Dorian Hunter: Richtfest

Dorian Hunter: Richtfest

Folgenreich/Universal

VÖ: 24.08.2012

 

Wertung: 11/12

Tipp!

 

Die neue Folge aus der Dorian Hunter Reihe ist mal wieder ein Knaller. Erstaunlicherweise spielt unser Lieblings-Dämonen-Killer eine eher untergeordnete Rolle. „Richtfest“ fängt mit einer Art Gute-Nacht-Geschichte an, die ein Großvater seiner Enkelin erzählt. Natürlich handelt es sich nicht um die übliche Einschlafhilfe, sondern um die gruseligen Ereignisse, die sich vor Jahren in ihrem Dorf zugetragen haben....Man hat gar keine Zeit weiter darüber nachzudenken, wie dies nun alles mit Dorian Hunter zusammenhängt, denn schon in den ersten sechs Minuten der Geschichte ist eine dicke Gänsepelle garantiert.

 

Lilian Hunter befindet sich immer noch in psychiatrischer Behandlung. Sie und ihre Gruppe dürfen allerdings einen Ausflug in das Dorf Cruelymoe unternehmen. Kaum angekommen, werden diese allerdings schon von einem Mann gewarnt den Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Seltsamerweise ist der Mann taubstumm. Gut, dass Secret-Service-Agent Marvin Cohen Lilian Hunter begleitet. Oder doch nicht? Die Spannungsschrauben werden unaufhörlich weiter angezogen, da kommt ein entspannter Spaziergang auf dem Friedhof gerade zur richtigen Zeit.

 

Atmosphärisch ist „Richtfest“ unglaublich gelungen. Hier werden immer wieder neue Fährten ausgelegt und selbst eine vermeintliche, niedliche Katze mit drei Beinen entwickelt sich anders wie gedacht. Und dann wäre da ja noch das kleine Mädchen – die Enkelin – welches eine zentrale Rolle innehat. Übrigens wird diese Rolle überragend interpretiert und gesprochen. Das gilt für das gesamte Ensemble – mal wieder. Das Hörspiel ist mit 73 Minuten ja auch nicht gerade kurz ausgefallen und trotzdem ist keine Sekunde verschenkt. Für den Hörer tun sich sowieso immer mehr Fragen auf: Wieso gibt es kein Telefon? Warum sind alle Häuser mit komischen Zeichen versehen? Darf Cohen das Geheimnis des Dorfs mit allen Mitteln lösen, auch Folter? Nach der Hälfte des Hörspiels klären sich die meisten Fragen, aber dann geht es an die Bekämpfung und die Verhinderung des Unheils und dann wird es noch spannender und düsterer. Willkommen zum Splatterfest!

 

Und immer merken, wenn nichts mehr geht, dann taucht ja immer noch irgendwo Dorian Hunter auf. Für die Intensität der Geschichte hätte man den Dämonen-Killer allerdings nicht mal benötigt. Diese stimmungsvolle Geschichte besticht durch viele Wendungen und dichte Atmosphäre, ganz so wie ein Gruselvergnügen sein sollte!

 

Fazit: „Richtfest“ darf man durchaus wörtlich nehmen. Die neue Folge der Dorian Hunter Reihe ist ein Knaller. Nach dem das Oberhaupt der Schwarzen Familie nicht mehr unter uns weilt, gibt es diesmal eine abgeschlossene Folge. Inwiefern diese nun die Reihe weiterbringt sei mal dahingestellt. Insgesamt ist "Richtfest" zu den atmosphärisch besten Hörspielen von Dorian Hunter zu zählen. Besonders die sechsjährige(!) Lilli Martha König sticht als Synchronsprecherin heraus.

 

Text: Torsten Schlimbach

Dorian Hunter: Kane (18)

Dorian Hunter: Kane (18)

Folgenreich/Universal

VÖ: 25.05.2012

 

Wertung: 12/12

Tipp!

