DeWolff:  Love, Death & In Between

DeWolff:  Love, Death & In Between

Mascot Label Group

VÖ: 03.02.2023

 

Wertung: 8/12

 

DeWolff sind eine sehr fleißige Band. Mit „Love, Death & In Between“ folgt nun schon wieder das nächste Album. Es ist ja nicht so, als hätte die Kapelle in der Vergangenheit auf der faulen Haut gelegen. Fünf Alben in vier Jahren sprechen da ja eine deutliche Sprache. Nun also der nächste Streich, der eine direkte Reaktion auf die beiden vorherigen Werke sein soll. Ausschlaggebend für den Weg von „Love, Death & In Between“ war eine Predigt von Al Green. Pablo van de Poel war davon sehr angetan. Loguivy-Plougras in der Bretagne, welches das analoge Studio Kerwax beheimatet, sollte der richtige Ort dafür sein.

 

Die Brüder Pablo (Gitarre/Gesang) und Luka van de Poel (Schlagzeug/Gesang) sowie Robin Piso (Hammond/Wurlitzer) nahmen die Aufnahmen live und ohne Overdubs auf. Sie luden sich zahlreiche Freunde ein, die alle irgendwie beteiligt wurden. Die ganze Kiste wurde analog und live aufgenommen. Computer fanden keine Verwendung! Musikalisch hat sich die Band von den alten Meistern des Souls und R&Bs inspirieren lassen. Letztlich haben DeWolff zwölf Songs mit ihren Freunden für „Love, Death & In Between“ aufgenommen.

 

Das entspannte „Jackie Go To Sleep“ ist handgemachter und erstklassiger Soul der alten Schule. Darauf folgt mit „Rosita“ übrigens eine Nummer die sich über 16(!) Minuten episch ausbreitet. Die Bläsersektion liefert einen herausragenden Job ab, aber auch der Backgroundchor ist sensationell. Die vielen kleinen Breaks zwischendrin rauben einem den Atem. Da wird doch glatt auch mal kurz eine Salsa-Exkursion unternommen. Natürlich rockt und rollt das auch immer. Die Geschwindigkeit wechselt mehrfach und die Wurlitzer sorgt für einen aberwitzigen Sound.

 

Die Reise beginnt mit „Night Train“ und einer Mischung aus den Stones und James Brown. Wo Soul und R&B sind, ist der Gospel ja meist auch nicht weit entfernt. „Will O´ The Wisp“ hat ganz viel davon zu bieten. „Mr. Garbage Man“ bringt dann auch noch ganz viel Blues mit. „Counterfeit Love“ lässt aber auch wieder das Rockerherz ein bisschen höher schlagen. Dies ist die vermutlich lässigste Nummer der gesamten Scheibe. „Message For My Baby“ lässt dann auch mal ein amtliches Gitarrensolo von der Leine und „Gilded (Ruin Of Love)“ suhlt sich in der alten Balladenkunst. „Pure Love“ bleibt ebenfalls in der Balladenschublade hängen, während „Wontcha Wontcha“ die vertonte Party ist. „Queen Of Space & Time“ klingt zum Schluss übrigens genau wie es der Titel vermuten lässt. Eintauchen und abheben!

 

Fazit: DeWolff haben mit „Love, Death & In Between“ in allen Belangen ein Oldschool-Album aufgenommen. Die Zutaten dazu sind Soul, R&B, Gospel, Blues und Rock. Keine Computer, dafür live und analog. Die Unterstützung von Freunden muss Spaß gemacht haben, jedenfalls hört es sich so an. Wer handgemachte Musik zu schätzen weiß, wird 2023 dieses Album hören müssen!

 

https://www.dewolff.nu/

 

Text: Torsten Schlimbach

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Dream Out Loud Magazin: © Torsten Schlimbach / Header: © Kai Knobloch