The Stray Cats: 40

The Stray Cats: 40

Surfdog Records/Mascot Label Group/Rough Trade

VÖ: 24.05.2019

 

Wertung: 9/12

 

Rockabilly fand immer in einer ganz speziellen Nische statt. Mal wurde der Musikstil von einem größeren Publikum goutiert, dann wiederum nur noch von der treuen Anhängerschaft. Anfang der 80er Jahre sorgten The Stray Cats dafür, dass der Stil von seinem ganzen Staub befreit wurde und einen modernen, coolen und sogar gefährlichen Anstrich verpasst bekam. Brian Setzer, Lee Rocker und Slim Jim Phantom sahen ja auch nicht aus wie der herkömmliche Rocker mit der Tolle. Diese hatte das Trio auch zu bieten, aber eben auch noch ein paar wildere Accessoires. Das alles ist lang her.

 

Seit 26 Jahren hat es nun schon kein neues Album von The Stray Cats mehr gegeben. Im Herbst 2018 zog es das Trio aber nach Nashville in die Blackbird Studios. Auslöser waren die Konzerte in Nordamerika, die sie zuvor gespielt hatten. Das waren die ersten gemeinsamen Auftritte nach zehn Jahren. Das Ergebnis ist nun, dass die Kapelle mit „40“ ein neues Album am Start hat und sich selbst in Europa wieder blicken lässt. Rockabilly rollt wieder.

 

Die Herren haben ihre Instrumente im Studio aufgebaut und dann die Songs live eingespielt. Augenkontakt und Interaktion waren wichtig. So ließ sich sogar ein bisschen der Spirit der Shows nach Nashville retten. Dieses Unterfangen hat durchaus geklappt. Man höre sich nur den schmissigen Opener „Cat Fight (Over A Dog Like Me)“ an oder den Stray Cats Trademark-Rock von „Rock It Off“.  Eine Nummer wie „Cry Danger“ bringt den Punk im Sound unter, während „I Attract Trouble“ sogar eine gewisse Düsternis mitbringt. Das ist eine Nummer, die auch Jon Spencer gefallen wird.

 

Rockabilly der alten Schule gibt es aber auch. „Three Time´s A Charm“ ist ein Stück aus dem Lehrbuch. Boogie der räudigen und streunenden Straßenkatzen darf es bei „That´s Messed Up“ sein. „Desperado“ klingt, wie es der Song vermuten lässt. Die Akustiknummer kann man auch in jeden Westernfilm unterbringen. „I´ll Be Looking Out For You“ lässt es wieder krachen und dürfte bei den Live-Shows ein Knaller werden. Natürlich lässt die Nummer durchaus erkennen, dass da so manche Referenz eingebaut wurde. Mit dem klassischen „Devil Train“ endet „40“ schließlich.

 

Fazit: Geburtstagsparty gelungen! So oder so ähnlich muss man „40“ wohl bezeichnen Was 1979 begann, funktioniert auch im Jahr 2019 noch hervorragend! Rockabilly, Boogie, Rock und Punk vermischen The Stray Cats immer noch auf die ihnen ganz eigene Art und Weise! Es ist ein gutes und würdiges Werk, welches die große und treue Anhängerschaft in Verzückung versetzen wird. Es wäre nicht verwunderlich, wenn The Stray Cats mit diesem Album mal wieder ein Rockabilly-Revival anstoßen würden.

 

http://straycats.com/home/

 

Text: Torsten Schlimbach

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Dream Out Loud Magazin: © Torsten Schlimbach / Header: © Kai Knobloch