Odeville: Jenseits Der Stille

Odeville: Jenseits Der Stille

Crestwood Records

VÖ: 18.03.2022

 

Wertung: 8/12

 

„Jenseits Der Stille“ heißt das neue Album von Odeville. Es ist bereist das sechste Werk der Hamburger. Die Dienste von Produzent Arne Neurand wurden hierfür bereits zum dritten Mal in Anspruch genommen. Ein eingespieltes Team also. Viele deutsche Bands machen es ähnlich und vertrauen oftmals ja über Jahre nur einer Person auf dem Produzentenstuhl. Dreizehn neue Songs sind auf „Jenseits Der Stille“ zu hören.

 

Odeville klingen in den besten Momenten nach einer 90er Alternativ-Combo, in den schlimmeren immer noch nach Revolverheld. Das zieht sich aber ja schon durch die gesamte Karriere der Band und das ist ja auch nicht weiter schlimm. Wichtig ist ja, dass sich Odeville eine eigene Identität geschaffen haben und wenn man dann wie der ein oder andere Held klingt, dann ist das ja meist nur eine logische Konsequenz.

 

Man muss oftmals genau hinhören, denn der Gesang ist nicht weit vorne im Mix und die Wörter sind dann nur schwierig zu verstehen. Besonders, wenn es links und rechts lärmt wie beim Auftakt „Welle“. Es gibt natürlich auch langsame, fast schon leises Songs. Das melancholische Stück „Lila“ fällt in diese Kategorie. Odeville sind aber eine Rockband und die Herren dürften sich auch als solche verstehen. „Monster“ vereint beide Welten. Es knallt explosiv, es gibt aber auch die ruhigen Passagen. Eine Hymne. „Der Tag Wird Kommen“ ist dann nicht nur ein Ohrwurm, sondern auch noch ein großartiger Hit - wenn es Hits heute in dieser Form noch geben würde.

 

„Strobo“ klingt als hätten die Beatsteaks mit Krafklub und Deichkind im Studio gestanden. Also großartig. „48 Stunden“ ist gepflegter Deutschpop, während „Liebe Freiheit Sehnsucht Alles“ noch mal die Punkkeule schwingt. Das beschwingte „Untertage“ oder das dramatische „Stille“ bringen noch ein paar andere musikalische Töne unter. Das eingedeutsche „Won´t Forget Theses Days“ kennt man ja schon länger. Immer noch gewöhnungsbedürftig. Mit „Seifenblasentraumfabrik“ endet schließlich ein sehr ordentliches deutschsprachiges Album.

 

Fazit: „Jenseits Der Stille“ von Odeville wird Fans ganz sicher begeistern. Alle Zutaten sind drin und es gibt auch in der sechsten Runde wieder Ohrwürmer, Hits, Hymnen und knallige Gitarren, pumpende Bässe und scheppernde Schlagzeuge. Ruhige Momente sind für die Melancholie zuständig. Deutschsprachige Musik ist leider furchtbar geworden, Odeville treten aber gekonnt den Gegenbeweis an.

 

https://www.odeville.de/

 

Text: Torsten Schlimbach

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