 

Der Bock ist in die ewigen Jagdgründe geschickt und der Kopf der Schwarzen Familie somit abgeschlagen. Eigentlich müsste also alles wieder in Butter sein! Oder etwa nicht? Man ahnte es zwar schon, manche habe es gar gehofft und doch war es nicht ganz abzusehen, dass die Dorian Hunter Festspiele in die nächste Runde gehen. Was gibt es auch noch groß zu erzählen? Eigentlich dürfte das Thema bis zum letzten Blutstropfen ausgequetscht sein und eine neue und aufregende Wendung nur schwerlich zu konstruieren sein. Und mal ehrlich, eigentlich war es auch gut, dass die siebzehnte Folge alles zu einem Ende brachte – endlich!

 

Pustekuchen! Es geht weiter! Und wie! „Kane“ ist der Auftakt zu einer neuen Reihe aus der Mystery Hörspielserie rund um den Dämonenjäger Dorian Hunter. An Spannung ist dieser Auftakt zu neuem Ungemacht aus der Welt der Untoten und Dämonen kaum zu überbieten. Man muss es mit eigenen Ohren gehört haben. Vorsicht, eine Gänsehaut ist garantiert und nichts scheint wie es ist!

 

Eine Leiter wird wie von Zauberhand an einen Baum gestellt. Die alte Dame, die dies beobachtet scheint auch ein Geheimnis in sich zu tragen. Der Secret Service muss also ran. An anderer Stelle bedarf es eines Exorzismus und dann wäre da ja auch noch der Dämon Olivaro, der Coco Zamis für seine Zwecke missbrauchen möchte. Das größte Geheimnis scheint aber von dem kleinen Jungen Phillip auszugehen. Und wer ist dieser Junge, der ihn zum Tauchen bewegen möchte? Und was macht überhaupt Dorian Hunter? Der liegt größtenteils in seiner Villa und schläft seinen Rausch aus und muss sich das Gezeter von seiner Haushälterin Miss Pickford anhören. Und da sind wir auch schon wieder bei Phillip...aber hört selbst.

 

Es knistert, es ist extrem spannend und man ist völlig perplex, wie hier ein Fädchen ins andere zu greifen scheint. Herausragend ist die Rolle des Phillip! Eine grandiose Sprechleistung, die einem die pure Gänsepelle auf die Haut zaubert. Auch der atmosphärische Aufbau und die musikalische Untermalung und die Nebengeräusche verstärken die langsam aufziehende Bedrohung zusätzlich.

 

Fazit: „Kane“ ist seit langem die mit Abstand beste Folge aus der Mystery-Hörspielreihe Dorian Hunter. Die Geschichte baut sich nicht nur extrem spannend auf, sondern ist bis zur kleinsten Sprechrolle und bis zum kleinsten Nebengeräusch ein Hochgenuss! Man kann es kaum erwarten bis die nächste Folge vorliegt und hoffentlich etwas mehr Licht ins Dunkel bringt. Wer die Reihe kennt weiß aber auch, dass dies unter Garantie nicht der Fall sein wird und weitere Finten ausgelegt werden. Hoffentlich kann dieses Niveau gehalten werden. Übertroffen wird es sicherlich nicht, denn dies scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Obwohl – in der Welt von Dorian Hunter ist ja alles möglich! Die Luft ist nicht raus, sondern es wurde noch etwas mehr hinzu gepumpt!

 

Text: Torsten Schlimbach

Dorian Hunter: Das Dämonenauge (17)

Dorian Hunter: Das Dämonenauge (17)
Folgenreich/Universal
VÖ: 24.02.2012

 

Wertung: 9/12

 

Die letzte Folge unseres Helden fand überwiegend an einem einzige Schauplatz statt. Der Handlung hat dies erfreulicherweise ausgesprochen gut getan. Die Spannung blieb freilich nicht auf der Strecke und man konnte sich endlich mal wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen. Es war aber klar, dass die neue Folge wieder eine andere Richtung nehmen würde, denn sonst wäre die Reihe „Dorian Hunter“ doch zu vorhersehbar. Und die Unberechenbarkeit ist es ja schließlich, die diese Serie auszeichnet.

