Eagle-Eye Cherry: Streets Of You
Warner
VÖ: 26.10.2018
Wertung: 7,5/12
Eagle-Eye Cherry war kurz davor die Brocken hinzuschmeißen. Im Grunde hatte er mit dem Musikgeschäft schon abgeschlossen. Der Hype um ihn ließ irgendwann nach und er konnte wieder anonym leben und wurde auf der Straße nicht mehr erkannt. Abgesehen davon kommt er noch aus einer ganz anderen Generation und diese Generation hat eben mit Streaming nichts am Hut. Er wechselte dann das Management und wurde von selbigem mit den Möglichkeiten, die die heutige Technologie und eben auch das Internet bieten, vertraut gemacht. Dann ging er nach Nashville und der Rest der Euphorie wurde dann in den Blackbird Studios wieder entfacht. Jeder Song, den er mit seiner Band dort gespielt hat, ist schließlich auf dem Album gelandet.
Eagle-Eye Cherry ist seiner Linie trotzdem treu geblieben. Nashville hat seine Spuren eher im Hintergrund hinterlassen. Wer auf die Feinheiten achtet, wird das auch hören. „Streets Of You“ ist aber im Grunde ein astreines Popalbum. Das wird schon mit der Albumeröffnung und dem Titelsong gleich ganz dick unterstrichen. Die Stimme packt einen immer noch in Watte. Bei dem schönen „Come Waht May“ hört man dann erstmals ein paar kleine Licks, wie man sie aus Nashville kennt. Das alles geht in die Richtung Popmusik für Erwachsene, die aber mittels richtiger Instrumente erzeugt wird. „Remember To Breathe“ ist eine typische Eagle-Eye Cherry-Ballade. In direktem Anschluss folgt mit „While Away“ dann die gute Laune Nummer in seinem typischen Style.
Fans dürften diese Songs ziemlich schnell in ihr Herz schließen und lieben. Das melancholische „House At The End Of The Road“ gefällt mit einem wirklich schönen Gitarrenspiel und auch die Ballade „Down And Out“ dürfte sehr viele Menschen abholen. „You“ hat sogar was von Van Morrison. „Drunk And Sublime“ baut sich über zwei Minuten auf. Ein opulenter Song, wie es vor einigen Jahren auch Snow Patrol oder Coldplay gerne mal gemacht haben. Die ruhigen Songs überwiegen auf „Streets Of You“. Das passt natürlich perfekt in diese Jahreszeit, wie beispielsweise „Top Of The World“. „Mother Never Told Me“ besticht durch einen guten Groove, während „Rise Above“ ein Western-Feeling vermittelt. Das klingt nach staubiger Straße, nach Stetson und Whiskey. Mit Abstand die beste Nummer auf dem Album! Sehr cooles Ding. „We Ain´t Dead“ ist ganz nett, reißt aber auch keine Bäume aus. Die schöne Melodie von „Best Of You“ entlässt einen dann aus diesem Album mit einem guten Gefühl.
Fazit: Eagle-Eye Cherry ist zurück. Zurück mit seiner Version der Popmusik für Erwachsene. Das ist alles handgemacht und hier und da hat Nashville deutliche Spuren hinterlassen.DIe Musik wird zwar nicht neu erfunden, aber man hört Cherry und seinen Songs sehr gerne zu. Und die Stimme ist immer noch sehr angenehm!
https://www.facebook.com/EagleEyeCherryofficial/
Text: Torsten Schlimbach