Thundermother: Black And Gold

Thundermother: Black And Gold

Afm Records/Soulfood

VÖ: 19.08.2022

 

Wertung: 7,5/12

 

Das Wacken-Festival 2022 ist Geschichte. Einen kleinen Teil dazu hat die All-Female-Rock-Band Thundermother beigetragen. Das neue Album stand da zwar noch nicht in den Läden, aber als Promo war das für „Black And Gold“ sicher eine gute Sache. Wer die Damen noch nicht kannte, wird selbige dann spätestens seit Wacken auf dem Schirm haben. Das neue Langeisen wurde in den Stockholmer Baggpipe Studios aufgenommen, und von Søren Andersen in den Medley Studios in Kopenhagen gemixt und gemastert.

 

Die Scheibe ist letztlich das wandelnde Klischee. Nichts, aber auch gar nichts aus dem 80er-Baukasten wird ausgelassen. Dies mündet dann in der furchtbaren Schunkelballade „Hot Mess“. Überall gibt es Mitsing-Chöre, die Fäuste können gen Himmel gereckt werden und die Matte – sofern vorhanden – geschüttelt werden. Wenn man sich darauf einlässt, macht das Albums schon eine Menge Laune. Die Damen sind handwerklich durchaus sehr gut. Und so ein Opener wie „The Light In The Sky“ ist einfach eine tolle Spaßnummer. Grandiose Hookline, Mitsingrefrain und das obligatorische Solo darf auch nicht fehlen. Zudem knallt es ganz schön und der Groove ist auch nicht zu verachten.

 

Und so geht es munter durch das komplette Album. Der Titeltrack „Black And Gold“ ist auch irgendwo zwischen Bon Jovi und Whitesnake der 80er angesiedelt. „Raise Your Hands“ bleibt dieser Linie treu. Das ist dann auch ein kleiner Schwachpunkt der Scheibe. Es mangelt ein bisschen an zündenden Ideen und das Songwriting hat ein paar Schwächen. „Wasted“ klingt dann auch nach aufgewärmter Suppe. Das knackige „Watch Out“ reißt das Ruder aber wieder herum. Schönes Brett! „I Don´t Know You“ wurde einzig und alleine für die Bühne konzipiert - mitmachen ausdrücklich erwünscht.

 

„Looks No Hooks“ dengelt so dahin. „Loud And Free“ klingt wie es der Titel vermuten lässt. Eine große Prise Sleaze Rock ist da zu erkennen. Die Backyard Babies grüßen hier ganz nett aus der Ferne. „Try With Love“ hält das Gaspedal weiter durchgedrückt und „Stratosphere“ bringt noch mal alles unter, wofür Thundermother bekannt sind. „Borrowed Time“ ist ein ruhiges, nachdenkliches Stück, welches aber mit viel Pathos und Schmalz zugekleistert wurde.

 

Fazit: Thundermother haben mit „Black And Gold“ ein Album geschaffen, welches sämtliche Klischees des Hardrocks auffährt, aber auch immer für die Bühne mitgedacht wurde. Wenn man so will, dann ist das ein Mitmach-Album. Handwerklich ist das gut umgesetzt. Alles in allem ist das Werk vielleicht um die berühmten zwei bis drei Songs zu lang, aber das lässt sich live ja gut kompensieren, denn für die Bühne ist „Black And Gold“ wie gemalt!

 

https://www.thundermother.com/

 

Text: Torsten Schlimbach

Empfehlen Sie diese Seite auf:

Druckversion | Sitemap
Dream Out Loud Magazin: © Torsten Schlimbach / Header: © Kai Knobloch