Max Raabe: Wer Hat Hier Schlechte Laune

Max Raabe: Wer Hat Hier Schlechte Laune

Universal

VÖ: 14.10.2022

 

Wertung: 8/12

 

Max Raabe fragt dieses Jahr „Wer Hat Hier Schlechte Laune“. Der Meister singt von der Liebe, vom Erblühen selbiger, aber auch der Vergänglichkeit. Musikalisch geht er auf dem neuen Album zwei bis drei Schritte weiter und lässt auch ein paar elektronische Rhythmen in den Sound einfließen. Christoph Israel, Peter Plate, Ulf Leo Sommer, Joshua Lange und Achim Hagemann sind auch wieder mit dabei. Und Annette Humpe – eine alte Bekannte im Max Raabe Universum. Die beiden arbeiten einfach perfekt miteinander.

 

Es ist gut, dass Max Raabe immer noch offen für neue Einflüsse ist. Das tut „Wer Hat Hier Schlechte Laune“ ungemein gut. Die Musik ist sehr vielseitig und reicht bis hin zum Trip Hop! „Es Wird Wieder Gut“ geht in diese Richtung. Auf dem Album darf eben auch mal der eine oder andere Weg eingeschlagen werden, den Raabe bisher vermieden hat. Die Musik dazu wurde großartig umgesetzt.

 

Botschaften gibt es umsonst dazu. Und die auch noch lustig verpackt. Der Titelsong „Wer Hat Hier Schlechte Laune“ zaubert einem aufgrund der schmissigen und leichtfüßigen Instrumentierung ein Lächeln auf das Gesicht, ist kess und wortgewandt, hat aber eben auch eine Aussage. Und ein Wort wie Visage kommt in der deutschsprachigen Musik vermutlich sonst nur noch bei Tocotronic vor. Das schmissige „Strom“ ist ungemein tanzbar und hat Hummeln im Hintern.

 

Natürlich gibt es auch die schwermütigen Klänge der 20er Jahre zu hören. „Die Liebe Bleibt“ oder „Ans Herz Geh´n“ lassen dies sehr schön aufleben. Rührige Balladen, die frei von Witz sind. Max Raabe kann auch ernste Stücke. Eine Ode an die Liebe und Liebste, die nur diese eine Frage beantworten soll. Schmalzig und kitschig, gar klassisch instrumentiert, aber genau so muss das bei dieser Thematik ja auch sein.

 

Fazit: Max Raabe hat mal wieder ein vorzügliches und vielfältiges Album aufgenommen. „Wer Hat Hier Schlechte Laune“ hat alles, wofür der Mann verehrt wird zu bieten, gleichzeitig wird aber auch ein Blick in neue Richtungen gewagt. Ein bisschen Pop gefällig? Mal eine etwas andere Instrumentierung gewünscht? Chapeau, Herr Raabe und allen Mitstreitern!

 

https://www.maxraabe.net/

 

Text: Torsten Schlimbach

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