denkt und schon befindet er sich unter Beschuss...
Die Ziele der Union stehen zudem vor dem Scheitern und Territorialkriege lassen Zweifel bei Brandis aufkommen, ob überhaupt noch eine Rettung für die Menschheit besteht. Umweltverschmutzung, Kriege und Überbevölkerung haben letztlich alles wieder auf die niedrigsten Instinkte reduziert. Für eine Sinnkrise ist aber kaum Zeit und Brandis muss weiter auf die Unterstützung anderer zur Ergreifung seines Halbbruders hoffen und bauen. Ein Treffen mit ihm scheint möglich, doch Brandis darf dabei nur als Souffleur für einen vermeintlichen Piloten seines Halbbruders fungieren und ausgerechnet dann meldet sich der Arzt seiner Frau.
Nun ist Brandis Nat ganz nah und jetzt heißt es nicht nur Spannung bis zum Anschlag hochgedreht, sondern auch Licht ins Dunkel und das Vorgehen zu bringen. Auf welche Seite wird sich Mark Brandis schlagen? Besteht noch Hoffnung für die Menschheit? Und was ist mit seiner Frau Ruth?
Fazit: Die zweite CD von „Lautlose Bombe“ löst das Rätsel um den Halbbruder von Mark Brandis auf. Will dieser tatsächlich alles Leben auslöschen und warum? Sekunde um Sekunde wird die Spannung erhöht – bis zum bitteren Finale. Diese beiden CDs bieten letztlich eine schlüssige Geschichte, die neben den großen Problemen der menschlichen Lebensform auch noch ans Eingemachte geht und die familiären Beziehungen unter die Lupe nimmt. Klanglich natürlich gewohnt topp!
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Sirius-Patrouille (1)
Folgenreich/Universal
VÖ: 02.03.2012
Wertung: 9/12
Das nächste Abenteuer von Mark Brandis wurde ja schon sehnsüchtig erwartet. Kenner der Serie wissen natürlich längst, was es mit „Sirius-Patrouille I“ auf sich hat. Können die hohen Erwartungshaltungen denn überhaupt erfüllt werden, denn schließlich setzte diese Reihe in der Vergangenheit Maßstäbe? Gerade in klanglicher Hinsicht wurden das – im weitesten Sinne – Weltraumabenteuer hervorragend in Szene gesetzt.
„Sirius-Patrouille I“ knüpft nahtlos an den bisher hohen Standard der Vorgänger an. Abermals gewinnt man den Eindruck, dass es sich hier um das Hörspiel zu einem Kinofilm handelt und die Audiospur dafür verwendet wurde. Man kann sich so sehr gut im eigenen Kopfkino die Ereignisse im Weltraum und an Bord der jeweiligen Raumschiffe vorstellen.
Der beste Klang nützt natürlich nichts, wenn die Geschichte nicht mithalten kann. Die Gefahr ist bei „Sirius-Patrouille I“ nicht gegeben. Gleichwohl fängt es etwas gemächlich an und es dauert etwas, bis die Geschehnisse ins Rollen kommen. Wir schreiben das Jahr 2130 und Brandis leitet als Repräsentant der VEGA den letzten Testflug der INVICTUS. Bis Mark Brandis allerdings auf den Plan tritt dauert es. Zunächst wird die Geschichte durch die Einführung des Journalisten Martin Seebeck in Gang gesetzt. Dieser soll nämlich mit an Bord des Schiffes gehen und einen Reisebericht verfassen. Der Testflug ist allerdings wiederum – zumindest teilweise – ein Vorwand. So ganz nebenbei sollen nämlich Piraten aufgespürt werden. Aus diesem Grund ist auch der Unions-Major Jonas Degenhardt mit auf dem Schiff. Brandis und Degenhardt teilen sich dort die Leitung. Seebeck merkt schnell, dass sich die beiden nicht ganz grün sind und dann gibt es auch noch einen Angriff...
Fazit: So langsam das neue Abenteuer von Mark Brandis „Sirius-Patrouille I“ aufgebaut wird, so schnell nimmt die Kiste rasant an Fahrt auf. Piraten ziehen eben immer, auch im Jahre 2130. Klanglich ist das wieder in der obersten Liga der Hörspielproduktionen anzusiedeln. Es macht immer wieder auf ein Neues Spaß in den interplanetaren Raum einzutauchen.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Sirius-Patrouille (2)
Folgenreich/Universal
VÖ: 02.03.2012
Wertung: 9,5/12
Der erste Teil von „Sirius-Patrouille“ brachte die Figuren und die Geschichte in Position, nun geht es ans Eingemachte. Mark Brandis ist schwer verletzt und kann folglich nicht mehr eingreifen und ist über die Geschehnisse nicht mehr im Bilde. Aber manchmal kommt eben doch alles anders als man denkt - auch für Major Degenhardt! Dieser hat nämlich jetzt das Kommando und verfolgt die Piraten.
Die Mannschaft geht auf dem Zahnfleisch, aber Degenhardt hat nur noch die Verfolgung seiner Angreifer im Auge. Hier kann man durchaus auch Bezüge zum aktuellen Weltgeschehen finden. Der Major sagt zwar, dass er sich in keinem Konferenzraum befinden würde und diplomatische Verhandlungen somit gar nicht in Frage kämen, aber gleichzeitig ist er in seinem Hass und seinem Rucksack voller Vorurteile derart verblendet, dass er den gesunden Menschenverstand völlig ausblendet. Dadurch kann schnell mal ein Krieg von viel größerem Ausmaße entstehen....
