Billy Idol: dito

Billy Idol: dito

Universal

VÖ: 28.07.2023

 

Wertung: 8/12

 

Billy Idol ist seit gut und gerne 46 Jahren im Musikgeschäft unterwegs. Der Brite wusste sich stets gut in Szene zu setzen. Alles nahm seinen Anfang mit der Punk Truppe von Generation X. Drei Alben rotze sich die Band durch den Punk, bevor sich Idol seiner Solokarriere widmete. Sein Debüt wird nun noch mal neu aufgelegt und um einen Konzertmitschnitt, welcher am 12. August 1982 im Roxy in West Hollywood aufgezeichnet wurde, erweitert.

 

Das Debüt von 1982 war noch nicht komplett ausgereift. Man kann es jetzt allerdings auch erstmals in hochauflösender Dolby Amtos-Qualität genießen. Billy Idol inszenierte sich stets als böser Junge, schielte mit seiner Musik aber auch eindeutig auf den Mainstream. Mit Punkrock hatte das immer weniger zu tun, man konnte einzelne Titel sogar unter Pop verbuchen. Idol hat aber sehr viel richtiggemacht, denn er kann immer noch auf eine große Fanbasis bauen und seine Konzerte sind auch nach all den Jahrzehnten nicht nur gut besucht, sondern ein Ereignis. Der Mann ist zudem noch ziemlich fit.

 

Mit dem fröhlichen und rockigen „Come On, Come On“ startet Idol in sein Solowerk. „White Wedding“ ist nicht nur ein Klassiker von Billy Idol, sondern auch der 80er und sogar der Musikgeschichte. Das luftige „Hot In The City“ war auch eine Singleauskopplung, ist musikalisch aber eher Durchschnittsware und vom Punk so weit weg, wie Schalke 04 vom Gewinn der Deutschen Meisterschaft. „Dead On Arrival“ lässt dann aber wieder die sechs Saiten aufheulen. „Nobody´s Business“ klingt in der Albumversion einfach wie bunter Kitsch. „Love Calling“ ist lässig, in seiner Ausarbeitung, Instrumentierung und Umsetzung aber eher beim Glam zu finden. „Hole In The Wall“ ist Füllmaterial. „Shooting Stars“ ist ganz ähnlich gestickt. „It´s So Cruel“ kommt auf leisen Sohlen, lässt nach hinten raus die Gitarre noch mal jaulen. Ein bisschen Reggae-Flair weht da auch noch durch die Szenerie. „Congo Man“ zum Schluss ist eher ein Spaß, bevor auf dieser Neuauflage auch noch der Extended Remix von „White Wedding“ enthalten ist.

 

Mit „Baby Talk“ eröffnet Idol das Konzert auf der zweiten CD. Die Mischung aus englischem und Ramones-Punkrock ist schon sehr nett. Und so pflügen sich die Musiker durch ein schönes Set. Idol ist gut bei Stimme, wie er nachhaltig bei „Untouchables“ unter Beweis stellt. Richtig gut kommt „Ready Steady Go“. Der Rockabilly-Einschlag tut der Nummer sehr gut. Natürlich gibt es auch „White Wedding“ in der Live-Version auf die Ohren. „Mony Mony“ sollte in der weiteren Karriere von Idol ja auch noch zu Ehren kommen, schön, dass man hier eine frühe Live-Variante genießen darf. Macht Laune. „Triumph“ beendet das Set schließlich. Die Nummer ist natürlich Programm.

 

Fazit: Das gleichnamige Debüt von Billy Idol hat mit „White Wedding“ einen der ganz großen Hits des Briten am Start. Der Rest ist gut, hin und wieder durchwachsen, aber man konnte damals schon erahnen, dass der Mann noch ganz Großes vorhatte. Jetzt gibt es das alles überarbeitet, bei brillantem Sound und mit nettem Bonusmaterial, noch mal für alle, die das damals verpasst haben. Fans stellen sich das sowieso in den heiligen Schrein!

 

https://billyidol.net/

 

Text: Torsten Schlimbach

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