Destination Anywhere: Mehr Davon

Destination Anywhere: Mehr Davon

Artist M.S./Alive

VÖ: 19.05.2023

 

Wertung: 7,5/12

 

Als hätte es die Band gerochen, kündigte Destination Anywhere 2019 eine Abschiedstournee an, an deren Ende sich die Auflösung anschließen sollte. Was dann auf der Welt passierte, haben wir ja alle – mehr oder weniger – leidvoll erfahren müssen. Jetzt, da die Kackpandemie im Griff scheint, melden sich Destination Anywhere mit einem neuen Album zurück. „Mehr Davon“ sollte nun dafür sorgen, dass die gute Laune bei schönen Wetter anhält.

 

Die Band hat die Trompeten, Posaune und Saxophon mehr in den Vordergrund gestellt. Es ergibt sich so eine Mischung aus Ska, Punk, Brass und Pop. Bei manchen Songs hat man das Gefühl, dass musikalisch hier und da Die Ärzte Pate gestanden haben. „Sonne“ geht beispielsweise ganz stark in diese Richtung. „Das Ist Kein TikTok“ hingegen ist eine Mischung aus Kraftklub und Caspar. Schöner Crossover, der mittlerweile aber auch schon wieder etwas angestaubt klingt.

 

Die pure Eskalation gibt es mit „Siggi“. Gemacht für die Party um durchzudrehen. Völlig bekloppt, hat es bei den Ärzten auch immer mal wieder gegeben. „Erkennst Du Mich Denn Wieder?“ ist der Einstieg in das Album und passt zu einer Band wie Querbeat. „Bassdrum“ ist im Pop-Punk mit Ska-Einschlag beheimatet. Live dürfte die Nummer ziemlich abgehen. Gelegenheit dazu gibt es ja bald. „Loser-Hymne (Halb So Gut Wie Du)“ packt noch eine große Portion Melancholie dazu. Es gibt aber natürlich immer Licht am Ende des Tunnels. Mutmachen und so.

 

„Filter“ beherrscht das Spiel zwischen etwas mehr Ruhe in den Strophen und völligem Abdrehen im Refrain. Ein Liebeslied der besonderen Art. Eine Mischung aus den Donots und den Beatsteaks. „Zombie“ ist ein kurzes Ska-Punk-Reggae-Brett. „Es Geht Mir Gut Mit Bläsern“ kommt noch mal in der Querbeat-Ecke an. Das lässige „Schlafen“ und das an Tokio Hotel erinnernde „Stark Sein“ beenden „Mehr Davon“ schließlich.

 

Fazit: Fans werden sich freuen, dass es von Destination Anywhere nun „Mehr Davon“ gibt. Ob neue hinzukommen, wird sich zeigen. Auf dem Album sind jedenfalls genug Songs, die dafür sorgen könnten, dass auf den Konzerten demnächst ordentlich Durchdrehpotenzial vorhanden ist. Ska, Punk, Pop, Reggae – alles drin, alles dabei. Haut nicht immer hin, aber live wird das schon Spaß machen.

 

http://www.destinationanywhere.de/

 

Text: Torsten Schlimbach

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