Monty Alexander: The Montreux Years
BMG
VÖ: 04.11.2022
Wertung: 9/12
Die „The Montreux Years“-Reihe geht in die nächste Runde und hat mit Monty Alexander eine weitere Ikone des Genres zu bieten. Der herausragende Jazz-Pianist hat zwischen 1993 bis 2016 bei dem Festival immer wieder Weltklasse Leistungen präsentiert. Am Ufer des Genfer Sees wuchs der Virtuose immer wieder über sich hinaus und spielte einige seiner besten Konzerte überhaupt! Die entspannten karibischen Vibes kamen in diesem Ambiente überraschend gut rüber. Das Material wurde nun mit allergrößter Sorgfalt restauriert und bearbeitet. Die Klangqualität ist äußerst bemerkenswert.
Monty Alexander konnte in seiner beeindruckenden 6 Dekaden währenden Karriere eine Brücke schlagen zwischen der des amerikanischen Jazz, als auch seines Heimatlandes Jamaika. Es gibt nicht viele Künstler, die das von sich behaupten können. Die zehn hier versammelten Stücke dürften eine eindrucksvolle Erklärung dafür sein, warum das in dieser Form stets ein Freudenfest war. Man sollte sehr dankbar sein, dass diese beeindruckenden Mitschnitte in dieser Klangqualität vorliegen. Schon der Auftakt mit „The Serpent“ aus dem Jahr 1995 ist dahingehend ja eine Offenbarung. Spielerisch ist das ebenfalls höchst beeindruckend! Selten kriegt man Feingefühl, aber auch Geschwindigkeit mit derart viel Herz geboten.
„Night Bist Blues“ und besonders „No Woman No Cry / Get Up Stand Up“ zeigen wie virtuos der Jazz-Pianist stets zu Werke ging. Der Bob Marley-Nummer ringt er völlig neue Nuancen ab und macht da etwas ganz Eigenes draus. „A Nod To Bob“ ist einer der vielen wundervollen Höhepunkte, die nichts an Faszination eingebüßt haben und auf dem Festival höchst ambitioniert dargeboten wurden.
Fazit: Mit Monty Alexander wird ein ganz Großer in der „The Montreux Years“- Reihe geehrt. Der Mann sorgte in Jazz-Kreisen stets für Verzückung und elektrisierte die Fans. Klanglich ist das hier eine echte Offenbarung. Abermals zeigt sich, dass das Festival extrem tolle Musik zu bieten hatte. Gut, dass dies für die Nachwelt festgehalten und nun zugänglich gemacht wurde und wird!
https://www.montyalexander.com/
Text: Torsten Schlimbach