Till Brönner: Italia
earMUSIC/Edel
VÖ: 05.09.2025
Zum Ende des Sommers kommt Startrompeter mit seinem neuen Album um die Ecke und verlängert zumindest musikalisch die Urlaubszeit noch ein bisschen. „Italia“ heißt sein neues Werk. Till Brönner ist ja bekannt dafür, dass er ein Faible für Konzeptalben hat. Hier nun widmet er sich den Klassikern der 60er bis 80er Jahre. Nicola Conte war als Produzent dabei und betreute die Aufnahmen in Bari und Rom.
Das Album wirkt wie aus einem Guss, allerdings bleibt da etwas die Experimentierfreude auf der Strecke. „Italia“ bewegt sich für meinen Geschmack etwas zu selten aus der Komfortzone heraus. „Quando Quando Quando“ mit Giovanni Zarrella ist relativ vorhersehbar. „Estate“ ist zu Beginn mit einer Leichtigkeit durchdrungen, die einem gute Vibes mit auf den Weg gibt. Eine gewisse Sehnsucht schwingt mit. „Viva La Felicità“ ruft ganz viele Kindheitserinnerungen hervor. Signor Rossi sucht vermutlich immer noch sein Glück. Eine sehr schöne Überraschung auf „Italia“. Brönner tritt hier übrigens selbst an das Mikrofon.
„Via Con Me“ ist ein weiterer sehr bekannter Song. Der Gesang von „Mario Bondi“ ist leider nicht passend. „La Donna Invisibile“ ist eine Verbeugung vor dem großen Ennio Morricone. Toll gespielt. „Italia“ ist sowieso immer dann ganz stark, wenn Till Brönner ganz vorne im Mix ist und brilliert. Er spielt nie zu viel, sondern immer genau auf den Punkt. Ein Genuss. Das gilt übrigens auf für die Momente des Albums, wenn der Meister höchstpersönlich zum Mikro greift, wie beispielsweise bei „L'appuntamento“. Und mit welcher Nummer könnte er das Album besser beenden als mit „Arrividerci“?!
Fazit: „Italia“ ist ein entspanntes Album, welches den Herbst noch ein bisschen vor der Tür lässt. Till Brönner hat die vielen Klassiker gut interpretiert, wer Experimente sucht, sollte allerdings zu anderen Alben vom Meister greifen.
Text: Torsten Schlimbach