L.A. Edwards: Out Of The Heart Of Darkness

L.A. Edwards: Out Of The Heart Of Darkness

Bitchin' Music Group/MARS Label Group

VÖ: 02.06.2023

 

Wertung: 7,5/12

 

L.A. Edwards ist ein Familienunternehmen. Luke Andrew Edwards gab der Band zwar den Namen, aber das ist dem Umstand geschuldet, dass er einst als Solist dieses Projekt gestartet hat. Seine beiden Brüder, der Gitarrist Jesse Daniel Edwards und Schlagzeuger Jerry Edwards komplettieren mittlerweile das Trio. Drei Alben später fanden sich die Herren plötzlich im Vorprogramm von Lucinda Williams wieder. Dies sorgte dafür, dass die Band von der Bühne einem größeren Publikum entgegenblickte.Die Musik von L.A. Edwards dürfte bei den Fans von der bezaubernden Lucinda Williams sicherlich auf wohlwollende Ohren gestoßen sein. Jetzt folgt mit „Out Of The Heart Of Darkness“ das neue Album, welches nun auch in unseren Breitengraden für etwas mehr Aufmerksamkeit sorgen soll.

 

„Let It Out“ ist dann der erste Song, der mittendrin auch mal mit reichlich Schmutz um sich wirft. Das hat dann durchaus auch mal Ecken und Kanten und die verzerrte Gitarre darf mal etwas die Gehörgänge freispülen. Die langweilige Ballade „Surrender“ verklebt selbige aber im direkten Anschluss zunächst wieder. Glücklicherweise scheppert es dann aber auch noch mal – dem Schlagzeug sei recht herzlich gedankt.

 

Vieles auf „Out Of The Heart Of Darkness“ ist zu brav, was mitunter an dem Gesang liegt. Mit einer wesentlich markanteren Stimme würde „Little Boy Blue“ vielleicht sogar in die großen Fußstapfen eines Tom Petty treten können, so hört sich das aber nach einer beliebigen Trucker Band an. Musikalisch ist das durchaus im Americana-Bereich mit einem großen Herzen für den Rock zu finden, der dünne Gesang reißt einen aber leider so gar nicht mit. „Now You Know“ ist solide Rockmusik für erwachsene Menschen mit einem 9 to 5 Job. Das ist überhaupt nicht despektierlich gemeint, aber genau diese Sorte Hörer wird dieses Album wohl ansprechen.

 

„Time To Go“ rauscht ohne Höhepunkt an einem vorbei. „Hi Rite Now!“ hat eine tolle Melodie, eine famose Hookline und ist musikalisch durchaus verspielt, scheitert aber erneut aufgrund des schwachen Gesangs. Mit „Stick To You“ gibt es noch mal eine Art Ballade. Das Schlagzeug knallt aber ordentlich und somit wird die Kitschklippe brillant umschifft. Eine gute Nummer. Danach wird es mit „Already Gone“ sakral. Man wähnt sich – zumindest zu Beginn des Songs – in einer Kirche. Dann geht es in Richtung Folkrock, der nach hinten raus auch mal die sechs Saiten aufheulen lässt. „Peace Be With You“ wäre auch so ein Lieblingstrack für das Jahr 2023. Der Track kommt hin und wieder tatsächlich zum schnörkellosen Rock zurück, hat aber auch ein paar furchtbare balladeske Momente. „Lucky One“ beendet das Werk dann mit etwas mehr Tempo und einer schönen, melancholischen Melodie.

 

Fazit: Hätte das Trio L.A. Edwards einen ausdruckstärkeren Sänger, dann wäre „Out Of The Heart Of Darkness“ vielleicht eines der besten handgemachten Alben des Jahres 2023. So ist das oft sehr eintönig und langweilig. Das ist durchaus schade, denn musikalisch geht oftmals einiges. Im Spannungsfeld von Folk, Rock und Americana hat es sich die Band gut eingerichtet und wenn der Gesang noch etwas markanter wäre, dann könnte dieses Album sicherlich auch mehr aus der breiten Masse herausstechen.

 

https://www.laedwards.net

 

Text: Torsten Schlimbach

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