King Falcon: dito

King Falcon: dito

Mascot Records

VÖ: 27.10.2023

 

Wertung: 7,5/12

 

Wer hätte einst gedacht, dass „Guitar Hero“ dann doch noch für Musikerkarrieren verantwortlich sein könnte. Das wurde ja durchaus als Spiel für Nichtmusiker verspottet. King Falcon beweisen nun aber mit ihrem Debüt, dass es durchaus auch anders geht. Michael Rubin verbrachte wohl derart viel Zeit mit dem Spiel vor dem Fernseher, dass sein Vater ihm riet, es doch mal mit der echten Gitarre zu versuchen. Das Ergebnis kann man nun anhand der vorliegenden Songs überprüfen. Eigentlich war alles viel früher geplant, aber die Pandemie machte dem Trio, James Terranova und Tom Diognardi komplettieren die Band, einen Strich durch die Rechnung. Besser spät als nie, sollte auch hier die Devise heißen.

 

King Falcon richten sich im modernen Rock ein. „My Name Is“ könnte auch von Royal Blood sein. Dies ist keine Kritik, sondern als Orientierung gedacht. Die drei Herren machen das schon ganz ordentlich. Die Melodien setzen sich meist auch ganz schnell im Ohr fest. Der Bass ist hin und wieder auch sehr prominent vorne im Mix, wie beispielsweise bei „Everybody´s Down“. Das tut dem Stück ungemein gut und das Gitarrengeschrammel ist die nette Untermalung dazu.

 

„Ready Set Go“ knüpft nahtlos daran an. Die Gitarren bratzen aber noch mehr los. Der schnoddrige Gesang wird dabei auch mal gesprochen. Der Refrain erinnert gar an Jet, falls die Kapelle noch jemand kennt. „Cadillac“ hat zwar eine nette Melodie auf der Gitarre aufgefahren, der Rest ist aber eher langweilig und wenig mitreißend. Kann ja nicht immer knallen. Das lässige „Set Me Free“ reißt das Steuer ja wieder herum. „Rabbits Get The Gun“ ist ziemlich auf modern getrimmt und erinnert auch eher an die letzten Stücke von Royal Blood. „Soul Sucker“ und „Ride“ sind netter Rock mit ganz viel Popeinschlag. Überhaupt wird im letzten Drittel der handgemachten Popmusik die Tür ganz weit aufgehalten. „Touch“ hätte auch in die poppige Phase von The Strokes gepasst. „On Your Soul“ erinnert teilweise an die 80er, ist aber kein Kracher auf der Zielgeraden. Das düstere, fast soulige „Go On“ beendet das Werk dafür umso amtlicher.

 

Fazit: Handgemachte Musik ist nicht tot, sie steht halt nur nicht mehr so im Schaufenster wie einst. King Falcon hauen mit ihrem Debüt ein gutes Werk raus, welches hier und da aber auch noch ein paar zündende Ideen vermissen lässt. Man muss das Pulver aber ja auch nicht gleich zu Beginn der Karriere vollends verschießen. Da geht noch was!

 

Text: Torsten Schlimbach

Empfehlen Sie diese Seite auf:

Druckversion | Sitemap
Dream Out Loud Magazin: © Torsten Schlimbach / Header: © Kai Knobloch