Nun kommt es in der 17. Folge zum großen Showdown. Dorian Hunter hat nun endlich die Möglichkeit das Oberhaupt der Schwarzen Familie für immer zu zerstören. Asmodi riecht natürlich den Braten und das kann man fast wörtlich verstehen. Und somit ist man schon voll in der Geschichte drin, die die Daumenschrauben – sprich die Spannung – unaufhörlich anzieht. Man darf hier durchaus von einem Höhepunkt der Serie sprechen. Anders geht es ja auch nicht, wenn der Sohn auf den Vater trifft die sich beide gegenseitig vernichten wollen.

Dorian Hunter ist offenkundig aber auch verliebt. Steht dies seinem Vorhaben im Wege, denn schließlich war seine Herzdame Asmodi mal ganz nahe? Gibt es das Pfand auf dem Feld der Toten wirklich, mit dem man das Oberhaupt der Schwarzen Familie vernichten kann? Die Frage wird mit vielen Wendungen und Rückblenden geklärt werden. Als Zuhörer ist man ganz dicht an den Boxen dran, damit man auch ja keinen wichtigen Aspekt verpasst. Ohne das Ende vorwegzunehmen, kann schon verraten werden, dass dies nicht die letzte Folge von Dorian Hunter gewesen sein kann. Wer jetzt erst in die Serie einsteigen möchte ist mit dieser Folge denkbar schlecht beraten, denn wenn man die vorherigen Folgen nicht kennt, dann wird man sich mit der vorliegenden Handlung schwer tun - dazu ist diese viel zu vertrackt.

Fazit: „Das Dämonenauge“ aus der Reihe Dorian Hunter ist ein würdiger Höhepunkt für das Aufeinandertreffen des Dämonen Killers und Asmodi. Ständig werden die Schauplätze und Zeiten gewechselt und die Fallstricke, die beide Seiten auslegen, haben es in sich. Das Ende ist sowieso einigermaßen überraschend und man darf berechtigterweise auf eine Fortsetzung hoffen!

Text: Torsten Schlimbach

Dorian Hunter: Der Moloch (16)

Dorian Hunter: Der Moloch (16)

Folgenreich/Universal

VÖ: 25.11.2011

 

Wertung: 9/12

 

Die letzte Folge von unserem Dämonen-Killer endete mit einem Knall in übertragenem Sinne. Man durfte gespannt sein was da nach der fünfzehnten Folge noch kommen sollte. Der grandiosen Serie um Dorian Hunter drohte allerdings auch etwas die Luft auszugehen. Konnte die Geschichte tatsächlich noch mal an Spannung gewinnen oder verzetteln sich die Macher in zu vielen Zeitsprüngen oder Einzelheiten, die den Plot letztlich dann doch nicht weiter voranbringen? Gebannt wartet man nun auf den neusten Streich. Aufatmen ist angesagt, denn wie nicht anders zu erwarten gibt es mal wieder eine nette Wendung und wenn man so will, einen ganz geschickten Schachzug, der dieser Reihe immens gut tun wird.

 

Dorian Hunter ist natürlich immer noch verschwunden und der Secret Service hat überhaupt keine Ahnung, wo man den Kerl nun finden kann. Lebt er überhaupt noch? Einzig und alleine könnte das Videoband des französischen Journalisten Armand Melville weiterhelfen, denn immerhin hat dieser Hunter die letzten Tage begleitet und alles akribisch und chronologisch festgehalten. Und da ist man auch schon wieder mittendrin in der Geschichte. Die letzte Folge fuhr ja das komplette Gruselprogramm auf: Werwölfe, Voodoozauber, Hohepriesterinnen und Dämonen. Nun bewegt man sich einigermaßen in ruhigen Gewässern!

