SYNJE NORLAND "Who Says I Can't?" Album VÖ: 21.10.16 norland music / Broken Silence

Synje Norland war weg. Zugegeben, sie war nie wirklich da. Zumindest wenn man sich den Mainstream-Pop-Himmel des letzten Jahrzehnts anschaut. Denn seit nunmehr fast zehn Jahren ist Synje Norland ein fest etablierter Geheimtipp irgendwo zwischen schwereloser Singer-Songwriter-Kunst und cineastischer Folklore.
 
Es gibt wenige Frauen in der Musikbranche, die ihren Weg so konsequent und mutig gehen wie Synje Norland - so selbstbesimmt ihrem Talent und der inneren Stimme folgen.
Mit ihrem Aussehen und ihren Qualitäten als Sängerin hätte manch ein Produzent gerne ein Popsternchen aus ihr gemacht. Doch Synje Norland wollte mehr als das. Und sie kann mehr als das. Sie schreibt Filmmusik, produziert ihre eigenen Alben und Videos und hat sich ihre ganz eigene Nische in der hiesigen Musiklandschaft gezeichnet.
 
Auf die Frage, warum sie mit dem Songschreiben angefangen habe antwortet sie: "Weil ich wissen wollte, ob ich es kann." Synje Norland fordert sich eben gerne selbst heraus. Daher wundert es nicht, dass sie für ihr drittes Album „Who Says I Can't?“ den Alleingang gewählt hat. Furchtlos hat sie ihr drittes Werk sowohl geschrieben, produziert und arrangiert. Im eigenen Tonstudio spielte sie mit Ausnahme des Cellos alle Instrumente selbst ein - von Klavier über Schlagzeug & Gitarren bis zu selbstgebauten Beats aus alten Pappkartons und anderen klingenden Fundstücken.
 
Doch so ein Alleingang kostet Kraft und Zeit. Ganze 5 Jahre sind seit ihrem zweiten Album „To The Other Side“ vergangen. Eine lange Zeit, die durchaus ein paar dunkle Kratzer auf der sonst so glatten Song-Seele hinterlassen hat. „Who Says I Can't?“ klingt dunkler und reifer als seine Vorgänger. Vielschichtig verschwimmen die Grenzen zwischen anspruchsvollem Pop und experimenteller Klassik. Musik wie ein Klang gewordener Film.
 
Von Anfang an dabei und seit 2010 auch live immer an Synje Norlands Seite ist Michael Becker. Der aus Stuttgart stammende Cello-Virtuose lebt in Flensburg und spielte bereits mit den großen Namen der Pop- und Klassikbranche. Wie kein anderer versteht er es, Synje Norlands Musik in eine Klangkulisse aus Moll und anderen spektakulären Feinsinnigkeiten zu packen. Michael Becker, dessen Spiel nicht immer schöngeistig daherkommt, sondern durchaus auch aufwühlen, zuweilen sogar stören möchte, setzt somit einen spannenden Kontrapunkt zu dem manchmal fast schon schmerzhaft schönen Ausdruck von Synje Norland.
 
So hat sich Synje Norland einen verwunschen scheinenden Soundtrack mal bizarrer, dann wieder sehr harmonischer Klänge erschaffen, der jeden „Schubladen-Zieher“ in Ratlosigkeit versetzen wird.
Vor einem Jahr ist Synje Norland wieder aufs Land gezogen. Zurück in ihre Heimat Nordfriesland. Hat sich ihren eigenen Kosmos aus Gemüsegarten, Federvieh und privatem Tonstudio geschaffen. Ausdruck Ihres unbedingten Wunsches nach Freiheit und Selbstbestimmung? Nach dem Leben ohne Kompromiss? Man könnte meinen sie sei angekommen. Bei sich selbst und der Erkenntnis, dass man nichts erzwingen kann.
 
"Cause all I want to do is stand here by the Riverside and watch the river going by. All you want to do is catch another wave to ride, on the Riverside".
 
Doch wer weiß, was Synje Norland in Zukunft noch für uns bereithält. Man würde sich nicht wundern, wenn sie selbst zur nächsten großen Welle wird. Die Energie dafür hat sie.
 
Video Teaser: youtu.be/D98N2FRVLgc 
 
Web:
 
Live:
20.10.16 Klanxbüll - Charlottenhof
21.10.16 Dortmund - Pauluskirche
25.10.16 Hamburg - Knust
26.10.16 Köln - Artheater
04.11.16 Lutterbek - Lutterbeker

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