Arjen Lucassen's Supersonic Revolution: Golden Age Of Music
Music Theories Recordings/Mascot Label Group
VÖ: 19.05.2023
Wertung: 8/12
Ayreon bekommt Konkurrenz! Keine Sorge, es bleibt ja alles in einer Hand. Supersonic Revolution sind einfach fünf Männer: Arjen am Bass, sein langjähriger Keyboarder Joost van den Broek, Gitarrist Timo Somers, Schlagzeuger Koen Herfst und Sänger Jaycee Cuijpers. Besagter Arjen ist natürlich Arjen Lucassen und das Album dazu hört auf den Namen „Golden Age Of Music“. Das Musikmagazin Eclipsed ist an dem vorliegenden Projekt nicht ganz unschuldig, denn sie brachten mit einer Anfrage für eine Coverversion Arjen erst auf die Idee. Gewünscht war die ZZ Top Nummer „I Heard It On The X“, die hier als Bonus-Track enthalten ist. Arjen rief per WhatsApp seine Lieblingsmusiker aus Holland zusammen und so entstand dann das vorliegende Werk.
Ob es dafür jetzt unbedingt einen neuen Namen gebraucht hätte, sei mal dahingestellt. Die Band ist mit Songs wie „The Glamattack“ oder dem Titelsong „Golden Age Of Music“ weitestgehend im Progrock zu finden. Das Keyboard jubiliert, die Gitarren rocken, gehen mit Bass und Schlagzeug aber auch mal ziemlich vertrackte Wege! „The Rise Of The Starman“ ist dann auch thematisch passend dazu. Mit Bowie hat das eher nichts zu tun, dann schon eher mit Meat Loaf der 70er. „Burn It Down“ rockt straight durch den Progrock-Gemüsegarten. Macht Laune. „Golden Boy“ ist da schon eher vertrackter und auch das völlig verrückte „Came To Mock, Stayed To Rock“, mit einem – zunächst - Bluesunterbau im Akustikgewand wissen zu gefallen. Letztgenannte Nummer nimmt noch gehörig an Fahrt auf und kommt wie eine Dampfwalze aus den Boxen gerollt.
Neben der schon erwähnten Coverersion des ZZ Top Stücks gibt es mit „Children Of The Revolution“ eine weitere Coverversion eines Klassikers der Glam-, aber auch Musikgeschichte. Die Band stampft hier förmlich durch die Nummer. Die Keyboardläufe sind neu und auch die Gitarre lässt ein amtliches Solo vom Stapel. Der Song wurde ja nun auch wirklich oft genug interpretiert, so gibt es wenigstens ein paar neue Nuancen. „Fantasy“ und „Love Is All“ sind weitere Bonus Tracks, die dramatisch ausgearbeitet wurden. Die Härte, mit der hier teilweise agiert wird, tut den Tracks durchaus gut. Halten wird also fest: Coverversionen kann die Band und man hört den Spaß, den sie beim Einspielen hatten.
Fazit: Arjen Lucassen's Supersonic Revolution wird alle erfreuen und begeistern, die eine Mischung aus Progrock und ein bisschen Heavy Metal zu schätzen wissen. Das Album „Golden Age Of Music“ hat die passenden Songs dazu. Die Coverversionen stehen zudem für den Spaß, den die Musiker im Studio gehabt haben müssen. Das ist nicht ganz so verkopft, wie man es von dem Genre sonst so gewohnt ist.
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Text: Torsten Schlimbach