Zur Ausstattung muss man ja nicht mehr viel sagen, denn die ist gewohnt sensationell. Gerade der Klang lässt mal wieder keine Wünsche offen und auch die Sprecher machen einen hervorragenden Job. Gerade die unterschiedlichen Charaktere werden durch die Stimmen sehr gut mit Leben gefüllt und in Szene gesetzt. Da liegt schon viel Herzblut drin und das macht diese Serie letztlich so spannend und interessant.
Fazit: Die zweite Runde der „Sirius-Patrouille“ ist mit zunehmendem Verlauf der Ereignisse immer spannender. Natürlich tappt man als Zuhörer auch ein Stück im Dunkeln – der Crew geht es schließlich ähnlich. Die Kiste kriegt noch mal eine ganz neue Wendung und so ist die Zukunft von Mark Brandis gesichert. Das ist doch mal eine erfreuliche Nachricht, auch wenn so noch viel Arbeit auf ihn wartet.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Alarm für die Erde (1)
Folgenreich/Universal
VÖ: 04.11.2011
Wertung: 8/12
Und wieder mal gibt es etwas Neues aus dem Hause Folgenreich für die Freunde des gepflegten Hörspiels. Diesmal befinden wir uns im 22. Jahrhundert. Die Menschheit hat sich in die Weiten des Alls ausgebreitet und erforscht immer weiter das Sonnensystem. Auf der Erde tobt ein Machtkampf zwischen der Union und den Republikanern. Rosig ist auf dem blauen Planeten sowieso nichts. In Afrika breitet sich aufgrund eines Vulkanausbruchs die atomare Verseuchung immer weiter aus. Und hier kommt dann Mark Brandis ins Spiel...
Mark Brandis ist Testpilot und fliegt für VEGA, eine neutrale Gesellschaft. Brandis gehört zu den Guten und sieht sich immer wieder vor Entscheidungen gestellt, die ihn in die Zwickmühle bringen Gehorcht er nun den Befehlen oder handelt er nach seinem Gewissen und seinen Überzeugungen? In der ersten Folge sollen die Menschen rund um den Kilimandscharo evakuiert werden. Logistisch ist das schon eine Herausforderung und dann wären da ja auch noch die Freiheitskämpfer, die das Anliegen von Brandis nicht verstehen, anscheinend aber immun gegen die Strahlenbelastung sind. Diese Rebellen schießen immer wieder sogenannte „Fliegende Löwen“ auf die Hilfstrupps, da nützen auch die gut gemeinten Worte von Brandis an deren Anführer nichts...Und dann wäre da auch noch Ruth, die auf einem gestrandeten Transporter bei Nairobi auf Rettung wartet.
Fazit: Die erste Folge von „Alarm für die Erde“ ist nicht nur ein spannendes Hörspiel, sondern greift sehr viele Themen unserer Zeit auf. Es geht schließlich um die Endlagerung von Atommüll und wie diese nicht mehr zu kontrollieren ist. Flüchtlingsströme und Freiheitskämpfer werden ebenso thematisiert, wie die Gewissenskonflikte eines Einzelnen, deren Auswirkungen man erst in der zweiten Folge zu spüren bekommt. Klanglich ist das absolut topp umgesetzt worden und man fühlt sich gar an große Filmproduktionen erinnert! Kleiner Wermutstropfen am Rande: man ist nicht sofort in der Geschichte drin und einige Dinge werden gar nicht erst aufgelöst und wenn man die „Vorgeschichte“ nicht kennt, fällt es zunächst schwer den Geschehnissen zu folgen.
Text: Torsten Schlimbach
Mark Brandis: Alarm für die Erde (2)
Folgenreich/Universal
VÖ: 04.11.2011
Wertung: 9/12
Die zweite Folge von „Alarm für die Erde“ knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Die Katastrophe schreitet unaufhörlich voran und die Mischung aus Vulkanlava und Atommüll hat sich mittlerweile für eine Bedrohung für den kompletten afrikanischen Kontinent entwickelt. Mark Brandis muss nicht nur die Evakuierungsmaßnahmen koordinieren, sondern hat auch mit immer neuen Horrormeldungen zu kämpfen. Die Rebellen können hingegen immer mehr Menschen in den betroffenen Regionen zum Bleiben bewegen.
Da tritt noch ein ganz anderer Kontinent auf den Plan: Asien. In Peking überlegt man, wie man sich das Chaos zunutze machen könnte. Eine geheimnisvolle Chinesin meldet sich bei Brandis. Kann man der Dame trauen? Und was hat Brandis nur für unerklärliche Kopfschmerzen. Er fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes ausgebrannt. Seinen Vorgesetzten gefallen seine Alleingänge überhaupt nicht und so fügt sich ein Mosaiksteinchen ins andere und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. An Stelle von Brandis nimmt ein Freund seinen Platz ein – ein fataler Fehler mit schwerwiegenden Folgen...Der Vulkan soll gesprengt werden.
Fazit: Auch die zweite Runde zählt von der klanglichen Umsetzung zum absolut Besten was der Hörspielsektor zu bieten hat. Hier wurde nicht nur mal schnell eine Geschichte zusammengeschustert, sondern auch erstklassig umgesetzt. Auch hier werden wieder aktuelle Themen aufgegriffen und neben den üblichen Klischees rund um Freundschaft und Tod hat man noch ein Krankheitsbild eingebaut, welches gerade in der letzten Zeit hochaktuell ist: Burn-Out. Insofern handelt es sich bei „Alarm für die Erde“ nicht nur um ein spannendes Hörspiel, sondern der Bezug zu aktuellen Weltgeschehnissen – sei es in politischer, wie auch menschlicher Hinsicht – ist immer gegeben. Beim zweiten Teil ist man naturgemäß auch besser mit der Geschichte vertraut!
Text: Torsten Schlimbach