Peter Frampton Band: All Blues

Peter Frampton Band: All Blues

Universal

VÖ: 07.06.2019

 

Wertung: 8/12

 

Irgendwann landen sie alle wieder beim Blues. So auch Peter Frampton, der mit „All Blues“ nun ein Album mit seinen Favoriten aufgenommen hat. Die Band traf sich nach der letztjährigen Tour schon nach neun Tag wieder und nahm 23 Songs in Framptons Studio auf. Der 69-jährige und seine Mitstreiter Adam Lester (Gitarre/Gesang), Rob Arthur (Keyboards/Gitarre/Gesang) und Dan Wojciechowski (Schlagzeug) spielten das Material übrigens live ein. Frampton produzierte das Album zusammen mit Chuck Ainlay. Das Coveralbum hat mit Kim Wilson, Larry Carlton, Sonny Landreth und Steve Morse auch einige Gäste zu bieten.

 

Einige der Songs wird Frampton sicher auch auf seiner großen Abschiedstour durch die USA spielen. Peter Frampton Finale – The Farewell Tour wird voraussichtlich 50 Shows von Juni bis Oktober umfassen. Aufgrund einer seltenen entzündlichen Muskelerkrankung wird es Frampton in der Zukunft nicht mehr möglich sein, die Strapazen einer großen Tour zu bewerkstelligen. Die zehn Tracks von „All Blues“ werden somit vermutlich nur dieses Jahr live zu hören sein.

 

Der geneigte Blues-Fan kennt das für dieses Album aufgenommen Material selbstverständlich. Wunderschön ist der Akustik- und Titeltrack „All Blues“. Fast sieben Minuten feinste Gitarrenkunst. Soli und Riffs der Extraklasse. Die Trompete von Miles Davis wurde wundervoll durch die sechs Saiten ersetzt. Der Reigen wird mit „I Just Want To Make Love To You“ eröffnet. Die Willie Dixon-Nummer wurde ja schon derart oft gecovert, dass man darüber ein eigenes Buch schreiben könnte. Die Mundharmonika ist vorzüglich, der Rest wirkt aber, als wäre die Handbremse angezogen.

 

„She Caught The Katy“ ist lässig bis dorthinaus, während „Georgia On My Mind“ natürlich für die Gänsehautfraktion zuständig ist. Ja, so schön kann Musik sein, dafür braucht es keine Worte und keinen Gesang. „You Can´t Judge A Book By The Cover“ ist ein Beleg dafür, dass die Kapelle unglaublich viel Spaß bei den Live-Aufnahmen im Studio gehabt haben muss. „Me And My Guitar“ passt wie die sprichwörtliche Faust auf das Auge. „The Thrill Is Gone“ ist ja auch ein Standard-Stück des Genres, aber an die Interpretation von B.B. King kommt das nicht heran. Da fehlt es auch an Intensität und Intuition. Solide geht es mit „Going Down Slow“ weiter. Die Interpretation von „I´m King Bee“ zeigt Frampton sehr bissig, bevor „Same Old Blues“ von Don Nix das Album standesgemäß abschließt.

 

Fazit: Peter Frampton hatte schon immer ein ganz großes Faible für den Blues. Mit dem Album „All Blues“ trägt er dem nun Rechnung. Er und seine Mitstreiter interpretieren die Stücke gekonnt, an ein zwei Stellen auch etwas bieder, aber alles in allem hört man den Aufnahmen an, dass die Musiker sehr viel Spaß im Studio gehabt haben müssen. Für Blues-Liebhaber und Fans ist das eine tolle Geschichte!

 

https://www.frampton.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

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