 

Ruhige Gewässer? Nun, bei Dorian Hunter ist alles ein bisschen anders und Kenner der Serie werden vermutlich ahnen, dass damit keinesfalls alles gemächlich abläuft. Es erweist sich aber als extrem geschickte Wendung, dass sich diesmal fast alles auf einem Boot abspielt. Hunter bittet seinen Freund Jeff Parker um Hilfe und hier lässt er auch die Katze aus dem Sack und schenkt Parker den sprichwörtlichen reinen Wein ein. Man befindet sich in der Ägäis und eigentlich möchte man in Richtung Türkei. Das eigentliche Ziel von Hunter ist Hawaii, aber davon hat natürlich Asmodi Wind bekommen. Hier kommt „Der Moloch“ ins Spiel – ein alles verschlingendes Monster. Fortan ist auf dem Boot von Parker nichts mehr wie bisher und man (Hunter) weiß nicht mehr, wem man noch trauen kann und wem nicht....

 

Fazit: „Der Moloch“ aus der Reihe Dorian Hunter bringt die Geschichte weiter voran und präsentiert durch einen einzigen Schauplatz mal ein etwas anderes Gesicht der Serie. Man ahnt als Zuhörer zwar sehr schnell, wohin hier die Reise geht und das ist auch alles nicht neu und – ohne zu viel zu verraten – kennt man ähnliche Geschichten Wirt/Parasit auf dem Effeff, aber trotzdem macht es Spaß dran zu bleiben und für Spannung ist selbstredend natürlich auch gesorgt. Doch eine Frage stellt sich noch: wo ist Dorian Hunter und lebt er überhaupt noch?

 

Text: Torsten Schlimbach

Dorian Hunter: Die Teufelsinsel (15)

Dorian Hunter: Die Teufelsinsel (15)

Folgenreich/Universal

VÖ: 26.08.2011

 

Wertung: 10/12

Tipp!

 

Dämonen-Killer Dorian Hunter hat nicht mehr viel zu tun. Alle Mitglieder der schwarzen Familie hat er in das Jenseits befördert, nur sein Vater fehlt noch. Da kommt die Teufelsinsel ins Spiel. Was hat es damit auf sich? Warum gehen alle Männer dort an Land? Was ist das für ein Gesang? Die Fragen liegen auf der Hand, die Antworten nicht. Hier wird mittels eines weiteren Erzählstrangs Licht ins Dunkel gebracht. Das darf man durchaus wörtlich verstehen, denn dunkel sind die Geschehnisse auf der Teufelsinsel allemal.

 

Der Kreis schließt sich mit Francois Mackandal. Geboren wurde er in Afrika und dann als Sklave nach Haiti verschifft. Mackandal hatte es sich als Aufgabe gemacht gegen die französische Besatzungsmacht zu kämpfen. Wir schreiben übrigens das Jahr 1712. Er wurde zu einem Voodoo-Priester und ließ sich von Mama-Loi Jorubinia ausbilden. Mackandal wurde schließlich Mitglied der schwarzen Familie. Es geht letztlich um Asmodi II., aber das ist ja schon seit längerem bekannt. Die alles befreiende Kette spielt auch noch eine Rolle...Und der Oberbösewicht? Plant eine Konferenz und Dorian Hunter wittert seine Chance.

 

Man muss sich schon voll und ganz auf die Geschichte zwischen Dämonen, Voodoopriesterinnen, Werwölfen und sonstigem Unheil einlassen können und wollen. Wem dies gelingt, wird sehr unterhaltsame 80 Minuten haben. Spannung ist dabei sowieso garantiert. Dafür sorgt natürlich auch die musikalische Untermalung. Oliver Kalkofe als Reporter Armand Melville ist eine Schau für sich und dass Thomas Schmuckert der Figur Dorian Hunter sehr viel Leben einhaucht, dürfte bekannt sein. Der rote Faden ist aber auch hier mal wieder vorzüglich gesponnen worden.

 

Fazit: Dorian Hunter „Die Teufelsinsel“ ist mal wieder erstklassige Unterhaltung und sehr spannend aufbereitet. Man muss aber schon am Ball bleiben, denn die kleinste Unachtsamkeit wird bestraft werden. Das versteht sich aber von selber. Die Geschichte zieht unaufhaltsam die Daumenschrauben an. So ist es richtig, denn man will und soll ja schließlich am Ball bleiben. Die erstklassige Reihe hat nun eine weitere gewohnt gute Folge auf hohem erzählerischen Niveau zu bieten.

 

Text: Torsten Schlimbach

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