Melanie C: The Sea

Melanie C: The Sea

Warner

VÖ: 02.09.2011

 

Wertung: 7/12

 

Das letzte Album von Melanie C hat nun auch schon vier Jahre auf dem Buckel. In der Zwischenzeit hat sich viel getan bei dem ehemaligen Spice Girl. Jetzt kehrt sie nach der Babypause frisch gestärkt und mit neuen Stilmitteln zurück. Natürlich hat sie auch mit „The Sea“ dem Pop nicht abgeschworen, aber die gesammelten Musical-Erfahrungen konnte sie prima in die neue Platte einbauen. Natürlich werden auch mit diesem Album die Erwartungen der Fans erfüllt werden, denn das ist ja jetzt keine komplette Abkehr von ihrer Vergangenheit, aber in Nuancen sind schon ein paar Neuerungen eingebaut.

 

Zudem begrüßt einen „The Sea“ auch wie ein alter Bekannter. Mit „Rock Me“ ist als Bonustrack immerhin der ZDF-Song zur Frauen WM 2011 vertreten und auch „Let There Be Love“ dürfte in Deutschland sofort einen Aha-Effekt auslösen. Frau Chrisholm hat den Gassenhauer „Lass es Liebe sein“ von Rostenstolz genommen, in ihre Muttersprache übersetzt und dann zum Original nicht mehr viel geändert und aufgenommen.

 

Anderes dürfte voll und ganz die Erwartungen der Fans erfüllen. Der Auftakt mit „Think About It“ ist der typische Dance-Track, der noch ein paar Rockelemente eingebaut hat. „Burn“ entpuppt sich als die Halbballade, die Melanie C beherrscht wie kaum eine andere von der Insel. Mit „Get Out Of Here“ zeigt sie aber auch mal eine andere Seite von sich. Ihre Musical-Erfahrung blitzt da deutlich auf und zudem überrascht sie doch mit einer ungekannten Stimmgewalt – hätten ihr sicher nicht alle zugetraut. Falls noch Bedarf für den Titelsong eines James Bond Films besteht, bitte, hier ist das Ding!

 

Zwischen dem üblichen und erwarteten Kram wie „Drown“ im Balladengewand mit Dancepop-Anleihen gibt es dann aber auch immer wieder Überraschendes zu entdecken. „All About You“ ist ja auch eher balladesk angehaucht, unterstreicht allerdings auch eindeutig die Vorliebe von Melanie C für Rockmusik. Auch bei diesem Stück kann sie stimmlich auf ganzer Linie überzeugen.

 

Fazit: „The Sea“ von Melanie C dürfte zwar die Erwartungen erfüllen, weiß auf der anderen Seite aber auch zu überraschen. Das ehemalige Spice Girl ist hörbar erwachsen geworden. Das ist Popmusik, die es aber auch versteht sich von dem ganzen amerikanischen Mist nach Schema F abzugrenzen. Zwischen den erwarteten Dancetracks und Balladen gibt es auch ein paar neue Facetten zu entdecken. Das wären ein paar Musical-Einflüsse, rockige Elemente und sogar düstere Popmomente. Man muss das nicht mögen, aber man kann Melanie C durchaus abnehmen, dass dies die Musik ist, die ihr am Herzen liegt und dabei nicht auf irgendwelche Charts-Erfolge schielt.

 

http://www.melaniec.net/

 

Text: Torsten Schlimbach

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