The Bros. Landreth: Dog Ear
Brithday Cake Records/Cargo
VÖ: 14.11.2025
Wertung: 10/12
Tipp!
Das kanadische Brüder Duo The Bros. Landreth veröffentlicht mit „Dog Ear“ das vierte Studioalbum. Das Album umfasst 11 Songs und enthält prominente Gastauftritte von Bonnie Raitt und Begonia. Produziert wurde die Sause von Joey Landreth, Dave Landreth und Roman Clarke in Zusammenarbeit mit Murray Pulver. Selbstverständlich bewegt sich das neuerlich Werk musikalisch im Spannungsfeld von Roots-, Americana- und Blues-Einflüssen, mit satten Gitarren, harmonischem Gesang und organischen Arrangements. Das Album entstand mit dem Geist von Live-Band-Sessions, spontan und mit wenig Überarbeitung. Man wollte das Tour-Feeling einfangen. Dieser Ansatz ist auf jeden Fall geglückt.
Familie und Selbstreflexion sind beständige Themen von „Dog Eear“. Der Song „Knuckles“ mit Bonnie Raitt behandelt beispielsweise das Thema Beziehungen und das Auseinanderdriften trotz guter Absichten. „I’ll Drive“ schlägt einen optimistischeren Ton an. Hier wird das Hier und Jetzt besungen und die Gegenwart mit jemandem zu genießen. Überhaupt wirkt das Album in seiner Gesamtheit weit weniger düster als ähnliche Genrewerke. Im Vergleich zu früheren Alben scheint „Dog Ear“ bewusster auf Hoffnung zu setzen, statt primär auf melancholische Töne und Themen.
Was hat „Dog Ear“ noch zu bieten? Die Gitarre (insbesondere durch Joey Landreth) steht hörbar im Zentrum – sowohl akustisch als auch elektrisch/Slide. „Sunrise, Sunset“ ist ein typischer Eröffnungssong – aber einer von der starken Sorte! „Half Of Me“ ist zurückhaltender, aber trotzdem eine richtig schöne Nummer. „Half Moon Eyes“ wiederum ist nicht sofort zugänglich, aber atmosphärisch sehr dicht und dadurch wird das einer der herausragenden Songs des Albums.
Fazit: Authentizität: Die Band bleibt sich musikalisch treu – handgemachte Instrumentierung, ehrlicher Gesang, warme Atmosphäre. Die Gitarren- und Keyboardarrangements haben oft einen „Live-Band“-Charakter: man hört Mitmusiker, nicht nur eine Person mit Overdubs. Hochkarätige Kollaborationen mit Bonnie Raitt und Begonia heben „Dog Ear“ auf ein neues Level. Das ist ein reifes, gelungenes und warmherziges Album mit sehr viel Seele. Für Musikliebhaber sehr zu empfehlen.
https://www.thebroslandreth.com/
Text: Torsten Schlimbach